Honda CB250
G5
03.10.2020 - Wir wollen den
überholten Drehzahlmesser und den Lenker montieren, aber schon der
erste Abschnitt dauert deutlich länger als gedacht, da sich die Kabel
für die Kontroll- leuchten und einige Gummiteile furchtbar
querstellen, aber wir schaffen es zu zweit. Dann prüfen wir die
Funktion des linken Lenkerschalters und fädeln dann die Kabel mit
Hilfe eines Stücks Draht durch den Lenker - soweit, so gut. Der
rechte Schalter macht uns mehr Kopfzerbrechen: ein paar Kabel
müssen geflickt werden, was sich direkt am Schalter als knifflig
erweist. Nach mehrfacher Prüfung der Schalter müssen wir feststellen,
das im Original-Schaltplan ein Fehler ist - so ein Mist! Das stellen
wir natürlich erst fest, nachdem wir den ver- meintlich defekten
Schalter komplett zerlegt haben... Aber es nützt uns alles nichts,
wir bekommen anschließend die Kabel nicht heil durch den Lenker, da
die reparierten Stücke den Kabelstrang an mehreren Stellen so dick
und unbeweglich macht, das er nicht durch den Lenker geht. Da hilft
nichts, ein Neuteil muß her, zudem haben wir nach Stunden des
mühevollen Bastelns die Nase voll und schließen die Garage ab.
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Das sieht nicht
schlecht aus! |
Viele kleine
Schrauben, Federn und Kügelchen: der rechte Lenkerschalter. |
05.10.2020 - Es fehlen, neben dem bestellten rechten
Lenkerschalter, noch 2 andere Teile, um das Cockpit fertig zu stellen:
Der Kabelhalter und das Halteblech für die Bordsteckdose, beide Teile
muß ich anfertigen. Ich gehe in die Garage, nehme an meiner anderen
CB250 die Maße des Kabelhalters ab und fertige mir eine Skizze, die
gleiche Prozedur folgt für den Halter der Bordsteckdose - diesen werde
ich aber aus dickerem Material bauen, da der an meiner Maschine etwas
zu dünn geraten ist und sich biegt, wenn man den Stecker in die Dose
steckt. Ich räume noch ein wenig auf und finde dabei ein echtes
Kleinod: eine blaue Linse für die Fernlichtkontrolle - eine Fassung
hatte ich noch (die ebenfalls rar ist), die hat aber eine rote
Linse. Auf in den Bastelkeller, ich suche mir passendes VA Blech heraus,
nehme meine Skizzen und übertrage sie auf die Bleche. Mit der
Schneidscheibe wird die grobe Form ausgeschnitten, der Halter für die
Bordsteckdose braucht danach nur noch zwei Löcher, einen 90 Grad Winkel
und einen Spritzer Farbe, fertig. Der Kabelhalter verlangt mehr Arbeit
und Feingefühl: die Form muß stimmen und die vordere Kante benötigt
einen kleinen Bördel, den klopfe ich mit einem Mini-Hammer auf dem
Amboss vorsichtig in Form - gut gelungen! Das Blech wird noch
geschliffen, das Polieren folgt an einem der nächsten Tage. Es werden
ein paar Dellchen sichtbar bleiben, aber ich bin zufrieden mit meiner
Arbeit.
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Einfache Arbeit: der
Halter für die Bordsteckdose. |
Kniffliger wird der
Nachbau des Kabelhalters. |
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Der Rohling ist
vorbereitet... |
...gebördelt und
geschliffen. Nicht schlecht geworden! |
06.10.2020 - Abends wird der angefertigte Kabelhalter noch etwas
schlanker geschliffen und dann poliert - sieht gut aus. Der Halter für
die Bordsteckdose ist fertig lackiert und kann zusammengebaut werden.
Unter die Bordsteckdose will ich noch eine Unterlegscheibe setzen, in
der Garage werde ich fündig. Die Scheibe ist aber innen ein wenig zu
klein und muß auf der Drehbank und mit Hilfe des Mini- schleifers auf
das richtige Maß gebracht werden. Der Halter ist wirklich massiv
geworden, das gefällt mir - vielleicht baue ich für die andere CB auch
noch ein neues Teil. Nicht so gut: der neu bestellte Lenkerschalter ist
da - und kann gleich wieder Retour gehen... Der Schalter ist für eine
Maschine gedacht, die das Licht über das Zündschloß schaltet, der
Lichtschalter fehlt an dem Teil. Immerhin hat sich auf meine Nachricht
der Verkäufer telefonisch bei mir gemeldet, sich entschuldigt und will
das richtige Teil noch zum Wochenende liefern.
