Tag 1:
Christian mit 1200 GS, Dieter mit 100 GS und ich mit meiner 100 GS
treffen sich früh am Tag,
es sieht allerdings nach Regen aus. Da wir nun
mit 2 Navigationsgeräten
unterwegs sind, ist
es nahezu unvermeidbar, das wir uns schon nach
wenigen Kilometern
verfahren und mühsam
wieder den rechten Weg zurück finden... Eine
knappe halbe Stunde
später landen wir auf einem
holprigen Feldweg - was für ein Glück,
das wir mit 3 BSE
(BSE= bleischwere Enduro)
unterwegs sind. :-) Was soll's, ein paar
Kilometer Autobahn und schon stimmt der Schnitt
wieder. Bei bestem
Wetter kommen wir in Wissembourg an und finden schnell ein kleines
Hotel. Der angenehm warme Abend lockt uns
nach draußen, das
schöne Städtchen lädt zur
Entdeckerrunde ein, das fällige Abendessen (Elsässer Flammkuchen) im Freien wird
ausgiebig genossen.
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Marktplatz in Wissembourg |
Hinterhofszenerie |
Malerisch... |
Tag 2:
Um 06:15 werden wir bereits vom geräuschvollen Aufbau des
Wochenmarktes geweckt,
mir war aber eh' nicht mehr zum Schlafen zumute - die Zwiebeln des
leckeren Flamm- kuchens
vom Vorabend lagen etwas schwer im Magen... Wir kommen früh in Gang,
werden aber von
1-2 heftigen Regenschauern heimgesucht, dennoch kommen wir zügig voran . zu zügig - gegen
15:15 erreichen wir bereits das angepeilte Tagesziel in Plombières-
Les-Bains.
Auf dem
Marktplatz lassen wir bei einem Bistro mit unfreiwilliger Live Musikbegleitung (französische
Chansons, leicht schräg gespielt und gesungen) kurz die Gedanken
kreisen: Hier schon
Station machen oder noch ein Stück der nächsten Tagesetappe fahren?
Wir entscheiden uns
für die Weiterfahrt und kommen bis Lamarche-sur-Saone, wo wir ein
nettes, aber für mein
Budget recht teures Hotel finden. Beim Abladen muss ich feststellen,
dass der Seitenständer
meiner BMW zunehmend Ärger macht, das Mopped neigt sich immer
stärker zur Seite, ich
muss jede Boden- unebenheit nutzen, damit sie nicht umkippt. Mich
wundert's zum 2. Mal,
dass offenbar kein Hotelbesitzer Anstoß daran nimmt, dass ich den
mitgebrachten Ersatzreifen mit auf's Zimmer schleife... Im ganzen Städtchen finden wir
lediglich eine Bar und eine Imbissbude - danach steht uns nicht der Sinn. Nach einer kleinen Wanderung
findet sich unweit
des Hotels direkt am See ein feines Restaurant - teuer, aber sehr
gut. Früh landen wir in den
Federn. Angesichts des Preises der Hotelzimmer wundert es mich
nicht, dass sich im Bad
mehr flauschige Handtücher einfinden, als ich in einem Monat
brauche...
Tag 3:
Wir müssen angesichts des kräftigen Landregens die Regensachen
auspacken, zum Glück
hält der nicht allzu lange an. Heute soll das Domizil von Jule
gefunden werden - ein alter
Freund von Dieter, der sich mit zwei Freunden mitten im Nirgendwo
der Auvergne einen
alten Bauernhof zugelegt hat, diesen nach und nach renoviert und
ausbaut. Nach kurzer
Suche finden wir das Grundstück, das über einige Meter Waldweg
erreicht werden kann.
Wir werden herzlich empfangen und bewundern das Bemühen der
3 gebührend, wenngleich
zu sehen ist, dass noch viiiiel Arbeit investiert werden muss...
Kurz nach unserer Ankunft
erreicht uns auch noch Achim auf seiner 100 GS, der 4. im Bunde, der bereits seit
knapp 3
Wochen solo
kreuz und quer durch Frankreich unterwegs ist. Es folgt ein sehr
feucht- fröhlicher
Abend inkl.
leckerem Abendessen.
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Schön, aber abgelegen |
Hoch die Tassen! |
Bei der Sklavenarbeit |
Tag 4:
Wir werden als kleine Entschädigung für die kostenlose Unterkunft
zur Fronarbeit
herangezogen: Der Rasen rund um das Anwesen muss geschnitten und
zusammengeharkt
werden... Nach anstrengenden 2 1/2 Stunden Feldarbeit werden wir 4
endlich entlassen.
Ich merke, dass die Herren langsam ein deutlich flotteres Tempo an
den Tag legen, als
mir lieb ist - den Rest der Tour werde ich ordentlich am Quirl
drehen müssen, um nicht
völlig hinterher zu hecheln. Das Tempo kann allerdings auch
hinderlich sein, nämlich dann,
wenn man die Hinweise des Navis auf kleinen Straßen ignoriert und
sich verfranst. Ich war
etwas wachsamer und warte ein paar Kilometer weiter, während sich
die Kollegen mitten
in einer Schafherde (!) wiederfinden... Erst nach einer 3/4 Stunde
sehe ich die 3 wieder.
Mitten auf der Piste gehen an Christian's 1200GS sämtliche
Warnlampen im Cockpit an.
Nach einem kurzen Stopp ist die Elektrik
tot. Mein viel belächelter
"Werkzeug- und Ersatz-
teilkoffer" kommt zum 1. Mal zum Einsatz,
Diagnose: Batterie tot.
Nach einigen schweiß-
treibenden Versuchen bekommen wir das schwere
Teil angeschoben
und fahren Richtung
Ardèche. Die Fahrt nach Valgorg artet zu einem
Ausblick- und
Serpentinenrausch aus, die
Strecke ist absolut empfehlenswert. Das
einzige größere Hotel
im Ort ebenso, es ist
angesichts der frühen Jahreszeit nur schwach
besucht, wir haben
reichlich Platz. In der Garage
des Hotels wird auch die 100 GS von
Achim kurz in Augenschein
genommen - sie zieht
offenbar nicht mehr richtig. Das deftige
Abendessen leitet ohne Umschweife
die nötige
Bettschwere ein.
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Traumhafte
Landschaft... |
...und Kurven! |
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