Tag 1 (Bonn-Potsdam, ca. 540 km):
Die Autobahn ist ermüdend, es regnet einige Male, erst kurz vor
Potsdam lockern die Wolken auf. Mein Hotelschiff ist schnell
gefunden, das Mopped darf ich im Hof vor der Mole parken. Nach dem
Einchecken (ich bin scheinbar der einzige Gast) wandere ich ein
wenig umher, die Glienicker Brücke und das Gelände am "Tiefer See"
wird erkundet, bevor sich der Hunger meldet. Ein guter Italiener
ist schnell gefunden (alternativ wäre nur noch das Vereinsheim des
örtlichen Fußballclubs erreichbar gewesen), beim Abendessen sichte ich
die zu besuchenden Sehenswürdigkeiten für den morgigen Tag.
|
|
Meine Schiffspension |
Detail der
Glienicker Brücke |
Tag 2 (Potsdam Besichtigungstour (zu Fuß):
Um 09:30 gehe ich los, als Erstes steht der Park und die Gebäude
Sanssouci auf dem Programm. Sanssouci, Neues Palais, Orangerie
und die historische Mühle werden bei bestem Kaiserwetter
besichtigt - beeindruckende Architektur, Gemälde und Skulpturen
überall, Pomp und Prunk desgleichen. Nachdem ich mir dergestalt
eine erste kleine Blase am linken Fuß eingefangen habe, kehre ich
kurz zum Frischmachen in meine Kabine zurück. Mein Entschluß für den
Abend steht fest: eine Kleinigkeit Essen sowie 1-2 Bier (der
Italiener gestern war sehr gut, aber kleine Gerichte hatte er
nicht auf der Karte). Mein Navi zeigt ein McDonalds etwa 1,5 km
entfernt an, der macht mir aber glatt die Tür vor der Nase zu,
und das um 21:00! Der nächste ist nochmal 1,5 km entfernt, da
bekomme ich dann was hinter die Krawatte. Die Biere sind genauso
schwer aufzutreiben, selbst in der Altstadt hat um 22:00 schon
alles dicht, auch die Kirmes hatte schon Feierabend. Zu guter
Letzt und nach einigem Herumfragen findet sich eine Kneipe, sogar
mit irischem Kilkenny und Raucherlaubnis!
|
|
|
Das "Holländische"
Viertel |
Schloss Sanssouci... |
...hält prachtvolle... |
|
|
...Ansichten, Säle... |
...und Galerien... |
|
|
...parat, die... |
...immmer wieder auf's
Neue beeindruckend sind! |
Tag 3 (Potsdam-Berlin):
Nach dem Frühstück heißt es: packen. Einige Sehenswürdigkeiten
werden noch angefahren, darunter das Marmorpalais, Schloß
Cecilienhof und die russische Siedlung. An diesem Montag hat aber
alles Ruhetag, daher bleibt mir nur ein Blick von draussen. Auf dem
Weg liegt noch die Pfaueninsel, die kurz besichtigt wird, dann geht
es über teils reichlich holprige Kopfstein- pflasterstraßen, die
vermutlich noch Friedrich der Große persönlich verlegt hat, nach
Berlin. Das Hotel ist wahrlich feudal, da hat sich die Firma diesmal
nicht lumpen lassen: Bedienstete in Livree, teure Hölzer, Marmor und
poliertes Messing zeigen, wer man ist - die Mehrzahl der Gäste
trägt teures Tuch in Form von Maßanzügen, daher falle ich in
Lederzeug mit Helm "etwas" aus dem Rahmen... Die Angestellten sind
sichtlich amüsiert ob des Kolorits, das sich ihnen bietet - früher
hätte mich dergleichen geärgert, mittlerweile stehe ich drüber und
mache mir teils einen Spaß daraus. Nach dem Einchecken wird geduscht
und eine kurze Ruhephase eingelegt, dann sehe ich mir die City an.
Der Kurfürstendamm ist umtriebig: Teure Geschäfte, buntes Volk, viele
Cafés, Hotels und Restaurants - momentan kann ich dem nicht viel
abgewinnen, die (für mich) interessanten Ecken Berlins muß ich noch
finden... Eine Osteria unweit des Hotels stillt den Hunger, ein
guter (und recht großer) Irish Pub stillt den Durst. Die Live-Musik
ist gut, besonders die Lead-Sängerin, obwohl der Sound insgesamt
recht unterirdisch ist.
|
|
Ein Haus in der
russischen Siedlung |
Die Gedächtniskirche
bei Nacht |
Tag 4 (Firmentagung):
Die Firmentagung zieht sich, ist für mich aber ergiebiger an Themen
als bei anderen Veranstaltungen zuvor. Zum Tagesabschluß wird mit dem Reisebus das Olympia- Stadion angefahren, das sich als recht imposant erweist. Nach dem
Abendessen verziehe ich mich aber wieder in den Irish Pub, wo die
Livemusik heute dank Champions-League Fußballspiel etwas zu kurz
kommt. Dafür heizt die Band in den Pausen gut ein: Von Reggae
über Pop bis hin zu Hard Rock passt alles. Im Raucherraum kann
man derweil die Luft in Scheiben schneiden... Der Abend wird spät,
ich ahne es: die Musik ist einfach zu gut!
|
Das Olympiastadion -
imposant |
|