Cornwall-Devon-Wales 01.07. - 17.07.2014

Tag 1 (Bonn-Brighton, ca. 540 km):

Pünktlich um 08:00 kommen wir los, ein kleiner Stau bei Köln hält uns
nur kurz auf. Wir kommen gut voran, bis wir tanken müssen - keine Tanke
weit und breit... Das Navi findet eine Tanke in einem Dörfchen, durch die
Gurkerei zurück zur Autobahn geht aber soviel Zeit flöten, das wir unsere
gebuchte Fähre um 10 min verpassen. Die Fährgesellschaft ist aber flexibel:
ohne Aufpreis können wir die Fähre eine Stunde später nehmen. Es ist
sonnig und recht warm, gegen 15:15 (mit einer Stunde Zeitverschiebung)
kommen wir in Dover an. Mit dem Linksverkehr haben wir uns erstaunlich
schnell arrangiert, aber die Fahrt an der Küste entlang frisst viel Zeit. 19:00
Ortszeit ist es, bis wir unsere Unterkunft erreichen. Schnell abladen, um-
ziehen und ab zum Strand. Das einzig verbliebene Pier ist gut 2,5 km weg,
aber da uns der Magen arg durchhängt, wird erstmal ein Restaurant auf-
gesucht. Das Essen ist gut, die Live- Begleitmusik dagegen leicht atonal...
Ärgerlicherweise macht das Brighton Pier vor unserer Nase das Licht aus
- wir trösten uns noch mit einem Bier im Pub, während die USA gegen
Belgien im Achtelfinale der Fussball- WM kämpfen.

Warten auf die Fähre Die Kreidefelsen von Dover Die Lüsterklemmen am
Heck der Duc brauchen
etwas Zuwendung... ;-)
Strandhäusschen in Brighton Schöner Pavillon Die Pier - leider schon zu

Tag 2 (Brighton-Poole, ca. 290 km):

Gegen 09:45 kommen wir los, die erste Tanke in Brighton wird angesteuert.
Vorher besorge ich mir noch rasch Sekundenkleber, um den linken durch-
rutschenden Griffgummi der BMW wieder zu befestigen. Die South Downs
mit ihren Single-Track- Roads sind schön zu fahren, viele verwunschene
Dörfchen entlang der Route bieten hübsche Anblicke, aber man kann kaum
mehr als 40-50 km/h fahren: durch die schmale, von dichten Hecken gesäumte
Piste kann man kaum die nächste Kurve einsehen. In Portsmouth finden wir
rasch den Fährhafen zur Isle of Wight, Tickets sind mit 114 £ für 3 Motorräder
recht teuer. Die Überfahrt dauert gut 40 min. In Ryde wird Halt für eine
Erfrischung eingelegt - man glaube es oder nicht, es ist seit 2 Tagen warm und
sonnig, wir schwitzen... Eine einmalig schöne Hügellandschaft mit Stränden und
schroffen Felsenklippen, unterbrochen von wie an die Felsen angeklebten,
malerischen Kleinstädtchen erwartet uns - eine Augenweide! Die Alumbay
fahren wir auch noch an, die Klippen sind aber nur zu Fuss erreichbar - das
dauert uns zu lang. Wir entschliessen uns angesichts der fortgeschrittenen Zeit,
Stonehenge sausen zu lassen und auf der Fahrt nach Bristol an zu fahren, sonst
wird es heute einfach zu spät. Die Fähre von Yarmouth nach Lymingdon braucht
gut 30 min, am Kai von Yarmouth unterhalte ich mich noch mit einem Pärchen,
das mit einer Triumph Bonneville auf dem Heimweg von einer Tagestour sind. Um
20:15 sind wir erst in Poole - der B&B Owner ist nett, behauptet aber, ich hätte
17:00 als Ankunftszeit angegeben - kann ich mich nicht dran erinnern (er hatte
aber Recht, wie ich später feststellen muss). Ein Pub/Restaurant um die Ecke
füllt die knurrenden Mägen. Dort findet - wie jeden Mittwoch - ein Quiz statt,
an dem Jung und Alt teilnehmen - ein typisch britischer Zeitvertreib.

