GPS

Eine lange und (meist) schwer verständliche Erklärung zum Thema
GPS spare ich mir, nur ganz kurz werde ich mich mit den Grundlagen
befassen, alles weitere kann z. B. bei Joe Mehaffey nachgelesen
werden, der sich ausgiebig und kompetent mit dem Thema GPS
befasst. An dieser Stelle werde ich anhand von Beispielen
versuchen, dem Kaufwilligen Entscheidungshilfen an die Hand
zu geben, die ihn bei weiteren Recherchen unterstützen um letzten
Endes ein geeignetes Gerät in Händen zu halten.

GPS (Global Positioning System)

Wenn man heutzutage von GPS spricht, meint man meistens
das von den Amerikanern ursprünglich für das Militär entwickelte
GPS. Es gibt natürlich auch noch andere Systeme wie das
russische GLONASS oder das speziell für Europa in Planung
befindliche GALILEO, diese spielen aber zumindest im Augen-
blick für den europäischen Raum keine große Rolle. Das von den
Amerikanern betriebene GPS besteht im Wesentlichen aus 24
Satelliten in ca. 24.000 km Höhe, deren Signale von den GPS
Empfängern ausgewertet und für die Navigation verwendet werden.

Die Satelliten des GPS- Systems

Hinzufügen sollte ich noch, dass ich mich hier weitgehend auf
GPS- Geräte für den Betrieb an oder im KFZ (Landnavigation)
beschränke, für die Luft- oder Seefahrt gelten zum Teil ganz andere
Anforderungen. Neben Garmin drängt in Europa seit einigen Jahren
TomTom verstärkt mit Navigationsgeräten auf den Markt, andere
Hersteller spielen hierzulande eine untergeordnete Rolle.
Für die Landnavigation lassen sich die Geräte in drei Gruppen
einteilen, die deutlich nach Geldbeutel, Einsatzgebiet und Funktions-
umfang unterschieden werden können:

Handgeräte ohne Kartenfunktion

Diese Geräte besitzen keine Kartenfunktionen, lediglich Wegpunkte
können via Luftlinie angesteuert werden. Einige Geräte wie das
Garmin eTrex 10 besitzen eine Städtedatenbank, die
zumindestens einige kleinere und größere Städte als Punkte
auf dem Display anzeigen.

Handgeräte mit Kartenfunktion ohne Routing

Der Garmin eTrex 20 ist ein typischer Vertreter dieser Gattung.
Mit diesen Geräten können je nach Ausstattung fest eingebaute
Karten oder ladbare Karten verwendet werden. Aber auch hier ist
eine Navigation lediglich von Wegpunkt zu Wegpunkt via Luftlinie
möglich.

Hand- und Stationärgeräte mit Routing

Diese Geräte stellen die Königsklasse dar, als Beispiel seien hier
die Garmin Geräte der GPSMAP- Reihe und die Zumo- Reihe
genannt. Mit (zumeist) ladbaren Karten ist eine Navigation von einer
Stadt in eine andere im Idealfall bis vor die Haustür möglich, inkl.
Fahrtanweisungen.

Aber worin besteht der praktische Unterschied zwischen diesen
Geräten? Ich will das mal anhand von Displayanzeigen der
drei Gruppen versuchen, das Display steht ja bei den meisten
Geräten direkt in Kontakt mit dem Besitzer. Als Testroute dient
hier der Weg vom Kölner Dom zum Bahnhof.

GPS ohne Kartendarstellung,
nur die beiden Wegpunkte und die
Luftlinie dazwischen sind sichtbar.
GPS mit Kartendarstellung,
aber ohne Autorouting.
GPS mit Autorouting, berücksichtigt
hier auch Einbahnstrassen.


