Tag 1 (Bonn-Rochester, ca. 560 km):
Es geht los… Nach den
morgendlichen Aktivitäten komme ich gut durch, aber ab Belgien
zieht sich‘s sichtlich zu, es wird auch ordentlich windig. Der Weg via
Antwerpen hat sich nicht gelohnt - 20 km Stau, den ich leicht
illegal zwischen den Autos abkürze. Vor Oostende auch noch ein
kräftiger Schauer, dem meine Textil- jacke nicht lange standhält.
Immerhin, bald nach einem Tankstop bei Gent wird das Wetter wieder
deutlich besser. Die Fähre ist rappelvoll, die Abfertigung dauert
seit dem Brexit mittlerweile eine gute Stunde! Sich im Fast-Dunkeln an
den Links- verkehr gewöhnen, ist eine kleine Herausforderung. Der
Hotelbesitzer hat mich ankommen gesehen und macht das Tor zum
Parkplatz auf - Perfekt! Das Hotel hat bessere Zeiten gesehen,
geht aber in Ordnung. Direkt gegenüber hat eine Pizzeria auf - nix
wie rein! Bevor jetzt einer meckert: schon wieder ein Italiener -
typisch er! Bevor ich zur späten Stunde (21:30) in einem Pub einen
fettigen Hamburger oder Chips verdrücke, ist das um Längen
besser! Ein Pub um die Ecke hat sogar Livemusik, das lasse ich mir
nicht entgehen… Eine junge Frau spricht mich an: „I love your hat“
Ich kläre sie trotz der Lautstärke im Pub auf, das der „Hut“ ein
„Tam O‘Shanter“ ist. Eine 3er Truppe stark angeheiterter Teens
will unbedingt ein Foto haben - ausdrucken kann ich‘s nicht, ich
soll‘s per Whatsapp schicken. In der letzten Kneipe unterhalte ich
mich noch nett mit 2 Engländern, gegen 01:00 geht‘s endlich in die
Falle…
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Startbereit. |
Die weißen Klippen
von Dover - mit Fotofilter. |
Rochester... |
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...ist am Abend ganz
nett. |
Ein überaus kräftiger
Hauswein... |
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Die beiden sind nicht
schlecht. |
Man nötigt mir ein
Gruppenfoto ab. ;-) |
Tag 2 (Rochester-Scarborough, ca. 440
km):
Der Tag startet grau, es
regnet. Zur Morgenzigarette besuche ich kurz Rochester Castle,
dann finde ich eine Bäckereikette - ganz schön teuer: für einen
kleinen Croissant und einen Medium- Kakao zahle ich 8 Euro!
Während ich das Mopped belade, geht der leichte Nieselregen in
einen sehr kräftigen Landregen über, also gleich in die
Regensachen. Die nächsten 3 1/2 Stunden Fahrt auf dem Motorway
werden furchtbar, es kübelt wie aus Eimern, auch die Regensachen
lassen mehr und mehr nach, die Handschuhe haben schon nach einer
Stunde aufgegeben. Erst am Nachmittag, als ich Richtung Ostküste
steuere, wird‘s besser, es zeigt sich ein wenig blauer Himmel. Mein
Hotel hat einen fantastischen Ausblick auf den Nord- strand, das
Zimmer dagegen lässt ein wenig das „Panorama“ vermissen: mit Ruck-
sack komme ich nicht durch die Tür, der Eingang ist zu schmal... Ich
sehe mir die Promenade an, schiesse Fotos von der Castle-Ruine und
einer schönen alten Kirche. Zum Südstrand geht‘s bergab, beim
Anblick dessen, was ich dort zu sehen bekomme, bin ich leicht
entsetzt: jede Menge Daddelbuden, Fish&Chips Stände, Gameläden und
weitere Geschmacklosigkeiten, laut, schrill und bunt. Erinnert mich
ganz stark an Blackpool! Dementsprechend
klein ist die Auswahl an Speisen für den Abend, ich muss in den
sauren Burger beissen… Ein Irish Pub ist wg. Samstag und Live Musik
dermassen voll, das man sich kaum rühren kann, nach einem Pint IPA
flüchte ich - aber nicht weit: ein Pub schräg gegenüber hat auch Live
Musik (doch nicht, ist Karaoke) und ich kriege gar einen Sitzplatz!