 
Der Hafen und das Panorama
von Portsmouth
Eine alte Befestigungsanlage
Die Isle of Wight... ...lockt mit tollen Aussichten

Tag 3 (Poole-Plymouth, ca. 330 km):

10:00 geht's los, bei Dorchester biegen wir ab und besichtigen die Ruine des
Corfe Castle und anschliessend den "Cerne Giant" - eine aus dem Kalkstein
herausgekratzte Bodenskulptur mit eindeutig männlichen Attributen... vermutlich
1500 Jahre alt. An einer Tankstellle hole ich mir endlich ein lang ersehntes Eis,
dem 1 Stunde später an einem Aussichtspunkt ein 2. folgt. Bald darauf sichten
wir ein Strassencafe - endlich, die Briten haben's nicht so mit Cafes - schade,
gerade bei dem Wetter. Ein hausgemachter Kuchen, Kaffee und ein heisser Kakao
runden den Besuch ab. Wieder und wieder stehen wir alsbald im Stau, das
Städtchen Teignmouth entpuppt sich als recht ansehnlich. Schön sind auch auf den
kleinen Nebenstrassen die immer wieder auftauchenden Häuser mit Reetdach.
Die Staus rund um Exeter fressen wieder eine gute Stunde weg, so sind wir erst
um 19:45 am Ziel in Plymouth. Das gebuchte Appartement ist gut ausgestattet,
die Besitzerin weist uns ein. Nach dem Abladen und Auspacken finden wir aber
auf die Schnelle kein vernünftiges Restaurant, daher holen wir uns in einem KFC
was zu futtern. Ein Pub hat auch noch ein paar Biere für uns übrig. Morgen soll
es leider Regen geben, der Tag will also gut geplant werden.

Corfe Castle Der Cerne Giant -
wahrhaft gigantische
Ausmasse...
Zeit für ein "Bikie"
(Bike + Selfie)
Die Dawlish Bucht Blick auf die Labrador Bay Von der Fähre mit
Blick auf Teignmouth

Tag 4 (Plymouth Stadtrundgang):

Erst gegen 09:15 kommen wir aus den Federn, nach ausgiebiger Morgentoilette
wird der örtliche Lidl heimgesucht, Brötchen, Aufschnitt und Getränke besorgt.
Mit Regensachen bewaffnet starten wir zur Stadtbesichtigung. Die Regensachen
werden nur hin und wieder benötigt, während wir den Hafen und die alten Befes-
tigungsanlagen besichtigen, beim "Highlight" von Plymouth "The Hoe" regnet es
so kräftig, das alle Klamotten durchnässt sind. Im Supermarkt holen wir uns noch
ein paar Croissants zum Futtern, dann ziehen wir uns um und marschieren flugs
zum Pub - das WM Spiel Frankreich gegen Deutschland beginnt in wenigen
Minuten! In der Halbzeitpause spiele ich eine Partie Pool Billard. Eine anwesende
Liveband (mehr Karaoke als Band) will Country spielen, muss aber warten, bis
die Musikbox ruht... Die Briten sind immer wieder für Überraschungen gut: Man
spielt Rockabilly, Rock'n'Roll und Oldies sowie diverse Abba Songs (!). Je mehr
Alkohol durch die Kehlen rinnt, umso ausgelassener feiern die zumeist älteren
Semester, tanzen mit wilden, unrhytmischen Zuckungen und singen lauthals falsch
mit. Wir werden von einem Besucher derweil noch mit Münztricks unterhalten,
bevor wir uns nach 01:00 wieder auf den Rückweg machen.

Blick auf den Plymouth Sound Eines der wenigen erhaltenen
Häuser der Altstadt
"The Hoe" - bei diesem
Wetter nur wenig einladend
Wo sie recht haben,
haben sie recht... ;-)

 

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TIPP:
- Abgesehen vom Linksverkehr geht es auf Englands Strassen "deutlich"
   gesitteter zu als z. B. in Deutschland - in 2 1/2 Wochen haben wir z. B.
   nur zweimal jemand hupen hören.
- Thema Wetter: Typisch Inselwetter, wir hatten allerdings nur 2 echte Regentage,
   ansonsten Sonne pur und warme, zuweilen sogar heisse Temperaturen.
- Die Preise in England sind mittlerweile fast auf kontinentales Niveau gesunken,
   etwas teurer ist Benzin, richtig teuer sind allerdings Zigaretten.

Letztes Update: 27.07.2014