Tag 4 (Ljubljana Rundtour, ca. 380 km):
Gegen 09:30 starte ich zur Rundfahrt, das Wetter sieht solala aus...
Die Festung in Bled wird kurz angefahren, in der Stadt ist an diesem
Wochenende ein Festival, man kommt kaum vorwärts. Dann geht's in
die Berge und den Treglav Naturpark, der bei Sonnenschein einen
herrlichen Ausblick und tolle Kurven bereithält. Das Kurvenspaghetti
will kein Ende nehmen, gewürzt wird das Ganze mit einer kleinen
Schotterpiste, vielen kleinen Dörfern und Ausflüglern jeglicher
Couleur: Wanderer, Radfahrer, Camper und Motorradfahrer - aber auch
mit zahlreichen Baustellen mit Ampeln. Ich muß die Tour aber
vermutlich in "Pannentour" umbenennen: Der Reißverschluss der
rechten Jackentasche gibt den Geist auf, mein "Nordkap"
Schlüsselanhänger reißt ab und meine Armbanduhr, vielmehr deren
Armband, gibt den Geist auf... Dafür ist die BMW friedlich, kein
Klappern - ob's an den gut 8 Grad niedrigeren Temperaturen heute
liegt? Trotzdem ich 2 Ziele der Rundtour auslasse, bin ich erst um
20:15 wieder im Appartement, die Helmkamera wandert an's Ladegerät,
rasch umziehen und rein in den Trubel der Altstadt: Es ist Samstag
Abend, angenehme Temperaturen, ein Stadtfest mit Weinprobe ist im
Gange, einige Museen haben Abendveranstaltungen laufen und ein
Schwulen- und Lesbenfestival findet statt, dementsprechend laut und
voll ist es in der City, man kann kaum noch treten. Ein Restaurant
mit traditionellen Speisen ist zwar kein Problem, aber bei keinem
ist ein Plätzchen frei... Dann eben eines der vielen Café-,
Restaurant-, Bar-, Lifestyledinger, ein Chili mit Reis schmeckt
auch! Spät wird's, bis ich den Heimweg antrete.
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Tolle
Landschaften... |
...im Treglav
Nationalpark |
Nur echt mit Loch! |
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Der Wasserstand ist
arg niedrig... |
...reicht aber
trotzdem für einen Wasserfall |
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Ein adrettes Städtchen
mit Bademöglichkeit |
An der Ljubljanica ist
noch viel Volk unterwegs |
Tag 5 (Ljubljana-Piran, ca.
280 km):
Einpacken, Gepäck aufrödeln, es geht an die Küste, nach Piran. Ich
passiere mehrfach die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien,
verschlafene kleine Grenzübergänge, die oft nur von einer Person
besetzt sind. Die Landschaft kann ich nur als "lieblich"
bezeichnen, viel Grün, Wälder, kleine Dörfer mit adretten
Kirchen, dazu scheint die Sonne, es ist warm, aber nicht heiß -
perfektes Moppedwetter. Je weiter ich mich der Küste nähere, umso
wärmer wird's, dafür weht eine angenehme Brise. In Koper mache
ich kurz Halt, das Wasser in der Bucht sieht einladend aus...
Meine Unterkunft ist schnell gefunden, umziehen, Fotokrempel und
sonstige Utensilien eingepackt und ab Richtung Städtchen. Ein
typisches Adriastädtchen tut sich auf, mit langer Strandpro-
menade, verwinkelten Gäßchen, Restaurants und Souvenirshops.
Angesichts der letzteren frage ich mich, ob ich hier vielleicht
kurzfristig Ersatz für meine defekte Armbanduhr finde?
Damenuhren? Kein Problem... Herrenuhren? Schwierig! In einem
Laden finde ich schließlich was (groß ist die Auswahl zwar
nicht, aber eine der beiden Herrenuhren ist immerhin vorzeigbar) und
schlage für 12 Euro zu - mir fehlt sonst was am Handgelenk. Auf
einer Bank am Hauptplatz ruhe ich mich nach 2 Stunden Flanierens
aus, bis sich ein Tourist neben mich setzt und wild drauflos
fotografiert, sogar mit Wechsel- objektiv. Nach 10 Minuten wird
mir die Knipserei zu bunt und ich ich zeige dem Herrn, wer hier
den grössten (Fotoapparat) und das längste (Zoomobjektiv) hat,
das wäre also geklärt! 2 Minuten später tritt er den Rückzug an -
STRIKE! ;-) In einem der zahlreichen Restaurants bekomme ich bald
darauf die für dieses Land angemessenen Cevapcici. Eine kleine
Bar am Hauptplatz serviert mir noch ein Nachtbier und einen
Whiskey, diesen allerdings mit Eis! Sehe ich etwa wie ein
Amerikaner aus? Ein Bier-to-go verkauft man mir leider nicht,
aber eine Bar nebenan. Da ich zu müde bin und der Rückweg zu steil,
leiste ich mir ein Taxi, dessen Fahrer bereits in München,
Stuttgart, Sarajevo und Belgrad gearbeitet hat und gebrochen
Deutsch spricht (Englisch kann er gar nicht). Wir unterhalten uns
ein wenig, finden aufgrund der etwas unklaren Straßenbezeichnung
(eine Ringstraße) meine Unterkunft nicht auf Anhieb, daher gebe
ich ihm zusätzlich zum vereinbarten Preis ein ordentliches Trink-
geld. Das Bier-to-Go schmeckt auf der Veranda der Unterkunft gleich
viel besser. Damit ich endlich schlafen kann, muss ich allerdings
der Toiletten- spülung das Wasser abdrehen und dem Kühlschrank
den Saft klauen...
