Royal Enfield Interceptor Series II

23.03.2005 - Im Schaltplan muss ich ein paar Kabelfarben ändern,
da habe ich beim Auflisten des Bestandes wohl nicht ganz
aufgepasst... Beim Einziehen der Kabel für die Zündanlage fällt
mir auf, dass das die Gelegenheit wäre, meine sauteuren wasser-
dichten Steckverbinder mal zu testen, schließlich soll die Zündanlage
demontierbar sein. Die Funktion der Rastnasen der Stecker will sich
mir aber nicht so recht erschließen - also aus zum PC. Auf den
Conrad Webseiten werde ich auch fündig, ein Dokument des
Herstellers erläutert die Funktion der Stecker. Aha, die ersten
montierten Stecker habe ich falsch angebracht, die müssen wir als
Lehrgeld abschreiben. Die Verarbeitung der Stecker ist zwar recht
aufwändig, das Ergebnis sieht aber absolut vertrauenserweckend,
edel und professionell aus - das dürfte kaum ein Motorrad- Hersteller
so machen, das würde sich kaum rechnen. Pro Stecker, bestehend
aus zwei Hälften, muss ich eine halbe Stunde Zeit einplanen, zum
Glück werden es nicht allzu viele Stecker werden...

24.03.2005 - Puh, war das eine Schicht: Bis um 22:30 in der Garage
Strippen gezogen, gecrimpt, gelötet und geschrumpfschlaucht... :-)
Mittlerweile liegen vier Kabelstränge am Mopped: Der dicke Haupt-
kabelbaum von der Lampe bis unter die Sitzbank, ein dünnerer
Strang von der Sitzbank bis an den Lenkkopf (Relais), ein Weiterer
von der Lichtmaschine bis unter die Sitzbank und der Letzte von
den Impulsgebern der Zündung bis an die Boyer Zündanlage.
Die Schwierigkeit besteht darin, die Kabel sauber zu sortieren,
damit sie sich weder verdrehen noch gegenseitig behindern.
Ich muss einige Kabel komplett aus den Strängen ziehen und neu
verlegen, sonst hätten sich unerwünschte Schleifen gebildet. Auf
jeden Fall bin ich ein ganzes Stück weiter gekommen, auch wenn
mir vom ständigen Bücken der Rücken schmerzt - man wird eben
nicht jünger...

25.03.2005 - Die Alarmanlage, Zündung, der Bremslichtschalter, das
Zündschloss, die Hupe und der Kabelbaum für das Rücklicht werden
angeschlossen. Dabei fällt mir auf, dass ich zwei Kabelpaare
vertauscht habe - das gibt's doch nicht! Was jetzt? Entweder wieder
alles auswickeln und die Kabel neu verlegen oder lieber den Schalt-
plan mit den falschen Kabelfarben abändern? Ich entscheide mich
für einen Kompromiss: An die falsch verlegten Kabel löte ich die
richtigen Kabel an und ziehe sie sehr langsam und vorsichtig ein...
Klappt prima, also weiter im Text. Die Zündkabel werden montiert,
ebenfalls die Massekabel für den hinteren Teil (7 Stück!). Damit
ist das Heck fertig verkabelt, als nächstes kommen die Relais und
der vordere Teil an die Reihe.

26.03.2005 - Da dies der einzige Tag an Ostern ist, der nicht Feier-
tag ist, nehme ich mir eine Arbeit vor, die eindeutig Lärm erzeugen
wird: Den Träger für das Öldruckinstrument. Außerdem ist's mir in
der Garage zu unaufgeräumt (siehe Bilder unten)... Trotzdem muss
ich mehrfach dorthin wandern, um Maß zu nehmen. Klappt aber nicht
so gut, da man die beiden von mir zur Befestigung vorgesehenen
Löcher unter der oberen Gabelbrücke kaum erreichen kann. Da die
Gewinde noch nie benutzt wurden (weder im Enfield Teile- Katalog
noch bei der 750er Norton Commando, von der die Brücke stammt
findet sich ein dort angeschraubtes Teil) müssen die Gewinde zuerst
mit dem Gewindeschneider nachgearbeitet werden. Aber was ist
das für ein Gewinde? Da die Gabelbrücke von Norton kommt, tippe
ich nach einer Sichtprüfung auf UNF - und richtig geraten, der
Gewindeschneider gleitet ohne große Spanentwicklung durch das
Gewinde. Gut, unter der bereits fertig geschweißten "Röhre" für das
Instrument selbst wird eine Platte in Form eines Dreiecks aus Edel-
stahl geschweißt, die als Halterung dienen soll, Dann werden die
Schenkel des Dreiecks schmal geschliffen, um an dem Gehäuse
für das nicht vorhandene Lenkradschloss vorbei zu kommen.
Mehrmals nehme ich am Mopped Maß, aber erst jetzt komme ich
an beide Schraubenlöcher - Verdammt, die Schenkel sind ein paar
Millimeter zu schmal geraten. Da sie aber ohnehin (trotz 2 mm
Materialstärke) etwas zu labil sind, werde ich zwei Streifen von unten
anschweißen und dort die Bohrungen für die Schrauben anbringen.
Ich versuche noch ein paar kleine Löcher im Boden des Instrumenten-
halters zu schweißen, aber das Blech ist zu dünn. Um nicht weitere
Löcher ins Blech zu "schießen", werde ich versuchen, diese mit
Karosseriezinn zu bearbeiten. Aber das muss vorerst vertagt werden.

Kreatives Chaos... Überbleibsel vom
Anfertigen der Elektrik
Das Heck ist fertig
verkabelt - der Strom
kann kommen... :-)

27.03.2005 - Das Gehäuse für die Relais bekommt zwei Bohrungen
für die Kabelein- und Ausgänge. Dann geht's wieder ab Richtung
Garage, die Elektrik wartet... Aus den Relaissockeln ziehe ich die
vorgefertigten Kabel heraus und setze meine Kabel mit Flach-
steckern ein - passt. Dann sortiere ich die Kabel aus, die in der
Lampe angeschlossen werden, das sind die Hauptstromkabel zum
Amperemeter, die Steuerkabel für die Lichtrelais und das Masse-
kabel, alle anderen Kabel gehen direkt zu den Lenkerschaltern.
Beim Crimpen der Kabelösen für das Amperemeter knackt es ein-
mal kräftig - und meine teure Crimpzange hat sich einen Backen
abgebrochen. Auch das noch, das Ding war vor 10 Jahren schon
teuer, aber heute? Für die letzten Stecker in der Lampe reicht es
aber noch. Für die Hupe muss ich aber noch ein wenig zaubern:
Ich hatte ein Kabel vom Hupenschalter zur Hupe vorgesehen, aber
der Hupenschalter schaltet die Masse einfach auf den Lenker. Also
muss ich statt des Schalter die Hupe unter Strom setzen, zum Glück
finde ich noch ein passendes Stromkabel, ohne gleich den ganzen
Kabelbaum wieder aufschneiden zu müssen. Bei Kabel-Schmidt
bestelle ich mir anschließend eine neue Crimpzange (97 Euro!),
einige Flachstecker mit Rastzunge und noch ein paar Meter dünnen
Schrumpfschlauch.
 

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Letztes Update: 27.03.2005