Spanien -
Andalusien 29.05. - 15.06.2003
Tag 7
Der vorherige Tag war recht anstrengend, infolgedessen regen sich erst
gegen
10:30 die ersten Gestalten wieder. Da es leicht regnet (ja, sowas gibt
es auch hier!),
wird der Tag für kleinere Reparaturen und Pflege an Haus und Moppeds
genutzt.
Ein Bild aus dem ADAC Reiseführer, das Almuñecar
von einer Ernst' völlig unbekannten
Seite zeigt (nämlich mit Yachthafen), macht uns neugierig, also
schwingen wir uns ins
Auto und suchen diese Postkartenansicht. Wir finden den Hafen dann
auch, der es
zumindest von seinem versammelten Reichtum und dem Jet-Set her sicher
mit Málaga
aufnehmen kann, wenden uns bald aber mangels passender Urlaubskasse,
Garderobe
und entsprechenden Auftretens lieber wieder irdischen Dingen zu und
genießen den
lauen Abend im besten Restaurant am Strand.
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Der Rasenmäher braucht etwas
Pflege... |
...das Auto ebenfalls |
Werk eines unbekannten
Strandkünstlers |
Tag 8
Da ich Ernst und Regine gerne überrasche, schlage ich vor den
Nationalpark "El Torcal"
[TOURENTIPP]
an zu fahren, der faszinierende Steinformationen nebst einer
interessanten
Anreise
zu bieten scheint. Da dort auch ein wenig gewandert werden muss, nimmt
jeder
einige
leichte Sachen mit - dies erweist sich spätestens bei der Ankunft als
unglaublich
genial und weitsichtig... :-) Die Felsformationen sind wirklich
unbeschreiblich, mit etwas
Phantasie sieht man Köpfe, Figuren und Szenerien wie aus einem Traum.
Die Piste
dorthin (und zurück) bietet genügend Abwechslung, um das Gleichgewicht
zwischen
Kurvenvergnügen und touristischen Highlights zu wahren. Am Abend muss
ich aber
doch noch eine Diskussion vom Zaun brechen, da mir als notorischem
Nicht- Fischesser
die ewigen "Ausweichgerichte" langsam den Nerv töten - meine
Mitstreiter geben
schließlich nach und so landen wir zum 2. Mal in der (sehr guten) Pizzeria in der
City.
Tag 9
Wieder einmal ist es spät, bis wir endlich in Gang kommen, aber heute
ist ja auch
kein Moppedtag angesagt - wir wollen uns in aller Ruhe Salobreña
erwandern.
Aus der Ruhe wird dann angesichts der steigenden Temperaturen zwar
nichts,
aber dafür entschädigt das am Hang gelegene Städtchen mit malerischen
Ausblicken
und netten kleinen Gassen. Da wir uns vor einem langen Pfingstwochenende
wähnen,
kaufen wir
im Supermarkt in Motril noch ordentlich ein, meine bevorzugten Filme
(Kodak
Farbwelt)
sind allerdings mit 5 EURO exorbitant teuer. Leicht geschafft ob
dieses
Stresstages
wird anschließend der Strand heimgesucht. Danach werden die
Grillutensilien
auf das
Flachdach des Hauses gewuchtet und in herrlicher Kulisse das Abendmahl
zubereitet
und verzehrt. |
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Salobreña |
Grillabend unter freiem Himmel |
Tag 10
Heute sollen die Gipfel der Sierra Nevada bezwungen werden, die
Fahrt ist aber
für Uwe's BMW schon nach wenigen Metern zu Ende: Die kaum 2 Jahre
alte Batterie
hat einen Kurzschluss, wie sich nach kurzem Test herausstellt.
Während alle anderen
versuchen, in Motril bei einem BMW- Händler eine neue Batterie zu
ergattern, nehme
ich mir die alte 50er Gilera vor, die hier seit einigen Jahren
ihren Lebensabend fristet.
