Royal Enfield Interceptor Series II

19.03.2005 - Gut, das Wetter und mein Daumen spielen endlich
wieder mit, es kann also weiter gehen. Auf dem Boden unter der
Ölwanne finde ich eine 7/16" Mutter, wo mag die wohl hin gehören?
Aha - der Hauptständer ist nur auf einer Seite fest, die Mutter muss
dünner gemacht werden, sonst hat die Feder des Ständers keinen
Platz. In der Werkstatt wird die Mutter abgeschliffen und anschließend
mit einem Tropfen Loctite fixiert. Bei der Gelegenheit wird auch
gleich der linke Auspuffkrümmerhalter mit einer Ausbuchtung
versehen, damit der Seitenständer ganz hochklappen kann. Für die
Massekabel wähle ich (etwas überdimensioniert) Kabel mit 6mm².
Vier Stücke werden benötigt: Eins zum Motor, eins zum Rahmen,
eins in den Scheinwerfer und das letzte an die Batterie. Die Kabel-
stücke werden passend abgelängt, mit den Kabelschuhen vercrimpt
und mit Schrumpfschlauch und Bougierrohr an geeigneten Stellen
angeschraubt. Die drei Phasen der Lichtmaschine sind normaler-
weise mit Steckverbindern am Hauptkabelbaum verbunden, da ich
Steckverbindungen aber möglichst reduzieren will, werden die Kabel
zur Boyer Powerbox einfach verlängert. Dazu muss ich aber drei
Kabel durch ein 1,5m langes Bougierrohr zwängen - nicht ganz
einfach: Nummer eins und zwei sind kein Problem, Nummer drei
erfordert etwas Nachhilfe: Ich löte ein Ende des Kabels an einem
Stahldraht an, dieser geht, da deutlich dünner und stabiler als das
Kabel, problemlos durch, mit der Unterstützung von ein paar Tropfen
WD40. Kabel verlegen, verlöten, mit Schrumpfschlauch versiegeln
und am Rahmenrohr mit Gummi- Kabelbindern fixieren - Fertig.
Der neue Lenker wird provisorisch befestigt, vom Altteil müssen
noch die Hebel und die Blinker demontiert werden. Ich brauche
noch ein paar Kabelschuhe und einige Gummi- Abdeckkappen,
die bestelle ich bei Kabel-Schmidt.

20.03.2005 -  Der Kühlstern am rechten Krümmer ist ja immer noch
lose, habe ich den vergessen? Nein, die Schelle geht nicht weit
genug zusammen. Schön, dann gleich wieder zurück in den Bastel-
keller und mit der Säge ein kleines Stück entfernen - jetzt passt's.
Als nächstes nehme ich mir meinen Widersacher vom letzten Mal
vor: Die Haltefeder des Seitenständers... Wenn das Rabenaas
mir noch mal ans Fleisch will, dann ist das Wochenende eben gleich
versaut. Und richtig, das Miststück angelt beim Versuch, mittels
Federnzange die Öse über den Haltebolzen zu ziehen, gleich nach
meiner ganzen Handfläche! Aber diesmal war ich schneller und
kann die Hand blitzartig aus der Gefahrenzone ziehen. Jetzt ist mein
Ehrgeiz aber erst recht erwacht - Mittels zweier Zangen und einem
Stück Rödeldraht gelingt es mir endlich, das Mistding an seinen Platz
zu bringen  - Das hast du jetzt davon! Die Batterie ist nach einer
Nacht am Ladegerät aber immer noch nicht voll - das Messgerät
zeigt schlappe 8,9 Volt an. Da werden wir wohl eine Neue kaufen
müssen - ein Jammer, die Batterie war kein halbes Jahr in Betrieb.
Einige weitere Kabel finden Ihren Weg ans Mopped, aber wieder
fehlen mir ein paar Kabelfarben. Na gut, dann machen wir eben
woanders weiter... Das Zündschloss soll nur noch ein Relais schalten
um von den hohen Strömen entlastet zu werden, dazu habe ich mir
ein fettes 70A Relais bei Conrad besorgt. Aber wohin damit? Der
einzig logisch Platz wäre unter der Sitzbank neben der Boyer
Powerbox, dann blieben auch die Kabelwege kurz. Dazu muss aber
der Relaissockel auf dem Edelstahlblech, dass ich für die Powerbox
und den Sicherungskasten gebaut habe, befestigt werden. Ich
entscheide mich nicht zuletzt aus Platzgründen für eine versenkte
Montage des Sockels. Das bedeutet mal wieder einen Umzug in
die Untiefen meiner Bastelbude... In einem gefrästen quadratischen
Loch wird der Sockel versenkt, befestigt wird er mittels zweier
winziger M3 Inbusschrauben, die ihn am Durchrutschen durch das
Blech hindern. Da es schon wieder recht spät ist, bestelle ich noch
die fehlenden Kabelfarben bei Kabel-Schmidt und ein Gehäuse
für die drei Relais, die ich im vorderen Rahmendreieck unterbringen
will (Fernlicht, Abblendlicht, Blinkrelais) bei Conrad. Es erschreckt
mich doch sehr, wie wenig man in 2 Tagen schafft...

21.03.2005 - Mit dem überarbeiteten Blech unter dem Arm wandere
ich in die Garage, um den Sicherungskasten und die Powerbox zu
verkabeln. Das Pluskabel der Powerbox muss an den Sicherungs-
kasten, dafür braucht das Blech aber ein Loch. Grrr, auf zur Stand-
bohrmaschine... Flugs ein passendes Loch gebohrt, eine Gummi-
tülle zum Schutz des Kabels eingezogen und wieder zurück an den
Tatort. Ein paar Kabel werden noch Richtung Sicherungskasten
gezogen, mit Kabelschuhen vercrimpt, verlötet und mit Schrumpf-
schlauch isoliert. Für die Kabelverbindung zur Powerbox brauche
ich einen 4-fach Steckverbinder, der die hohen Ströme auch aushält.
Zum Glück hatte ich dergleichen schon mal bestellt, die Kabelschuhe
mit passender Rastnase finden sich auch noch ein. Zum Abschluss
des Abends bereite ich den Blinkerschalter mit Schleifpapier auf
die Politur am Schleifbock vor - in den vergangenen Jahren hat das
gute Stück Stück einige Kerben bekommen, die müssen geschliffen
werden.

22.03.2005 - Die Powerbox, der Sicherungskasten und das Haupt-
relais werden fertig verkabelt, alle Kabel gecrimpt, verlötet, die
Steckanschlüsse mit Schrumpfschlauch geschützt und das Ganze mit
Bougierrohr verlegt - Uff. Die Angelegenheit nimmt einige Zeit in
Anspruch, dafür macht es mir aber Spaß - nur die Lötdämpfe hätte
ich besser nicht eingeatmet...

Die Elektrik unter der Sitzbank

 

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Letztes Update: 23.03.2005