Geräte mit Zusatzfunktionen

Seit einigen Jahren drängen vermehrt Geräte auf den Markt, die für
bestimmte Anwendungszwecke interessante Zusatzfunktionen
mitbringen. Der Auto- und Motorradfahrer freut sich oft über
zusätzliche Hilfsmittel bei der Routenberechnung, z. B. durch TMC
Staumelder, POI Informationen, bebilderte Reise-und Sprachführer,
lernfähige Routenberechnung, 3D-oder gar realistische Darstellung,
aktuelle Verkehrsinformationen durch Anbindung an das Internet,
Sprachbedienung und Ansage von Straßennamen, Touchscreen und
weitere "Gimmicks". Für welche Funktion Sie sich interessieren und
bereit sind, dafür mehr Geld auszugeben, müssen Sie selbst
entscheiden. Das Allroundgerät für jeden Einsatzzweck gibt es leider
(noch) nicht.

Smartphones

Die modernen Smartphones bieten viel und entwickeln sich immer mehr
zum "Schweizer Taschenmesser": Onlinezugang, aktuelle Stauprognosen,
auch Offline nutzbare Karten und Touchscreen machen die Geräte zur
ernsten Alternative für "Nur GPS" Geräte. Eine simple Routenführung
von A nach B beherrschen die Geräte mittlerweile ebenso gut wie
reine GPS Geräte, Spezialiäten wie z. B. beim Wandern, Fahrradfahren,
bei Städtetouren oder Motorradfahren werden immer mehr durch
darauf spezialisierte Apps bedient, der universelle Charakter der Smart-
phones und ihr großer Funktionsumfang erleichtert den Herstellern die
Einführung neuer Funktionen - die GPS Hersteller müssen sich langsam
was einfallen lassen, um ihre Kunden bei Laune zu halten. Die vor einiger
Zeit noch nur teuren Premium- Autos vorbehaltenen fest montierten
GPS Geräte mit großem Bildschirm sind auch langsam auf dem Rückzug,
auch hier setzt sich das in die KFZ Bordelektronik nahezu nahtlos
integrierbare Smartphone immer mehr durch. Ein grosser Nachteil der
meisten Smartphones ist ihr Stromhunger und die damit verbundene
kurze Laufzeit, daran arbeiten die Hersteller noch.

Kriterien für den GPS Kauf

Ein einfaches Navigationsgerät mit guter Leistung für den Alltag im
KFZ kostet mittlerweile kaum noch über 100 -200 Euro, haben Sie
keine speziellen Anforderungen, tun es diese Gerät meist - viel mehr
Geld auszugeben lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Der geplante
Einsatzzweck entscheidet also maßgebend über das geeignete
Gerät, das sollte man unbedingt beachten! Sorgfältige
Überlegungen ersparen Ärger, Frust und viel Geld! Der Geldbeutel
bestimmt als nächstes, was man in die nähere Auswahl nehmen
sollte. Ob man sich nun für ein klassisches Navigationsgerät oder
ein Multifunktionsgerät (z. B. Smartphone mit GPS) entscheidet,
überlasse ich dem Leser dieser Seiten. Meiner Meinung nach bieten
die Kombigeräte zwar augenscheinlich mehr für's Geld, sind aber meist
deutlich umständlicher zu bedienen - für einen Technikfreak sicher
kein Problem, aber ein Laie wird sich mit dem Studium von teils
schlecht geschriebenen Handbüchern, dem Download von Geräte-
Updates und der Konfiguration eines Bluetooth- Headsets sicher
schwer tun... Und glauben Sie ja nicht immer kritiklos die voll-
mundigen Versprechen der Werbetexter, die Ihnen problemlosen
Einsatz und jahrelangen Betrieb schmackhaft machen wollen!
Nichts veraltet schneller als die heute noch aktuelle Technik!
Achten Sie mal darauf, welche Hersteller auch nach Jahren noch
Updates und Reparaturen für ein Gerät anbieten. Übrigens: Je mehr
Funktionalität ein Gerät bietet, um so wahrscheinlicher wird es, dass
man, um alle Funktionen (z. B. Routenplanung) nutzen zu können
einen PC besitzen sollte. Neuere Firmware ("Betriebssystem" des
Gerätes) und Kartenupdates beseitigen die bei aller Technik
vorkommenden Softwarefehler und bieten oft auch neue Funktionen,
die das GPS ursprünglich nicht hatte. Besuchen Sie also direkt nach
dem Kauf und regelmäßig die Webseiten des Herstellers und halten
Sie nach solchen Updates Ausschau!

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Letztes Update: 14.12.2018