Nach Reinigung des Vergasers und des Benzintanks gelingt es mir
nach schweiss-
treibender Arbeit mit dem Kickstarter, das Mopped zu starten. Auf
dem Weg zur
Tankstelle, zwecks Auffüllen des Tanks und Luftdruckkontrolle kann
ich der Versuchung
nicht widerstehen und ledere auf der Strandpromenade zwei
Rollerfahrer ab, die ganz
entgeistert dem alten Teil hinterher staunen... Eine neue Batterie
für die BMW ließ sich
nicht auftreiben, sie muss in Granada bestellt werden. Der Strand
bietet nur einen
schwachen Trost für die entgangene Tour, der gemeinsame Kochabend
versöhnt
die Gemüter wieder. Als Ziel für den nächsten Tag wird
folgerichtig Gibraltar mit dem
Auto angepeilt, wegen der Entfernung muss auch der Wecker gestellt
werden.Tag 11
Gibraltar entwickelt sich zur teuren (3x Mautgebühren für die
Autobahn plus 7 Pfund
"Eintritt" pro Nase und 1 Pfund 50 pence für's Auto) und
schweißtreibenden Angelegenheit,
außer der St. Michael's Cave, die einige außergewöhnliche
Einblicke und Abkühlung
bietet. Auch die Gibraltar- Affen können die allgemeine
Enttäuschung über das
Gebotene (ein paar verfallene Ruinen, ein Souvenirladen mit
Touristen- Nepp und
alles garniert mit den genannten saftige Preisen und garstiger
Hitze) nicht mildern.
Fazit: Gibraltar ist (jedenfalls der Felsen) KEINE Reise wert. Der
Abend wird kurz
mit "Manta - Der Film" im Fernsehen begonnen, dann mit einem
Abendessen beim
"Sohn des Alten" (Einleitung durch Kartoffeln aus dem Grill,
zubereitet vom traditionellen
"Sardinengriller" in einem alten Ruderboot) fortgesetzt und endet mit dem
obligatorischen
Umtrunk auf
der Terrasse. Alles in allem ein wenig erfolgreicher Tag, aber das
kann ja
auch mal
vorkommen. |
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Spaghetti- Abend -
und das in Spanien... |
Blick vom Felsen auf
Gibraltar, die Landebahn
und
das Festland |
Sind die Cool, man! |
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Rundgang - immer schön
vorsichtig
angesichts des Abgrunds... |
Die Gibraltar- Affen (fragt
sich nur,
WER die Affen sind...) :-) |
Tag 12
Die Batterie für Uwe's Mopped ist leider nicht am Lager, soll
aber im Laufe des Tages
an Land kommen. Deshalb wird nach langer und lustloser Diskussion
per Auto Nerja
angefahren, das Städtchen besichtigt und endlich mal ein richtiges
Eis gegessen
(in Spanien ist vernünftiges Softeis offenbar Mangelware...).
Frigiliana wird auch noch
kurz angefahren, mangels Interesse aber dann doch links liegen
gelassen. Während
Ernst, Hansi und Uwe in Motril die Batterie abholen, geht Regine
schwimmen und ich
haue mich ein paar Stunden auf's Ohr. Der Abend wird mit Grillen,
Salat, Hansi's
exquisiter Avocado- Creme und den aufgewärmten Nudeln vom letzten
Abendessen
abgeschlossen. Einige Mücken machen mir in der Nacht das Leben
schwer und so
finde
ich erst gegen 4 Uhr morgens Schlaf.
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Nerja - traumhafter Strand,
aber viieel zu klein |
DAS ist ein Eis! |
Tag 13
Ernst will den Müll mit der Gilera an die Strasse fahren, freut
sich so dass die Gilera
auf den ersten Tritt anspringt und vergisst prompt die Kette auf
zu schließen...
Wir wollen heute den Pass durch die Sierras fahren und ein wenig
Schnellballschlacht
machen, während an der Küste alle ordentlich schwitzen. Die
schneebedeckten
Gipfel haben uns schon eine Weile gelockt, aber die Fahrt Richtung
Granada auf der
Autobahn lässt die Temperaturen erstmal kräftig ansteigen, ein
vager Vorgeschmack
dessen, was einen in der City erwarten würde - der Asphalt und die
Luft glühen förmlich,
kein Wunder, dass die Menschen aus den Städten am Wochenende an
die Küsten
flüchten. Die Piste in die Berge erweist sich als echter Hingucker
und mal wieder als
Kurvenmekka, die Ernüchterung folgt aber kurz darauf: der Pass in
die Sierras ist nur
bis 2500m befahrbar, sodass wir dem Schnee nur aus der Ferne
zuwinken können.
Die ausbaldowerte Alternativroute durch die Alpujarras erweist
sich aber als brauchbare
Entschädigung. Der Abend wird mal wieder spät - nach einigen
Cervezas wird für morgen
eine Paella bestellt und noch eine Kleinigkeit gegessen. Das
konnte ja auch nicht angehen -
in Spanien gewesen und ohne das typische Nationalgericht wieder
nach Hause gefahren... |
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Paßstrasse in die Sierras |
Das Ende vom Lied...
mehr als ärgerlich! |
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