Honda SL350 K1 21.07.2022 - Ich nehme
mir nochmal den Ständer vor und verschönere meine
22.07.22 - Ich will die Teile sichten und zusammenstellen, die vom Profi gestrahlt werden sollen, aber erst muss ich die Bastelwerkstatt säubern. Dann folgt etwas, das mit der eigentlichen Arbeit nichts zu tun hat und trotzdem Zeit und Nerven kostet: Der Industriesauger ist kraftlos, aber warum? Der Filter ist neu, ich kontrolliere den Abluftfilter - auch sauber. Ist der Schlauch zu? Mit einem langen Draht stochere ich herum, kann aber nichts feststellen, mit Druckluft wird's auch nicht besser. Mit einer Stange dagegen stoße ich auf Widerstand, bekomme das Saugrohr aber nicht frei. Schliesslich klopfe ich mit dem Hammer auf dem flexiblen Schlauch herum, bis ich eine harte Stelle finde, die wird solange intensiv bearbeitet, bis aus dem Schlauch eine Menge Drehspäne herausfallen, die sich im Schlauch verkeilt und zusammengeballt haben - das war's! Danach wird der Rest des Lenkkopflagers von der unteren Gabelbrücke abgezogen, aber was mache ich mit dem Lenkerschloß? Ausbohren? Ich probiere es erst mit allen Honda Schlüsseln und Kriechöl zur Unterstützung, aber nichts rührt sich. Dann hole ich mir aus der Garage zwei Spezialwerkzeuge, mit denen Stecker aus Steck- anschlüssen entriegelt werden können. Wäre doch gelacht, wenn ich das Schloß nicht zerstörungsfrei aufgepopelt kriege - wenn das ein griechischer Militärfahrzeug- händler aus dem Westerwald kann, dann schaffe ich das auch! ;-) Und tatsächlich: Nach ein paar Minuten dreht sich das Schloß, ich kann es herausnehmen - Hurra! Die Gabelbrücke wandert in die Garage auf den Stapel mit den zu strahlenden Teilen. Ich will als Nächstes die Reifen von den Felgen ziehen und die Speichen ausbauen, damit ich mit den Radnaben anfangen kann. Die uralten, steinharten Reifen mit Reifenhaltern lassen mich jedoch zweifeln, ob ich mit meinem manuellen Reifenmontiergerät etwas bewirken kann, aber ich versuche es. Nach etlichen Flüchen, viel Krafteinsatz und viel Schmiere ist der Reifen endlich vom Hinterrad runter, ich bringe es wie immer nicht über's Herz, die alten Speichen einfach durchzuschneiden, also ist es 21:00, bis ich die Nabe endlich in der Hand halte... Das Vorderrad spare ich mir für einen anderen Tag auf, ebenso das Aufräumen und Zusammenfegen des Drecks, ich bin fix und fertig!
23.07.2023 - Was steht heute an? Zuerst ziehe ich den Vorderreifen von der Felge, abermals unter heftigen Flüchen meinerseits. Ich werde mir recht zügig eine Montiermaschine zulegen, soviel ist sicher! Auch hier werden die Speichen demontiert, dann baue ich die Lager aus der Nabe. In der hinteren Nabe ist leider zuwenig Platz für einen Durchschlag, daher wandere ich mit allen Teilen in den Bastelkeller, alle Teile werden vorgereinigt, dann zerlegt und die Bau- teile in Tüten verpackt und beschriftet. Die Lager in der hinteren Nabe werden mit Hilfe des Spezialwerkzeugs "Kochplatte" demontiert: Nach einer 15-minütigen Heizsitzung fallen die Lager einfach heraus, nachdem ich kurz auf die Nabe geklopft habe. Den Tachoantrieb in der vorderen Nabe kriege ich nicht ohne Weiteres ausgebaut, das Schneckengewinde wird offenbar von einer winzigen Spannhülse gehalten, wie ich die ausgebaut kriege, muß ich mir noch überlegen.
25.07.2022 - Kurz vor Ladenschluß komme ich beim Lackierer an, wir einigen uns auf einen Silberton für Rahmen, Schwinge und Gabelbrücke, da der Farbton "Dark Silver" nicht zu kaufen ist - Wahnsinn, die Farbtafeln haben teils so geringe Farbnuancen, dass ich mit bloßem Auge keinen Unterschied ausmachen kann. Ich habe eine Stelle am Rahmen blank poliert, die nehmen wir als Referenz. Dann schnell zum Sandstrahler, Ende nächster Woche sollen die Teile fertig gestrahlt sein. Zurück im Bastelkeller sehe ich mir die hintere Radnabe bzw. die Rückdämpfer an: Trotz 51 Jahren sind sie nicht gerissen und immer noch flexibel, die bleiben drin. Dann fertige ich mir aus einem Stück VA aus Holger's freundlicher Spende die erste von vielen Distanzbuchsen an, diesmal für die Hinterachse. Aber ich muß mich vor Allem um die Teile kümmern, die ich am Donnerstag (ein Tag Urlaub geht dafür drauf) nach Frankfurt zum Neuverchromen karren will, darum nehme ich mir die vordere Felge vor, für die kein Ersatz zu bekommen ist. Mit der Zopfbürste auf der Flex, dem Gehörschutz auf den Ohren, der Schutzbrille auf der Nase und der Atemmaske vor dem Gesicht rücke ich dem Rost auf der Felgeninnenseite auf die Pelle - dicke Rostplacken fliegen durch die Gegend und vom Staub bekommt der Feuermelder im Vorkeller einen Rappel und schreckt das ganze Haus auf, bevor ich ihm die Batterie klaue, damit wieder Ruhe einkehrt. Ich muß die Oberfläche aber noch glatter kriegen, sonst wird sich der Schlauch später recht schnell kaputtreiben, das mache ich morgen.
26.07.2022 - Ich nehme mir die vordere Felge nochmals vor, mit Flex und Gummischeibe gehe ich dem Rost an den Kragen, glätte die Macken und versuche, eine halbwegs saubere Oberfläche zu erzielen - Naja... Zur Ab- wechslung baue ich die 2. Distanzbuchse der Hinterachse nach, nach einer guten Stunde ist sie einsatzbereit. In der Garage sortiere ich die für den Besuch des Galvaniseurs nötigen Teile - es sind nicht sehr viele. Aber in der Garage fiel mir auch noch was ein: Ich hatte mir doch vor ein paar Monaten ein neues Werkzeug geleistet, eine sog. "Powerfeile" oder "Fingerschleifer", damit könnte ich an der Felge vielleicht noch was retten. Und richtig, mit dem Teil kommt noch etwas mehr Fasson in die Oberfläche des Felgenbetts - die Fachleute in Frankfurt werden mir sagen, ob das genügt.
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Letztes Update: 26.07.2022 |