Tag 1 (Bonn-Brighton, ca. 540 km):
Pünktlich um 08:00 kommen wir los, ein kleiner Stau bei Köln hält
uns nur kurz auf. Wir kommen gut voran, bis wir tanken müssen -
keine Tanke weit und breit... Das Navi findet eine Tanke in einem
Dörfchen, durch die Gurkerei zurück zur Autobahn geht aber soviel
Zeit flöten, das wir unsere gebuchte Fähre um 10 min verpassen. Die
Fährgesellschaft ist aber flexibel: ohne Aufpreis können wir die
Fähre eine Stunde später nehmen. Es ist sonnig und recht warm,
gegen 15:15 (mit einer Stunde Zeitverschiebung) kommen wir in Dover
an. Mit dem Linksverkehr haben wir uns erstaunlich schnell
arrangiert, aber die Fahrt an der Küste entlang frisst viel Zeit.
19:00 Ortszeit ist es, bis wir unsere Unterkunft erreichen. Schnell
abladen, um- ziehen und ab zum Strand. Das einzig verbliebene Pier
ist gut 2,5 km weg, aber da uns der Magen arg durchhängt, wird
erstmal ein Restaurant auf- gesucht. Das Essen ist gut, die Live-
Begleitmusik dagegen leicht atonal... Ärgerlicherweise macht das
Brighton Pier vor unserer Nase das Licht aus - wir trösten uns noch
mit einem Bier im Pub, während die USA gegen Belgien im
Achtelfinale der Fussball- WM kämpfen.
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Warten auf die Fähre |
Die Kreidefelsen von
Dover |
Die Lüsterklemmen am
Heck der Duc brauchen etwas Zuwendung... ;-) |
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Strandhäusschen in
Brighton |
Schöner Pavillon |
Die Pier - leider
schon zu |
Tag 2 (Brighton-Poole, ca. 290 km):
Gegen 09:45 kommen wir los, die erste Tanke in Brighton wird
angesteuert. Vorher besorge ich mir noch rasch Sekundenkleber,
um den linken durch- rutschenden Griffgummi der BMW wieder zu
befestigen. Die South Downs mit ihren Single-Track- Roads sind
schön zu fahren, viele verwunschene Dörfchen entlang der Route
bieten hübsche Anblicke, aber man kann kaum mehr als 40-50 km/h
fahren: durch die schmale, von dichten Hecken gesäumte Piste kann
man kaum die nächste Kurve einsehen. In Portsmouth finden wir
rasch den Fährhafen zur Isle of Wight, Tickets sind mit 114 £ für 3
Motorräder recht teuer. Die Überfahrt dauert gut 40 min. In Ryde
wird Halt für eine Erfrischung eingelegt - man glaube es oder
nicht, es ist seit 2 Tagen warm und sonnig, wir schwitzen... Eine
einmalig schöne Hügellandschaft mit Stränden und schroffen
Felsenklippen, unterbrochen von wie an die Felsen angeklebten,
malerischen Kleinstädtchen erwartet uns - eine Augenweide! Die
Alumbay fahren wir auch noch an, die Klippen sind aber nur zu
Fuss erreichbar - das dauert uns zu lang. Wir entschliessen uns
angesichts der fortgeschrittenen Zeit, Stonehenge sausen zu
lassen und auf der Fahrt nach Bristol an zu fahren, sonst wird es
heute einfach zu spät. Die Fähre von Yarmouth nach Lymingdon braucht
gut 30 min, am Kai von Yarmouth unterhalte ich mich noch mit einem
Pärchen, das mit einer Triumph Bonneville auf dem Heimweg von
einer Tagestour sind. Um 20:15 sind wir erst in Poole - der B&B
Owner ist nett, behauptet aber, ich hätte 17:00 als Ankunftszeit
angegeben - kann ich mich nicht dran erinnern (er hatte aber
Recht, wie ich später feststellen muss). Ein Pub/Restaurant um die
Ecke füllt die knurrenden Mägen. Dort findet - wie jeden Mittwoch
-
ein Quiz statt, an dem Jung und Alt teilnehmen - ein typisch
britischer Zeitvertreib.
