Tag 1 (Bonn-Linz, ca. 680 km):
08:30 und ich bin unterwegs - nicht schlecht! Bis 200 km vor dem
Ziel Linz verläuft die Reise ereignislos, die Sonne scheint, Tempo
110-130 langt mir völlig - bis die BMW auf der linken Seite anfängt
zu klappern, was mich zu einer Zwangspause führt. Hoffentlich gibt
sich das nach etwas Abkühlung wieder... Es wird zwar leiser, aber
weg ist das Geklapper nicht - da ist was nicht in Ordnung. Dann geht
auch noch das Navi aus, bei der nächsten Gelegenheit halte ich
erneut an,
wackele an allen Steckern und - halte das Minuskabel der Stromversorgung in der Hand, das Kabel ist am Eingang des Steckers
abgefault... Will mir die BMW was sagen? Nach einer 3/4 Stunde habe
ich die Stromversorgung mit Hilfe zweier Quetschverbinder
notdürftig geflickt, es geht weiter, wenn auch, mit Rücksicht auf das
Klappern, mit reduzierter Geschwindigkeit. Kurz vor Dienstschluß
des ÖAMTC bekomme ich in Linz noch meine für die nächsten Tage
benötigte Autobahnvignette für Slowenien. Mein Hotel ist rasch
gefunden, das Zimmer liegt leider im 3. Stock - ohne Aufzug... Bis ich
mein Gepäck abgeladen habe, läuft mir der Schweiß in Strömen
herunter, duschen sorgt für die nötige Erfrischung, dann zieht es
mich in die City. Nach einem Eis und einem Radler geht's mir
endgültig besser. Ich sehe mir die Stadt an, die Altstadt ist ganz
nett. Aber die Suche nach einem Restaurant mit traditionellen
Gerichten gestaltet sich schwierig: 2 haben die Küche bereits zu
(um 21:00!), die meisten anderen sind restlos voll, aber
schließlich habe ich Glück bei einem Griechen (!), der mir Eier-
schwammerl serviert.
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Das Navikabel -
abgefault... |
Die Altstadt kann
mit schönen Gebäuden,... |
...pittoresken
Kirchen... |
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...und belebten
Plätzen punkten |
An der Donau... |
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...geht es abends bunt
zu |
Immer noch was los |
Tag 2 (Linz-Ljubljana, ca.
420 km):
7 Euro für's Frühstück? Zu teuer, grossen Hunger habe ich eh' nicht.
Ein Kakao von der Tanke tut's auch. In Linz wird getankt, dann
geht es weiter auf die Autobahn - angesichts des wieder
auftretenden Klapperns des Motors nicht gut, ich werde die Route
abändern und mehr Landstrasse fahren. Ich fahre an Klagenfurt
vorbei und ringe dem Wörthersee ein paar Fotos ab, dann weiter
über den Loiblpass nach Slowenien. Ab Slowenien Grenze läuft der
Verkehr sehr zivilisiert ab, man hält sich strikt an die
Höchstgeschwindigkeit und läßt jeden Fußgänger passieren. Kurz
nach vier bin ich an meinem Appartement, es ist gut ausgestattet,
aber etwas chaotisch: Dusche ist in einem Raum, Toilette in einem
anderen, Waschtisch in einem weiteren Raum. Die Besitzerin warnt
mich, den Kopf einzuziehen beim Betreten der Dusche, beim
Herausgehen habe ich's schon wieder vergessen und donnere mit der
Stirn gegen den viel zu niedrigen Türrahmen... Es ist noch früh
genug, um was von der City zu sehen, an den berühmten Brücken
werde ich wieder und wieder von Schwärmen japanischer Touristen
eingekreist - die werde ich nie verstehen, die Japaner: machen
die besten Kameras der Welt und knipsen im Urlaub mit den
billigsten Smartphones und Selfie-Sticks... Für kleinere Einkäufe
und Kleinkram hätte ich mir einen Rucksack mitnehmen sollen, in
einer kleinen Boutique bekomme ich für 39 Euro eine Art
"Herrentasche", das sollte aus- reichend sein. Die Altstadt macht
was her, sehr hübsch, einige Gebäude restauriert, einige
"naturbelassen", es ist viel Betrieb. Es lässt sich gut flanieren
entlang des Flusses und abseits davon - Ljubljana ist gut für's
Gemüt. Schade, das der "England" Pub offenbar vor kurzem seine
Tore geschlossen hat - vermutlich wegen des Brexit. :-) Eine Art
Sportsbar serviert immerhin englisches und irisches Bier sowie
echten schottischen Single Malt. Ich probiere ein irisches brown
Ale, ein slowenisches Lager, ein Augustiner Edelstoff und einen
schottischen Glenmorangie. 23:00 und ich bin gut abgefüllt...
