GPS
Warnung!
Zuerst eine kleine Warnung vorweg: Vor 10 Jahren sah das
Planen
einer Fahrt so aus: Man nahm sich eine Karte und zeichnete oder
prägte sich die Route ein, zur Unterstützung konnte man sich einen
Zettel mit den wichtigsten Zwischenstationen (heute auch "Wegpunkt"
genannt...) aufs Armaturenbrett oder den Tankrucksack heften und
sich nach den Straßenschildern richten. Oft genug musste man aber
anhalten, weil der Weg nicht eindeutig war oder ein Schild fehlte, so
manches Mal verfuhr man sich dann und kreiste entweder in der
Gegend herum, bis man die Strecke wiederfand oder fragte einen
Passanten. Viele kleine Strecken entgingen einem dabei womöglich,
da erst Karten im Maßstab 1:200.000 oder noch kleiner den Blick auf
die kleinen Straßen bieten, die einem mit etwas Glück Aussicht und /
oder Kurvenspaß boten. Heute ist dies nicht mehr notwendig, obwohl
ich jedem raten möchte, sich nicht blind auf die Technik zu verlassen
sondern immer auch eine traditionelle Karte bei sich zu führen, nur so
bewahrt man sich den Überblick.
Drei kleine Beispiele sollen
die Entscheidungsfindung erleichtern,
die Vielfalt der heute
angebotenen Geräte zu sichten und zu
bewerten sprengt allerdings
meine Möglichkeiten an dieser Stelle.
Ich
empfehle ein ausgiebiges
Studium von Fachzeitschriften oder
die
Suche
im Internet nach passenden Informationsquellen, der
Fachhandel kann
aber auch gut beraten.
Beispiel 1:
Frau X. möchte sich für Wanderungen und Fahrradtouren ein GPS
zulegen, nach Möglichkeit sollte das Gerät aber auch noch die
Möglichkeit bieten, es für Fahrten mit dem Auto zu nutzen.
Frau X. legt den Schwerpunkt auf Eignung für Wanderungen
und Fahrradtouren, damit stehen 2 wichtige Kriterien bereits
fest: Das Gerät muss unabhängig von einer festen Stromquelle
arbeiten können, dazu klein und leicht, außerdem sollte das Gerät
mit topographischen Karten umgehen
können. Damit kommt
eigentlich nur
ein Handgerät in Frage, je nach Ansprüchen kann dies
ein Gerät
mit oder ohne Kartendarstellung oder sogar
Autorouting
sein.
Im unteren Preissegment kommen dafür z. B. ein Garmin eTrex
10, 20 oder 30 ab etwa 100 Euro in Frage, im oberen Segment
ein Garmin GPSMAP 64 oder ein Garmin Oregon zu Preisen ab etwa
300 Euro. Dazwischen ist, wie man sieht, viel Spielraum für eigene
Wünsche und Features.
Beispiel 2:
Herr Y. sucht ein Navigationsgerät, das vor allem im Firmenwagen
für die Navigation von Tür zu Tür genutzt wird, es sollte aber auch
im Privatwagen für den Urlaubtrip genutzt werden können.
Damit stehen ganz andere Gesichtspunkte zur Diskussion:
Das
Gerät muss weder tragbar und auch nicht Netzunabhängig sein,
aber es muss sich leicht in unterschiedlichen Fahrzeugen verwenden
lassen (mit entsprechenden Fahrzeughalterungen).
Autorouting ist
hier schon fast als Pflichtprogramm zu sehen. Damit kommen ganz
andere Geräte in Betracht, z. B. ein Garmin Drive, ein Garmin
Smart Drive oder auch TomTom Start oder TomTom Go. Die
Preisspanne reicht hier von etwa 170 Euro bis zu 900 Euro, die
Geräte
sind erfreulicherweise für den Kunden aufgrund des starken
Konkurrenzdrucks deutlich günstiger geworden.
Beispiel 3:
Herr und Frau Z. möchten ein GPS, welches sie vor allem auf ihren
beiden Motorrädern in der Freizeit einsetzen möchten, gewünscht
wäre aber auch hier die zusätzliche Nutzung im Privatwagen.
Jetzt wird die Suche nach einem passenden Gerät schon
recht
spezifisch aber die Auswahl deswegen nicht kleiner, im Gegenteil:
Die Hersteller zielen seit einigen Jahren genau in dieses Markt-
Segment. Von TomTom kommt ein "Rider" in die engere Wahl,
ebenso vom Garmin GPSMAP 276CX bis hin zum Zumo 595.
Die
Preise liegen auch hier zwischen etwa 350 Euro bis hin zu
800 Euro. Zu beachten ist beim Einsatz auf dem Motorrad auch
die Wasserdichtigkeit, oder Sie müssen das Gerät entsprechend
schützen, was aber sowohl die Bedienbarkeit als auch die Ablesen
des Displays erheblich erschweren kann. Weiterhin ist zu beachten,
dass für ein Motorrad, das üblicherweise als Freizeitgerät genutzt
wird, ganz andere Routenfunktionen gebraucht werden als beim
Auto: Motorradfahrer fahren meistens nicht von A nach B, sondern
von A nach Z, über B, C, D... Das Routing über Streckenausschlüsse
oder bevorzugte Strecken beherrschen bei weitem nicht alle Geräte
bzw. gleich gut. Die Bedienung unterwegs sollte auch mit Hand-
schuhen keine unüberwindliche Hürde darstellen.
Fazit:
Bei der Vielfalt der am Markt befindlichen Geräte fällt es dem Laien
nicht leicht, das für ihn passende Gerät zu finden. Prüfen Sie Ihre
Ansprüche und haken Sie die folgenden Punkte ab:
1. Wo wird das Gerät vorwiegend
eingesetzt?
2. Wird ein "nacktes" GPS gewünscht oder soll es
weitere
Funktionen haben?
3. Genügt eine nicht aktualisierbare Karte oder
soll diese
stets auf dem Laufenden sein (Kosten
pro Update!)?
4. Welches Zubehör brauche ich?
5. Wie viel möchte bzw. muss ich anlegen?
Tipps:
Wenn Sie ein Gerät gefunden haben, dass Ihren Wünschen
entspricht, schauen Sie sich nach einem Händler in Ihrer Nähe um
und sehen Sie sich das Gerät vor Ort an. Ist das Gerät zu schwer?
Ist das Display groß genug? Welche Bedientasten werden häufig
benötigt und sind diese gut erreichbar? Hat das Gerät eine
Beleuchtung? Auch für die Tasten? ´Wenn Sie noch nie ein GPS
hatten, können Ihnen praktische Erfahrungen anderer Benutzer
eine große Hilfe sein. Fragen Sie zuerst mal in Ihrem Bekannten-
und Freundeskreis nach, vielleicht kann Ihnen jemand sogar mal
ein GPS zum Ausprobieren leihen! Als weitere Hilfe will ich auf der
nächsten Seite noch
mein aktuelles GPS vorstellen, inklusive der
Kaufentscheidung, den Features
und der Bedienung im Alltag.