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Schöner
Farbtupfer |
Koper -
einladende Küste |
Izola -
der Name ist Programm |
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Farbenpracht |
Der
Hafen von Piran |
Typischer Adriahafen |
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Eindrucksvolle Promenade |
Verträumtes Fenster |
Malerisches altes Fischerboot |
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An der Promenade ist
erst abends richtig was los |
Am Rathausplatz ist
auch noch Betrieb |
Tag 6 (Piran-Postojna Höhle-Predjamski
Felsenschloß-Skocjanske Höhle, ca. 200 km)
Das Frühstück wird an der ersten Tanke eingenommen und besteht aus
einem Snickers und einer Orangenlimo, dann geht es auf die Bahn
Richtung Postojna, wo die gebuchte Höhlentour wartet. Sehr
professionell aufgezogen, das Ganze: Man wird einer Sprachgruppe
zugewiesen, bekommt eine Führerin zugeteilt, dann geht es via
Minibahn in die Höhle. Nach 10 Minuten steigt man aus und erkundet
staunend, von gelegentlichen Erklärungen der Führung begleitet, die
riesigen Höhlen. Aber man muß auch gut zu Fuß sein, in einer guten
Stunde unter Tage gibt es viel zu sehen, bis es via Minibahn wieder
auf die Oberfläche geht. Oben warten die üblichen Souvenirshops,
Schnellrestaurants und Bars auf nun ausgezehrte Touristen. Auch
hier habe ich noch kein für mich interessantes T-Shirt sichten
können... Weiter geht es, das Felsenschloß Predjamski steht auf dem
Programm. Die Skocjanske Höhlen fahre ich auch noch an und kann
direkt die letzte Führung des Tages buchen - eine grosse
Enttäuschung für mich ist allerdings, das dort Fotografierverbot
herrscht! Der Souvenirladen, der vielleicht eine DVD im Angebot
hätte, ist natürlich auch schon zu. Davon abgesehen ist die Höhle
nicht weniger sehenswert als die in Postojna, einige Ausblicke auf
tiefe Schluchten und den unterirdischen Fluß sind atem- beraubend.
Erst um 19:00 bin ich mit dem Tagesprogramm durch - leider ist nach
dem heutigen Tag auch das frisch angezogene T-Shirt durch... Auf dem
Rückweg mache ich noch kurz Halt an einem Supermarkt und besorge was
für's Frühstück, dann Duschen, frische Klamotten und ab in die
Altstadt von Piran. Ich bestelle mir eine gefüllte Pleskavica,
damit kann ein weiterer Punkt auf der To-Do-Liste abgehakt werden.
Noch einmal auf den Marktplatz, ein Bier und ein Single Malt runden
den Abend ab. Wieder muß mich ein Taxi den Berg hinauffahren, ich
bin zu müde und habe zu viel Alkohol intus. Ich berichte dem Fahrer
vom Gespräch mit dem gestrigen Kollegen und er gibt mir etwas Mut:
meine nächsten Ziele Banja Luka und Sarajevo seien sehr schön und
es gäbe schöne Strecken für das Motorrad - na denn... Was mir bis
jetzt positiv auffällt (gegenüber Finnland oder kroatischen
Inseln): wenig Mückenplage - was ich besonders nachts gar nicht
hoch genug einschätzen kann, angesichts der herrschenden
Temperaturen und der nachts offen zu haltenden Fenster.
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Ein paar
Impressionen... |
...der unbedingt... |
...sehenswerten Postojna Höhlen |
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Predjamski
Felsenschloß - skurril |
Der Wohnraum |
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Schöne Abendstimmung
in Piran |
Laserlight Show auf
dem Rathausplatz |
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