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Am
Wörthersee |
Loiblpass - nicht spektakulär, aber schön zu fahren |
Ein
Automat für frische Milch - noch nie gesehen... |
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Rund um
die Ljubljanica spielt sich alles ab |
Was
für's Ohr gibt's auch |
An der
Drachenbrücke - furcheinflössend! |
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Eine der zahlreichen
schönen Brücken |
Das Schloß in
nächtlicher Beleuchtung |
Tag 3 (Ljubljana Stadtbesichtigung, zu Fuß)
Um die Ecke ist ein kleiner Supermarkt, der was für's Frühstück und
Getränke hat. Nach dem Frühstück breite ich die ebenfalls gekaufte
Zeitung unter der BMW aus und demontiere den linken Ventildeckel.
Während das Öl auf die Zeitung rinnt, kontrolliere ich das Ventilspiel
und die Kipphebel - ohne Befund. Soll ich mich jetzt freuen oder
ärgern? Jedenfalls kann ich nichts feststellen, der Fehler muß
tiefer liegen. Nach einer Dusche geht es in die City, Sightseeing
ist angesagt. Der Wochen- markt ist gut besucht, neben Obst und
Gemüse werden auch Souvenirs und Klamotten verkauft, angesichts der
wieder knallenden Sonne leiste ich mir eine Baseballkappe - ich
sehe allerdings wie ein Idiot aus - macht nix... Am Aufstieg zum
Burgberg liegt ein spezieller Laden, der Artikel aus Ex-Jugoslawien
anbietet, der Besitzer erzählt dazu, wie manche Dinge sich nach dem
Tod von Tito, der Jugoslawien zusammengehalten hat, geändert haben.
Der anschließende Aufstieg auf den Burgberg ist sehr steil, eine
Pause ist dringend nötig, während ringsum ein mögliches Gewitter vor
sich hin grummelt. In Sandalen und kurzen Hosen kann ich's gerade
so aushalten. Der Eintritt in die Burg ist mit 10 Euro nicht gerade
billig, aber ich seh's mir trotzdem an. Der Ausblick auf die Stadt
ist sehenswert, lediglich das ange- kündigte Gewitter trübt die
Aussicht. Jedenfalls kühlt es gut ab, eine will- kommene
Abwechslung. Wieder zurück in der City warten bereits ein Eis und
ein Radler auf mich. Nach 6 Stunden Herumwandern schmerzen die
Beine, die Füße und der Rücken - Zeit, den Heimweg anzutreten. Im
Supermarkt werden noch ein paar Getränke und Snacks eingekauft, dann
haue ich mich eine Stunde auf's Ohr. Im Fernsehen gibt's Abends einen
englischen Film über walisische Minenarbeiter, garniert mit einem
slowenischen Bier. Was mache ich morgen? Die geplante Tour ins
Umland oder besuche ich den von der Gastgeberin angepriesenen
Museumstag? Der findet abends statt, evtl. nehme ich beides wahr.
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Lecker, aber tödlich?
Keine Ahnung, wofür das Restaurant wirbt... |
Kunterbunte Fassade |
Den Laden sollte man sich nicht entgehen
lassen! |
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In der Burg |
Die Blumen kriegen ihr
Wasser |
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Die Burgkapelle mit
farben- prächtigen Wappen |
Witzige Werbetafel |
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