Royal Enfield Interceptor Series II

16.10.2004 - Der Kotflügel wird anhand des Altteils und nach
Anhalten am Mopped angezeichnet, gekürzt (wobei ich ihn
zur Schwinge hin um ca. 5cm länger lasse als das Original),
gebohrt und die Aussparung für den Kettenschutz gesägt, die
Schnittkanten werden geglättet und die Enden neu poliert.
Nach der Montage am Heckrahmen und einer ersten Anprobe
dann die Erleichterung - das Teil passt... Uff, war das eine
schwere Geburt! Damit kann ich endlich den zur Verfügung
stehenden Platz für die Elektrik sichten. Die schon grob
vorgefertigte Grundplatte für die Komponenten passt ganz gut,
aber für die Boyer Powerbox reicht's leider nicht mehr. Nach
einigem Probieren entschließe ich mich, für die Powerbox und
den Sicherungskasten eine Halteplatte unter der Sitzbank zu
bauen, die am Heckrahmen mitsamt der Sitzbank verschraubt
wird. Somit liegen die beiden Teile zwar frei, aber durch Kotflügel
und Sitzbank geschützt im Luftstrom, den die Powerbox eh' benötigt.
Eine Schablone aus Pappe nehme ich mit in den Arbeitskeller.
Aber zuerst müssen Halterungen für die Boyer Zündung und die
Alarmanlage gefertigt werden: Aus mehreren Edelstahl- Blech-
streifen werden Käfige zusammengeschweißt, die die beiden
Bauteile aufnehmen und an der Grundplatte fixieren sollen. Die
Halterung unter der Sitzbank verschiebe ich angesichts der
vorgerückten Stunde erstmal.

17.10.2004 - Eine kleine Liste mit den benötigten Bauteilen,
Kabeln, Isoliermaterialien und Befestigungsclips dient als
Vorlage für eine ausgedehnte Internet- Recherche. Zum Glück
setze ich mir immer ein Lesezeichen auf interessante Seiten,
über die ich stolpere, diese werden natürlich zuerst auf Brauchbares
abgeklopft. Nach Vergleich der Teile und der Preisgestaltung
bestelle ich bei den Firmen Staufenbiel und bei Kabel-Schmidt
jeweils einen Teil des Materials. Bei der Montage des Kotflügels
hat sich auch noch gezeigt, dass die Befestigungsschrauben für
die Stoßdämpfer, an denen auch der Heckrahmen befestigt wird,
zu kurz sind. Bei VA-Schrauben bestelle ich deshalb passenden
Ersatz und nehme außerdem die Gelegenheit wahr, meinen stark
geschrumpften Bestand an 1/4" BSF- Schrauben und Unterleg-
scheiben wieder auf zu füllen.

19.10.2004 - Ein paar Relaishalterungen und Kleinteile bestelle
ich bei Conrad und Dichtscheiben bei Wegertseder, die ich als
Vibrationskiller schon länger schätze. Die Lieferungen von
VA-Schrauben sowie von Kabel-Schmidt sind bereits da, das
ging flott. Das Bougierrohr macht einen wesentlichen stabileren
Eindruck als das Zeug, was man im Zubehör üblicherweise
so bekommt, damit dürfte dem Bau des Kabelbaums nichts
Wesentliches mehr im Weg stehen.

20.10.2004 - Die Relaishalterungen und Dichtscheiben sind auch
schon da - schön, dass auch mal ein paar Dinge klappen. Nun
fehlt nur noch die Lieferung von Staufenbiel.

23.10.2004 - Anhand der Papp- Schablone fertige ich das Halte-
blech für die Powerbox und den Sicherungskasten aus 2mm
starkem Edelstahlblech an. Mit der Flex und Edelstahl- Schneid-
scheibe werden zuerst die groben Konturen ausgeschnitten, dann
am Heckteil Maß genommen und die endgültige Form mit der
Schleifscheibe geformt. Als nächstes müssen die Haltelaschen,
die mit den Sitzbankhaltebolzen verschraubt werden, abgekantet
werden. Dann werden die Haltelaschen gebohrt, ebenso die
Befestigungslöcher für die Powerbox und den Sicherungskasten.
Es folgt ein schweißtreibender Arbeitsgang: alle angefertigten
Teile müssen abgeschliffen und poliert werden, das Ergebnis
ist wie meistens nicht perfekt, aber ganz passabel. Da ich den
Sicherungskasten wegen der frei liegenden Anschlussklemmen
nicht offen lassen will, bestelle ich mir bei Conrad ein Leergehäuse
für Bausätze. Als letzte Tat sichte ich meine vorhandenen Kabel
und deren Farben, denn als nächstes soll der Kabelbaum entworfen
werden. Dafür wird der PC wertvolle Dienste leisten (wie restauriert
man eigentlich ein Mopped ohne PC und Internetzugang?).

31.10.2004 - Tja, der Sicherungskasten baut leider zu hoch, so passt
das nicht unter die Sitzbank. Also wird das Blech ausgeschnitten und
der Sicherungskasten versenkt montiert, Für die Halterungen muss
ich ein paar Abstandsscheiben  aus Alu anfertigen, diese werden mit
Gewinde versehen. Zur Isolierung schneide ich aus einer Gummi-
matte zwei passende Stücke aus, die den Sicherungskasten von
beiden Seiten einrahmen. Trotzdem reicht der Platz immer noch nicht
aus - was jetzt? Mir bleibt nur noch eins: ich muss das Sitzbank-
Unterteil etwas aushöhlen, anders geht's leider nicht. Der Abschluss-
deckel wird bearbeit, dieser soll durch zwei Flügelmuttern gehalten
werden. Dazu müssen zwei genügend lange Stehbolzen angefertigt
werden, die am oberen Ende mit einer Querbohrung zur Aufnahme
von Dauersplinten versehen werden - die Sicherungen hängen
kopfüber unter der Sitzbank und sollen ja schließlich nicht einfach
das Weite suchen.

01.11.2004 - Die Powerbox nimmt ihren Platz auf dem Halteblech
ein, der Platz für den Deckel des Sicherungskastens ist aber immer
noch zu knapp. Nach einiger Überlegung wird ein Blechstreifen
angefertigt, der den Deckel herunterdrücken soll und am vorderen
der beiden Stehbolzen mittels Flügelmutter befestigt wird. Die
Flügelmutter ist auch der Grund dafür, dass ich mit UNF- Schrauben
statt mit BSF arbeiten muss  - für das BSF Gewinde finde ich bei
keinem meiner Lieferanten Flügelmuttern. Naja, bei dem Schrauben-
Chaos des Moppeds dürfte das kaum weiter auffallen.
Bei der Montage der Einzelteile bricht mir aber dann der Sicherungs-
kasten entzwei... Und das, nachdem das gute Stück seit fast 10
Jahren unbeschadet in einer Ecke meiner Schraubenkiste überlebt
hatte  - dieses Schicksal hatte er nicht verdient *Schnief* Zum Glück
hat Conrad das Teil noch im Programm, bevor es weitergehen kann,
muss erstmal für Ersatz gesorgt werden.