Man merkt aber sehr stark: trotz wirtschaftlicher Probleme,
stagnierender Löhne und Kneipensterben ist der Pub immer noch DIE
britische Institution! Die Hotelbar hat eigentlich schon zu, aber
man erbarmt sich meiner, ich bekomme noch einen Whisky…
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Eine ansehnliche Bucht. |
Malerische kleine
Kirche. |
Der Laden ist offenbar
sehr beliebt. |
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Blackpool? Nein, es
ist Scarborough... |
Kunterbunt, sieht aber
nicht sehr gesund aus. |
Imposantes altes
Hotel. |
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Der Südstrand macht
was her. |
Der Hafen. |
Ein Vergnügungspark
darf nicht fehlen... |
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Kameraspielereien. |
Abend-Panorama. |
Interessantes Motiv. |
Tag 3 (Scarborough-Edinburgh, ca. 355
km):
Strahlender Sonnenschein!
Frühstück fällt aus, da kein Supermarkt in der Nähe ist, ich müsste
zu Fuß zur Altstadt runter und danach wieder den Berg hoch. Macht
nix... An einer Tanke gibt‘s einen Croissant und einen ziemlich
dickflüssigen Schokodrink. Die Fahrt über Land macht Spaß, aber je
näher ich an die schottische Grenze komme, desto düsterer wird der
Himmel. Kurz vor dem Ziel tanke ich noch und ziehe die Regensachen
an - keine Sekunde zu früh. Am Ziel angekommen bin ich arg irritiert:
das Haus wird offenbar gerade renoviert und niemand ist da. Ich
prüfe zuerst, ob die Adresse stimmt, das tut sie. Ich rufe an, der
Besitzer ist offenbar im Krankenhaus und es gab ein
Missverständnis: er erwartet mich erst um 22:00. Mittels verstecktem
Schlüssel komme ich ins Haus, aber mein Zimmer ist nicht fertig,
er will seinen Partner schicken. Na schön, ich rödele das Gepäck ab
und warte. Es kommt ein Auto, aber es ist ein Paketbote, ich nehme
ein Päckchen an... Ein Anruf später, der Partner soll in etwa 2
Stunden hier sein, das dauert mir zu lang. 5 Minuten zu Fuss und ich
bin an einer Bushaltestelle, der Bus kostet nur 2 Pfund und fährt
bis ins Zentrum. Wie immer ist Edinburgh überlaufen von Touristen
und Strassenmusikern, jede Menge Souvenir- shops warten auf
Kundschaft, das Leben wird gefeiert und inszeniert - ich liiiebe
Edinburgh. Ein T-Shirt muß diesmal reichen, ich klappere noch einige
Whiskey- Shops ab, mache ein paar Fotos, dann ist Essenszeit.
Pizza? Ein anderes Mal... Beef? Ginge zwar, aber das ist mir zu
viel. Indisch? Zu scharf für meinen Magen. Abseits des Trubels auf
der Royal Mile sichte ich ein vegetarisches Restaurant, das
Veggie- Haggis anbietet - warum nicht? Ist durchaus geniessbar, auch
wenn ich nicht genau weiss, was eigentlich drin ist. Eine Bar mit
Whiskey und Livemusik finden? An einem Wochenende im August mit dem
Fringe Festival in vollem Gange kein Problem. Die ersten Titel der
Band sind etwas lahm, aber dann wird‘s was. Der Abend entwickelt
sich, ob ich noch einen Nachtbus erwische oder mir ein teures Taxi
leisten muss? Ich erwische ihn, dafür entgehen mir ein paar womöglich
interessante Nachtfotos - nicht so schlimm.
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Whitby - muss ich mir
auch mal ansehen. |
Da sind wir wieder! |
Edinburgh. |
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Scott Monument. |
Wie immer: viel
Betrieb. |
Eine Lebensweisheit? |
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Ziemlich laut wird's in dem
Laden... |
...und auch ziemlich
viel Alkohol ist im Spiel. |
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