Royal Enfield Model G Restauration 26.06.2010 - Fast alle Elektrik- und Hilfsteile
sind da, dennoch komme ich nicht 14.07.2010 - Die Bordsteckdose wird bei BMW
bestellt - für happige 40 Euro... 26.07.2010 - Die Temperaturen lassen nach, ich
traue mich wieder in die Garage, 01.08.2010 - Das Wetter lädt nicht zum
Motorradfahren ein, aber zum Basteln
06.08.2010 - Das Getriebe sitzt wieder im Rahmen, die Bolzen werden fest- gezogen, die beiden Muttern der vorderen Motoraufhängung drehe ich ein wenig ab, da sie zu dick sind. Bevor ich den Kickstarter montieren kann, muss erst die abgesprungene Feder wieder vorgespannt und arretiert werden - zum Glück finde ich im Bastelkeller das Hilfsmittel wieder, das ich mir für die Instandsetzung des Getriebes gefertigt hatte. Aber nachdem unzählige Versuche fehlgeschlagen und ebenso viele Flüche über meine Lippen gekommen sind, komme ich zum Schluss, dass es nur mit einem richtigen Spezialwerkzeug glücken wird. Im Bastelkeller such ich mir ein ausreichend großes Stück Aluminium, das auf das passende Maß abgedreht wird. Deses wird angebohrt und mit einem Innendrehmeißel auf das den richtigen Innendurchmesser gebracht, dann ist schon wieder Feierabend. 08.08.2010 - Weiter geht's mit dem Spezialwerkzeug - eine kleine Fase am Rand soll für die nötige Führung sorgen, 2 Edelstahlschrauben werden ihrer Köpfe beraubt und bis zur Hälfte rundgedreht, in das Werkzeug schneide ich passende Gewinde und drehe die Stiftschrauben ein. Hinten sorgt eine 10 mm Schraube für das passende Handling. Ein Aluring, der passend abgedreht und aufgeschrumpft wird, verstärkt das Werkzeug an der dünnsten Stelle. Nachdem ich einige Stunden für die Fertigung des Teils benötigt habe und einigermaßen stolz auf meine Werk bin, ist die Enttäuschung umso größer, als es mir auch damit nicht gelingt, die Feder vorzuspannen und an der Kick- starterachse zu arretieren - Mist! Entmutigt baue ich den Getriebedeckel wieder ab und sehe mit das Innenleben genauer an. Als Übeltäter entpuppt sich die Feder selbst, die durch das Herumgewürge verbogen ist. Nachdem ich sie im Schraubstock gerichtet habe, lässt sie sich endlich befestigen. Mein lieber Schwan, das war ein hartes Stück Arbeit für ein Wochenende, eigentlich sollten mittlerweile sowohl der Primärdeckel als auch die Kupplung montiert sein, aber ich gebe mich ja auch schon mit kleinen Fortschritten zufrieden...
25.09.2010 - Endlich, endlich hab ich mal wieder Zeit, mich weiter um das Mopped zu kümmern - beruflicher und privater Stress haben gut 6 Wochen Pause bedingt. Na schön, wo war ich eigentlich stehengeblieben? Ach ja, der Primärantrieb... Nachdem das Getriebe wieder ordnungsgemäß an seinem Platz sitzt, probiere ich den inneren Primärdeckel anzusetzen, vorher müssen aber noch die 3 kleinen Schrauben, die den Flansch des Simmerrings vorne halten, etwas gekürzt werden, sonst schleift das Primär- ritzel daran. Das Aufsetzen des Primärtritzels kostet Nerven, da der Keil immer wieder aus der Kurbelwelle rutscht, aber irgendwann klappt's. Als Nächstes wird die Sekundärkette lose aufgelegt, dann folgt die Montage der Kupplungseinzelteile. Die Primärkette verbindet Primärritzel und Kupplung, gespannt wird die Kette dadurch, dass das Getriebe nach hinten gezogen wird. Die zentrale Haltemutter der Kupplung fehlt offenbar, aber dank des Enfield Baukastenprinzip passt die Mutter meines Interceptor- Getriebes, das im Bastelkeller auf seine Überholung wartet. Sämtliche Haltemuttern setze ich übrigens vorsichtshalber mit flüssiger Schraubensicherung ein, bei einem englischen Schütteleisen kann man nicht vorsichtig genug sein... Probeweise wird der äußere Primärdeckel aufgesetzt, aber die Fußrasten, die diesen auch mit befestigen, kann ich vorerst nicht finden. Die Gegenseite des Kupplungsausrückmechanismus bedarf offenbar noch eines Teiles, aber wie sieht das aus? Im Teilekatalog suche ich danach, aber nicht bei der Kupplung, sondern beim Getriebe werde ich fündig - Aha! In meinem Teilefundus finde ich das gute Stück sogar, damit ist auch der Fall gelöst. Ich weiß nicht, ob's eine gute Idee wäre, den Primärdeckel gleich mitsamt Gummidichtung und reichlich Dichtkleister zu verschließen oder besser den ersten Testlauf abzuwarten - vermutlich eher Letzteres. Aber erst muss ich die Fußrasten wiederfinden... 26.09.2010 - Nach langem Suchen und Auswerten der beim Kauf der Maschine gemachten Fotos komme ich zu dem Schluss, dass ich nie vordere Fußrasten hatte - mein Gedächtnis läßt anscheinend deutlich nach... Komisch, dass mir das Fehlen der Teile bisher nie aufgefallen ist. Mal sehen, wo ich die Dinger auftreiben kann, bei Hitchcocks jedenfalls sind die Teile momentan nicht zu bekommen, trotzdem setze ich eine E-Mail an ihn ab - vielleicht hat er ja was Gebrauchtes. Na schön, bauen wir halt als Nächstes das Bremspedal ein. Dieses wird von einer rund gewickelten Feder in seine Ausgangsstellung zurückgedrückt, die Enden der Feder stützen sich jeweils am Rahmen und am Pedal ab. Da das blanke Metall sehr schnell den Lack ankratzen würde, schiebe ich zwei kurze Stücke Schrumpfschlauch darüber und schrumpfe ihn mit dem Heißluftfön fest. Der Anschlag nach oben wird mittels einer Stellschraube bewerkstelligt. Wenden wir uns dem Lenker zu, den hatte ich bereits 2005 erworben und bei Ankunft festgestellt, dass die Kröpfung etwas anders als beim Originallenker ist. Jetzt muss ich aber einsehen, dass nach Probemontage und Testsitzen die Lenkerenden absurd weit nach oben ragen - das geht gar nicht. Darum darf der Verchromer sich in den nächsten Tagen wieder einmal über Arbeit freuen... 27.09.2010 - Bei Hitchcocks bekomme ich laut E-Mail auch nix Gebrauchtes an Fußrasten, aber die linken Rasten der indischen Bullet sollen passen, wenn auch einen Inch kürzer als die Originalteile und etwas anders gebogen. Aber bevor ich die bestelle, frage ich per Fax bei Cornucopia an, Mr. Long hat auch schon mal rare Stücke, wie ich bereits 2003 feststellen konnte. |
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Letztes Update: 27.09.2010 |