Schottland-Westküste-Inseln - 16.05. - 07.06.2025
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Fakten:
Ca. 4000 km,
Reisezeit: 23 Tage.
Bericht:
Schon wieder nach Schottland? Na und?
Warum nicht? Ich fühle mich da definitiv wohl! Ausgesucht habe ich mir
die Westküste mit ihren zahlreichen Inseln und Inselchen. Die wollen
erkundet, erfahren und nicht zuletzt erkämpft werden... Die
Routenplanung gestaltet sich sehr schwierig: Ich muss nicht weniger als
10 x (!) mit der Fähre fahren um die Isle of Arran, Kintyre, Isle of
Islay, Isle of Mull und Colonsay zu besuchen, die ursprünglich auch
noch eingeplanten Inseln Coll und Tiree müssen entfallen, da die
Fährpläne nicht zu meinen Reiseplänen passen. Eine besondere
Schwierigkeit neben der Koordination der Route und der Fährverbindungen
besteht darin, das auf der Isle of Mull zu dieser Zeit das Musikfestival
stattfindet - das grösste Event im Jahr! Daher sind sowohl auf Mull als
auch auf den angrenzenden Inseln kaum Unterkünfte zu finden, meine
"übliche" Buchungsplattform hilft hier oft nicht weiter. Ich muss
einige Unterkünfte per Mail anschreiben und auch noch 2 weitere
Buchungsportale bemühen, um passable Unterkünfte zu finden - im Fall
von Mull bedeutet dies leider, dass ich zelten muss... (!!). Das habe
ich zuletzt 2001 gemacht... Ob ich dafür schon zu alt bin? Man wird
sehen... Jedenfalls will ich nicht mein altes grosses Zelt
mitschleifen, ein ziemlich günstiges 3-Mann Zelt wird gekauft, im
Garten aufgebaut und imprägniert - 2 Tage auf der Isle of Mull wird es
hoffentlich überstehen.
Preiswert wird der Urlaub definitiv
nicht werden, manche Lokationen sind mit über 100 Euro pro Nacht recht
teuer. Es kommt auch noch hinzu, dass mittlerweile auch der Reisepass
nicht mehr ausreicht, um nach England einzureisen - man braucht seit
ein paar Wochen ein "ETA" (Electronic travel authorization), auch als
Westeuropäer. Wollen sich die Engländer einigeln?
Natürlich
wird auf dem Rückweg auch noch Llandudno in Wales angefahren, um
Freundin Janet zu besuchen. Diesmal bleibe ich auch noch einen Tag da,
um bei (hoffentlich) gutem Wetter den Snowdonia Nationalpark zu
er-fahren.
Die Reiseplanung ist nach einer guten
Woche Arbeit soweit fertig. Theoretisch ist der Mai übrigens die beste
Zeit, um England und Schottland zu besuchen: Es soll laut Klimatabelle
die meisten Sonnenstunden geben und den wenigsten Regen - ob sich das
Wetter an die Statistik halten wird? Ich bin neugierig...
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Zelten ist leider
auch angesagt... |
An einem ruhigen Sonntag habe ich noch einmal alle Tipps zu meiner Reise
gesichtet, interessante Punkte in mein Navi gesetzt, die ich mir ansehen
will (z. B. eine Fußtour durch Glasgow um bekannte kunstvolle Graffitis anzusehen),
alle Routen nochmal sauber durchgeplant, die Fährverbindungen geprüft
und einen detaillierten Reiseplan aufgestellt. Ein paar kleine Highlights
habe ich auch noch zusätzlich gebucht: Die Destillerien von "Bowmore" auf
der Isle of Islay, "Oban" in der gleichnamigen Stadt und "Tobermory"
auf der Isle of Mull werden für eine Führung und ein Tasting besucht -
ich bin halt ein Genießer... ;-)
Zum zweiten Mal seit dem
Buchen der Fähren erreicht mich eine Nachricht, dass ich wg.
"Störungen" auf eine andere Fähre umgebucht worden bin... Angesichts
der teils engen Zeitfenster frage ich mich, was passiert, wenn neben
technischer Probleme auch noch schlechtes Wetter hinzukommt - Hoffentlich
bleiben mir weitere Pannen erspart, das wäre Schade: Ich müsste umplanen,
ggf. Übernachtungen stornieren und neue Unterkünfte suchen, mitten im
Urlaub ist das etwas, was man eigentlich gar nicht gebrauchen kann.
Die Vorzeichen für den Urlaub stehen nicht gut, fürchte ich... Zuerst
ruiniert meine Werkstatt bei der Inspektion der
BMW den hinteren Bremssattel, dann falle ich auf eine
Phishing-Nachricht im Kundenportal meines Reisebuchungsportals rein, so
dass ich sowohl meine Kreditkarte als auch die Bankkarte sperren und neu
beantragen muss. Als Sahnehäubchen obendrauf muss ich beim sonntäglichen
Zusammenpacken der ersten Sachen und Übertragen der Routen auf meine
beiden Navis feststellen, dass sich meine Navisoftware weigert, die Fähre
Calais-Dover zu nutzen, egal, welche Optionen ich einstelle und wie
viele Wegpunkte ich auch mitten auf die Fährverbindung in der
Mitte des Kanals setze. Entweder will sie den Tunnel nutzen oder über
Rotterdam nach Hull (!) fahren und von dort zurück an die Küste (knapp
900 km...). Ich muss einen pragmatischen Ansatz wählen, einen
Wegpunkt direkt an den Fährterminal in Calais setzen und das Navi
dann erst wieder einschalten, wenn ich Dover erreiche.
Leider will der Ärger weiterhin kein Ende nehmen: Einen Tag, nachdem
ich den Absatz oben geschrieben habe, erreicht mich die Nachricht der
Fährtgesellschaft, das wg. "technischer Probleme" meine Rückfahrt von
der Isle of Colonsay um einen Tag nach hinten geschoben wurde - das
passt so gar nicht in meine Planung! Nach einiger Überlegung muss ich
die Übernachtung dort und eine in Oban stornieren (ohne Rückerstattung
der Kosten...), schwenke um auf die Isle of Bute, buche dort ein Hotel
und frage in Glasgow an, ob ich einen Tag früher anreisen kann. Etliche
Routen müssen neu geplant werden, neue Wegpunkte gesetzt sowie
Restaurants und Sehenswürdigkeiten gesucht werden. Eine neue
Fährverbindung muss ich ebenfalls buchen, aber immerhin kann ich noch
kurz vor Feierabend die Fährgesellschaft in Schottland telefonisch
erreichen und die Fährverbindungen nach und von Colonsay stornieren -
mit leichten finanziellen Abschlägen. Mir reicht es so langsam...
Fortsetzung folgt...
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