Royal Enfield Model G Restauration

03.05.2009 - Nachdem der Tacho und der Öldruckmesser frisch
überholt auf der Werkbank liegen, kann ich mich deren Montage
widmen. Der Halter des Chronometric Tacho ist verkehrt herum
montiert, das lässt sich flott beheben, aber wohin mit dem (nicht
Originalen) Öldruckmesser? Rechts neben dem Tacho sähe er
sowohl vom praktischen als auch vom ästhetischen Standpunkt aus
am Besten aus - dazu braucht er aber neben einem Rundgehäuse
auch noch ein Halterung. Eventuell lässt sich das Teil mit an den
Halteschrauben des Tachos befestigen, aber zuerst kommt das
Rundgehäuse an die Reihe. Nach bewährter Technik suche ich mir
ein Stück Rohr, das dem Durchmesser des Anzeigeinstruments
möglichst nahe kommt, schneide aus 2mm starkem Edelstahlblech
eine genügend langen Streifen zu und wickle diesen um das Rohr.
Die Enden werden passend abgelängt, das Ganze vorsichtig in den
Schraubstock eingespannt und Punkt für Punkt wird die Naht
verschlossen. Dann wird die Naht verschliffen, wieder auftauchende
Löcher nochmal verschweißt, wieder verschliffen bis eine brauchbar
glatte Oberfläche entsteht. Der Boden des Instrumentenhalters wird
ebenfalls aus einem Stück Edelstahlblech ausgeschnitten, an der
Drehbank auf das richtige Maß gedreht und anschließend an der
Unterseite angeschweißt und die Nähte verschliffen. Soweit sieht's
gut aus, die restlichen Arbeiten werden vertagt.

Öldruckanzeige im selbst
gebauten Gehäuse - noch
nicht ganz fertig.
Tacho und Rückseite
des Öldruckanzeige-
gehäuses.

08.05.2009 - Der Tank scheint fast fertig zu sein, jedenfalls bekomme
ich vom Restaurierer eine Mail, dass ich ihm die Kniekissen und
deren Halter zuschicken soll. Ins Päckchen lege ich auch noch 2
passende Edelstahlschrauben. Bei den Blechteilen sieht es hingegen
nicht so gut aus: Der Blechspezialist der Firma ist für 5 Wochen in
den Urlaub geflogen, das bedeutet für mich, dass es frühestens in
6 Wochen ernsthaft weitergehen kann. Irgendwie soll es mit der
Fertigstellung noch nicht recht klappen...

04.06.2009 - An 2 Abenden wird aus einem Stück 2mm VA Blech
eine Konsolenplatte für Tachometer und Öldruckmesser gesägt,
geschliffen, geschweißt und poliert. Entgegen meinen Gewohnheiten
als Rechtshänder bringe ich den Öldruckmesser links neben dem
Tacho an, da man sonst schlecht an den Rücksteller für den Tages-
kilometerzähler herankommt.

Tacho und Öldruckmesser
vereint montiert auf der selbst
gebauten "Instrumententafel"

01.07.2009 - Sehr lange hat sich nichts Wesentliches mehr bewegt,
aber es ist immer noch Leben in der Sache: Ein Besuch beim
Lackierer zeigt, dass der Blechspezi wieder im Lande ist und prompt
darf ich mich mit ihm besprechen. Nächste Woche werde ich dann
sehen, wie weit der Profil gekommen ist... Nichts Neues dagegen
ist vom Tank zu hören.

09.07.2009 - Es wird tatsächlich an meinen Blechteilen gearbeitet:
man bittet mich, den Rahmen zwecks Anpassung der hinteren Kot-
flügelhälften vorbei zu bringen - die Nahtstelle, an der die beiden
Teile zusammengesteckt werden, muss kräftig bearbeitet werden,
da weder der Radius noch Breite und Höhe zueinander passen.

31.07.2009 - In knapp 2 Wochen sollen meine Blechteile endlich
fertig sein, den Rahmen kann ich wieder mitnehmen und er wandert
wieder an seinen Platz in der Garage. Nachmittags erreicht mich ein
Anruf von der Firma Ammon: Mein Tank ist endlich fertig! Und das
nach nur 7 Monaten... Mal sehen, wann ich Zeit habe, das Teil dort
abzuholen.

10.08.2009 - Auf geht's, der Tank wird abgeholt - bei der Abholung
bin ich nicht über die Massen begeistert:: Eine Delle auf der Ober-
seite wurde übersehen und rund um den Tankdeckel ist weder eine
glatte Oberfläche noch viel Chrom zu sehen... Der Meister selbst
nimmt den Tank in Augenschein und bestätigt mir, dass die Delle
nicht eben schön ist und erlässt mir einen Teil der noch ausstehenden
Summe, den chromfreien Ring rund um den Tankdeckel erklärt er mir
so, dass dies nicht anders möglich sei: Beim Verchromen liegt durch
den überstehenden Rand der Ring im "Chromschatten", dort lagert
sich praktisch kein Chrom an, egal, wie lange man das Teil im Bad
liegen lässt. Das leuchtet mir zwar ein, aber das hätte man mir auch
vorher sagen können! Wie dem auch sei, ich will ja nicht nur meckern,
sondern auch loben: Der Chrom selbst ist einwandfrei in Ordnung,
die Lackierung und Linierung sehen erstklassig aus. Ich ziehe mit
leicht gemischten Gefühlen von dannen, jetzt fehlen noch die Blech-
teile, dann kann ein großer Teil des Moppeds endlich komplettiert
werden, obwohl dies vor meinem Urlaub vermutlich nicht mehr
viel werden wird.

Das lackierte Emblem -
sehr ordentlich geworden.
Die Delle sieht
dagegen weniger
ansprechend aus.
Ich muss mir überlegen,
wie das geschickt
kaschiert werden kann.

08.10.2009 - Nach langer Pause kommt wieder etwas Bewegung in
die Angelegenheit, meine Blechteile sind heute endlich lackiert
worden und der nachgefertigte Aufkleber für den hinteren Kotflügel
ist auch bereit, nächste Woche soll der Klarlack aufgetragen werden
und dann kann ich die Teile endlich abholen und montieren.

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Letztes Update: 08.10.2009