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Fertig zum Einbau. |
Die Bordsteckdose
kann auch verbaut werden. |
08.10.2020 - Der richtige Lenkerschalter ist gestern schon
gekommen, das war fix! Jetzt wird es langsam Zeit, sich mit dem
Motorgehäuse auseinander zu setzen: Die Teile, die nicht gestrahlt
wurden, müssen gereinigt und vorsichtig geschliffen werden, dafür habe
ich mir Schleifvlies bestellt. Bei den meisten Teilen genügt das, beim
Kupplungsdeckel dagegen nicht, hier sind zahlreiche Kerben zu
schleifen, ganz weg gehen die Spuren nicht. Die Dichtflächen der Teile
klebe ich, so gut es geht, ab, beim Lackieren der Motorteile werden wir
aber ordentlich aufpassen müssen.
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Die obere
Motorhälfte... |
...und die untere
sind vorbereitet. |
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Der Kupplungsdeckel
wird... |
...definitiv mehr
Arbeit machen. |
10.10.2020 - Als Erstes wird der Halter der
Bordsteckdose montiert, dabei bietet sich an, dort auch gleich die LED
der Alarmanlage unterzubringen - leider ist der 8 mm Bohrer trotz
Anschleifens kaum in der Lage, das neue Loch zu bohren - miese
Qualität... Aber wir kriegen es hin, die Kabel der Steckdose und der
LED bekommen Stecker angecrimpt, damit ist das fertig. Dann werden die
Gaszüge mit Hilfe von Trichtern aus Plastikfolie mit Öl geflutet. Dummer-
weise ist die neue Gasgriffhülse, in der die Züge eingehängt werden,
gebrochen, Reklamation dürfte nach Monaten kaum noch möglich sein. Das
Altteil ist aber noch zu gebrauchen und wird zur Mitarbeit überredet.
Dann wird der neue Repro-Lenkerschalter rechts montiert, die Kabel
wandern durch den Lenker. Der Lenker soll ebenfalls montiert werden,
allerdings müssen wir feststellen, dass wir vergessen haben, die
Klemmböcke lackieren zu lassen. Aber wie bekommen wir nun den Lenker
zumindest provisorisch fest, um die Kabel zu verlegen und anzustecken?
In meinen Teilefundus sind keine Klemm- böcke übrig, aber wir finden
eine übrig gebliebene Klemmung eines Gabelfuß, dessen Löcher auf 8 mm
aufgebohrt werden können, damit kann der Lenker vorläufig befestigt
werden. Die Kabel des linken, noch originalen Lenkerschalters sind
flugs angeschlossen, da Anzahl, Stecker und Kabelfarben zum Kabel- baum
passen, was beim rechten Pendant nicht der Fall ist. Was nun folgt, ist
eine langwierige Test- und Fehlersuchphase, denn die Funktion der Kabel
und des Schalters erschließt sich erst mit Hilfe des Schaltplans und des
Multi- meters. Nach 2 Stunden stellt sich heraus, dass der Schalter für
uns nicht zu gebrauchen ist, da eine Brücke im Schalter, die
Lichtmaschine und Gleichrichter verbinden soll, in diesem Teil fehlt!
Offenbar hat die CB500, zu der dieses Teil passt, eine andere
Schaltlogik. *#!%&$$$! Stundenlange Arbeit für die Katz! Es nützt
nichts: Dieter nimmt die beiden Lenkerklemmböcke mit zum lackieren und
ich bestelle einen neuen Lenkerschalter, hoffentlich ein Original- teil
(die Nummer stimmt auf jeden Fall), das passt und funktioniert...
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Bordsteckdose und
LED gut untergebracht. |
"Dead on arrival..." |
Nicht die letzte, sondern
die erste Ölung. |
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Einfach vergessen... |
.. aber so geht's
für's Erste. |
Schön, aber leider
nicht zu gebrauchen! |
15.10.2020 - Abends habe ich etwas Zeit und Lust, versuchen
wir's nochmal mit dem alten Lenkerschalter, da hier in D zur Zeit
leider kein Neuteil auf- zutreiben ist, weder als Original noch als
Repro. Ich entferne die komplette Isolation des Lenkerschalters, löte
das Starterkabel neu an die Kontaktplatte und zwicke alle Stecker und
Buchsen ab - sonst bekomme ich die Kabel nicht durch den
Schrumpfschlauch geschoben. Nach dem Schrumpfen hat sich das
Kabelbündel sehr schön komprimiert, es gleitet problemlos durch den
Lenker... Ufff! Das Anlöten der abgetrennten Stecker und Buchsen
erweist sich dagegen als Herausforderung: die Kabelenden sind ziemlich
schwaz und lassen sich kaum löten, ich muss sehen, ob ich die Dinger mit
Kontaktspray oder Lötwasser wieder richtig sauber kriege.
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Sauber geschrumpft. |
Das musste leider
ab... |
Da sitzt er! |
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