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Der Hafen und das
Panorama von Portsmouth |
Eine alte
Befestigungsanlage |
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Die Isle of Wight... |
...lockt mit tollen
Aussichten |
Tag 3 (Poole-Plymouth, ca. 330 km):
10:00 geht's los, bei Dorchester biegen wir ab und besichtigen die
Ruine des Corfe Castle und anschliessend den "Cerne Giant" - eine
aus dem Kalkstein herausgekratzte Bodenskulptur mit eindeutig
männlichen Attributen... vermutlich 1500 Jahre alt. An einer
Tankstellle hole ich mir endlich ein lang ersehntes Eis, dem 1
Stunde später an einem Aussichtspunkt ein 2. folgt. Bald darauf
sichten wir ein Strassencafe - endlich, die Briten haben's nicht
so mit Cafes - schade, gerade bei dem Wetter. Ein hausgemachter
Kuchen, Kaffee und ein heisser Kakao runden den Besuch ab. Wieder
und wieder stehen wir alsbald im Stau, das Städtchen Teignmouth
entpuppt sich als recht ansehnlich. Schön sind auch auf den
kleinen Nebenstrassen die immer wieder auftauchenden Häuser mit
Reetdach. Die Staus rund um Exeter fressen wieder eine gute Stunde weg, so sind
wir erst um 19:45 am Ziel in Plymouth. Das gebuchte Appartement
ist gut ausgestattet, die Besitzerin weist uns ein. Nach dem
Abladen und Auspacken finden wir aber auf die Schnelle kein
vernünftiges Restaurant, daher holen wir uns in einem KFC was zu
futtern. Ein Pub hat auch noch ein paar Biere für uns übrig.
Morgen soll es leider Regen geben, der Tag will also gut geplant
werden.
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Corfe Castle |
Der Cerne Giant -
wahrhaft gigantische Ausmasse... |
Zeit für ein "Bikie"
(Bike + Selfie) |
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Die Dawlish Bucht |
Blick auf die
Labrador Bay |
Von der Fähre mit
Blick auf Teignmouth |
Tag 4 (Plymouth Stadtrundgang):
Erst gegen 09:15 kommen wir aus den Federn, nach ausgiebiger
Morgentoilette wird der örtliche Lidl heimgesucht, Brötchen,
Aufschnitt und Getränke besorgt. Mit Regensachen bewaffnet
starten wir zur Stadtbesichtigung. Die Regensachen werden nur hin
und wieder benötigt, während wir den Hafen und die alten Befes-
tigungsanlagen besichtigen, beim "Highlight" von Plymouth "The Hoe"
regnet es so kräftig, das alle Klamotten durchnässt sind. Im
Supermarkt holen wir uns noch ein paar Croissants zum Futtern,
dann ziehen wir uns um und marschieren flugs zum Pub - das WM
Spiel Frankreich gegen Deutschland beginnt in wenigen Minuten! In
der Halbzeitpause spiele ich eine Partie Pool Billard. Eine
anwesende Liveband (mehr Karaoke als Band) will Country spielen,
muss aber warten, bis die Musikbox ruht... Die Briten sind immer
wieder für Überraschungen gut: Man spielt Rockabilly, Rock'n'Roll
und Oldies sowie diverse Abba Songs (!). Je mehr Alkohol durch
die Kehlen rinnt, umso ausgelassener feiern die zumeist älteren
Semester, tanzen mit wilden, unrhytmischen Zuckungen und singen
lauthals falsch mit. Wir werden von einem Besucher derweil noch
mit Münztricks unterhalten, bevor wir uns nach 01:00 wieder auf
den Rückweg machen.
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Blick auf den
Plymouth Sound |
Eines der wenigen
erhaltenen Häuser der Altstadt |
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"The Hoe" - bei
diesem Wetter nur wenig einladend |
Wo sie recht haben,
haben sie recht... ;-) |
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