Royal Enfield Interceptor Series II

29.12.2004 - Ich mache mich daran, die Kupplung zusammen
zu setzen: Erstmal kämpfe ich mit der Kupplungsbetätigung,
beim Versuch, den Kupplungszug ein zu hängen, fällt mir eine
der Schrauben für die Abdeckungen in das Getriebe- Gehäuse.
Zum Glück ist das kein Beinbruch - der Deckel ist lediglich mit
vier Schrauben auf dem Getriebe befestigt. Alle Teile werden
gut gefettet wieder zusammen gesetzt, dann folgen die beiden
Antriebsräder des Zahnriemens, die vordere Kurbelwellen- Mutter
wird mit Loctite Mittelfest eingesetzt, ebenso die Befestigungs-
mutter des Kupplungskorbes. Nachdem die Kupplungsfedern
montiert und die Kupplung vorjustiert ist, kann der Zahnriemen
aufgesetzt werden, als letztes folgt die Lichtmaschine. Allerdings
hatte die alte Lima 5 Bohrungen, zwei dienten dem Markierungs-
blech für die Zündung als Halterung. Die neue Lima hat leider
nur drei Löcher, deshalb werde ich die Markierungen auf der
Lima selbst anbringen müssen. Außerdem habe ich nach dem
Aufsetzen der Befestigungsmuttern nicht mehr genug Platz, um
eine Nuss oder einen Schraubenschlüssel an zu setzen - da muss
wohl der Fräser für etwas Platz sorgen. Der Zahnriemen wird
mittels Distanzstücken zwischen Motor und Getriebe (!) gespannt,
das wird ohne Fremdhilfe nicht zu machen sein, da zum Spreizen
der Teile einige Kraft nötig ist. Da die Garagenheizung
langsam anfängt zu spinnen, klemme ich mir noch ein paar Teile
unter den Arm und wandere in den halbwegs warmen Keller.
Die Lima ist schnell angepasst, dann nehme ich mir den äußeren
Primärdeckel noch mal vor - mit dem Polierbock geht es doch
deutlich besser als beim letzten Mal mit der Bohrmaschine und
das Ergebnis kann sich sehen lassen. Als letzte Tat fertige ich
aus einem Alublech ein Werkzeug zum Anziehen der großen
verchromten Kontrollschrauben an, um die Schraubenschlitze
und den Chrom nicht gleich wieder zu ruinieren.

Links der Original-
Rotor, rechts der
abgedrehte Rotor
Der polierte und
abgedrehte Rotor
Der fertige Primärtrieb -
sieht doch gut aus...
Der frisch über-
arbeitete Prmärdeckel

31.12.2004 - So langsam wird's Zeit, mal die noch zu bearbeitenden
Teile im Ersatzteillager zu sichten. Der Drehzahlmesserantrieb fällt
mir in die Hände, nachdem ich die Farbe abgekratzt habe, zeigen
sich zahlreiche Schrammen und dicke Macken - das hat so keinen
Sinn, zumal ich mit dem Teil früher schon mal Ärger hatte. Trotz des
hohen Preises von 85 Pfund (!) entschließe ich mich zur Bestellung
eines nachgefertigten Neuteils. Die Kühlsterne auf den Auspuff-
krümmern  aus Alu sind dagegen noch brauchbar. Mittels Glasperl-
strahlen (in meiner "Luxus"- Strahlkabine, die mit Staubsauger
betrieben wird...) wird der grobe Schmutz entfernt, dann mit Schleif-
papier die Gussgrate begradigt. Nach einer Politur sehen die Stücke
wieder ganz passabel aus. Mit der Lichtmaschine und dem Öl-
wannenschutz bewaffnet marschiere ich in die Garage. Die Lima
ist schnell montiert, der Ölwannenschutz dagegen nötigt mir einigen
Muskeleinsatz ab. Erst nachdem ich mit den Stehbolzen Roulette
gespielt habe, finde ich ein passendes Paar für die Befestigung.
Dann nehme ich noch den 5/16" Gewindeschneider mit in die
Bastelwerkstatt und schneide aus einem VA Rundstab die Quer-
stange der Auspuffkrümmer- Befestigung.
Das war's dann in diesem Jahr, liebe Leser. Mehr Aufregung,
Ärger, Teilebestellungen und Geschichten rund um das englische
Alteisen folgen bald!

02.01.2005 - Und schon wieder bei der Arbeit, wenn auch nur
erstmal Kleinigkeiten: Die Lichtmaschine muss ich noch mal
abmontieren, da sich der Motor nicht mehr dreht - der Luftspalt
zwischen Rotor und Stator ist zu gering, deshalb wird der Stator
innen leicht ausgeschliffen. Bei der Montage des Stators werde
ich vorsichtshalber Fühlerlehren zwischenlegen, um den Luftspalt
gleichmäßig ein zu stellen. Die Aluanschlüsse der Ölleitungen
nehme ich mir als Nächstes vor, die schön blau und rot eloxierten
Teile passen nicht zum Rest des Moppeds, sie werden abgeschliffen
und zum Polieren vorbereitet. Die Klemmschraube der vorderen
Radachse ist auch zu kurz geraten, aber ich habe noch einen Rest
Gewindestange in UNC, kurzerhand tausche ich das Teil aus.
Morgen werde ich probieren noch mal mit Metrik wegen der Fuß-
rastenachse Kontakt auf zu nehmen.

03.01.2005 - Tscha, bei Metrik ist anscheinend noch alles im
Winterschlaf - probieren's wir halt nächste Woche noch mal.
Die neu angefertigte Klemmschraube passt bestens, außerdem
ziehe ich endlich mal die Kontermutter der Bremsankerplatte
fest, dazu muss ich aber erst einen alten Maulschlüssel am
Schleifstein dünner schleifen, die Mutter ist sehr schmal und
neben dem Gabelholm ist wenig Platz. Abends mache ich mich
endlich an den Schaltplan heran - ein mühseliges Unterfangen,
da ich mich zuerst in die Software einarbeiten muss.

06.01.2005 - Ein weiteres Mal fahre ich bei Isa Racing vorbei, weil
ich für den oberen Anschluss des Ölkühlers einen geraden Abgang
statt der Hohlschraube und eines 90° Abgangs benötige. Es findet
sich eine passende Schraube in BSP- Gewinde, damit steht der
Anfertigung der Schläuche eigentlich nichts mehr im Wege. Ich
warte aber besser ab, bis die Vergaser und die Versorgungs-
leitungen zu den Kipphebelachsen montiert sind, da ich dann eher
sehen kann, wo Platz für die Schläuche ist.

 

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Letztes Update: 04.01.2005