BMW R NineT Urban G/S

Das schönste Motorrad der Welt (TM)!

Eigentlich war und bin ich mit meiner alten BMW R80GS Basic
trotz fast 190.000 km immer noch sehr zufrieden: Sie läuft,
ist zuverlässig und ich kenne nach all den Jahren meinen Boxer
ziemlich gut. Technische Probleme erwarte ich nicht, daher war
der Schock anlässlich des 2019 anstehenden Portugal Urlaubs
recht groß: Ich musste feststellen, dass ich mit meiner 1996er
BMW große Teil Frankreichs (und auch einiger anderer Länder)
nicht mehr durchfahren darf, da Umweltzonen immer mehr
zunehmen und meine GS nicht mehr modernen Abgasnormen
genügt. Den Urlaub habe ich mit der Guzzi erfolgreich absolviert,
aber für einige Pisten war die Guzzi nicht das richtige Fahrzeug,
zudem ist sie mir für manche Strapazen einfach zu schade. Was nun?
Ich dachte kurz an ein Elektro-Motorrad, aber der Gedanke war
schnell verflogen: Zum einen würde mir bei einem solchen Fahr-
zeug mangels Motorsound ein großer Teil des Fahrerlebnisses
fehlen, zum zweiten sind die wenigen verfügbaren E-Motorräder
ziemlich teuer und zum dritten ist die Reichweite solcher Fahrzeuge
kaum der Rede wert - kein Hersteller wird aus meiner Sicht in
absehbarer Zeit etwas anbieten können, das selbst einfachen
Ansprüchen an Reichweite oder Schnelladung genügen wird.
Bei BMW hatte ich vor einiger Zeit einmal eine 1250er GS
gefahren, aber ich musste schnell feststellen, daß die GS in
aktueller Ausprägung nicht mehr meine Wahl ist: Viel zu groß
und zu schwer, ich hatte beim Fahren das Gefühl, auf einem
wilden, galoppierenden Nashorn zu sitzen. Sollte ich mit dem
Motorrad im Urlaub umkippen (was leider immer wieder mal
passiert), würde ich einen Kranwagen benötigen, um es
wieder auf die Räder zu kriegen... Schade - Optisch könnte ich
mich nämlich mit der Maschine anfreunden!

Beim erneuten Stöbern im Internet stieß ich wieder auf die mir
bekannte BMW R NineT, die ich zwar nett, aber nicht sooo
ansprechend fand, aber seit 2017 gibt es die BMW R NineT
Urban G/S, die mir auf Anhieb gefiel: Zwar "nur" eine Variante
der R NineT, aber optisch ansprechend, retromässig auf die
Ur- G/S zielend und damit auf ein zunehmend älteres Publikum
(wie mich...) zugeschnitten. Mir gefiel sie auf jeden Fall gut
genug, um bei der örtlichen BMW Niederlassung mal nach
einer Probefahrt nachzufragen. Man hatte eine passende
Maschine da, eine 2. R NineT (Scrambler) wurde dazu
bestellt und mit Freund Dieter an einem Samstag 2 Stunden
getestet. Fazit: Die Scrambler gefiel uns beiden gut, aber
das Fahrwerk etwas hart, die Sitzbank zu unkomfortabel
und für mich wegen des hochgelegten Auspuff nur mit ungleich
großen Koffern nicht in Frage kommend. Mit der G/S kamen
wir beide auf Anhieb gut zurecht, mir gefiel sie aufgrund der
niedrigen Sitzposition, des Looks, des stabilen (wenn auch nicht
ganz so komfortablen wie bei meiner 2-Ventiler GS) Fahrwerks
sehr gut - und das Fahrzeug war auch zu verkaufen. Ich bat mir
ein paar Tage Bedenkzeit aus, in der Zwischenzeit machte mich
Freund Dieter noch auf die noch recht neue (und mir unbekannte)
Moto Guzzi V85TT aufmerksam: Eine wunderschöne Enduro,
die ich bei einem Händler auch kurz probefahren durfte. Ein tolles,
sehr komfortables und stabiles Fahrwerk, genügend "Punch",
lange Federwege, werksseitig ziemlich gut ausgestattet, sehr
handlich - dummerweise machte mir ausgerechnet der V2
Motor einen Strich durch die Rechnung: Er klingt nicht nach
Guzzi (jedenfalls nicht so, wie ich's von meiner V11 gewohnt
bin), das Auspufgeräusch erbärmlich leise, das typische Guzzi
V2 Gefühl, das leicht behäbige Bollern des V2 fehlten mir völlig.
Schade drum! Daher ist's nun die BMW R NineT Urban G/S
geworden, die mir in den nächsten Jahren hoffentlich ebenso
treue Dienste wie meine 2V GS leisten wird - die ich allerdings
auf keinen Fall verkaufen werde!

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Letztes Update: 04.08.2019