Tag 5 (Firmentagung):
Morgens komme ich nur schwer in Gang - was Wunder nach der
letzten Nacht. Die Firmenveranstaltung zieht sich, als ich endlich
los- komme, muß ich zu meinem Entsetzen feststellen, das ich 42
Euro Parkgebühren zu bezahlen habe - *Schluck*. Aus der Tiefgarage
raus, das Navi kriegt den Rappel und findet keine Satelliten, genauso
erging es mir Ende letzten Jahres in Rom mit den hohen, engstehenden
Häusern. Erst nach gut 10 Minuten Abwarten kann ich starten. Mein
"neues" Hotel liegt nur knapp 2 km entfernt und ist deutlich weniger
luxuriös als das vorhergehende - dafür aber im Rahmen meines Budgets.
Rasch umziehen, dann besichtige ich den Potsdamer Platz, das Branden-
burger Tor, werfe einen kurzen Blick auf's Regierungsviertel und
"Unter den Linden", dann ist's schon Zeit für's Abendbrot. Der
Italiener von vorgestern lockt mich erneut, danach ein weiteres Mal
der Irish Pub, wobei ich's diesmal bei einem Kilkenny gut sein
lasse. Ich sehe mir die 2. Halbzeit des Fußballspiels Manchester
United - FC Bayern München an (Bayern gewinnt 3:1), dann kehre ich
ins Hotel zurück und überlege noch, was ich wo Morgen anstellen
soll: Zoo? Stadtrundfahrt? Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett?
Ich mach's vom Wetter abhängig.
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Das
Sony Center |
Holocaust Mahnmal |
Tag 6 (Berlin Besichtigungstour (zu Fuß):
Obwohl ich recht lange geschlafen habe, wird der Tag lang: ich
starte mit einem Besuch des Tiergartens inkl. Aquarium, dann geht
es ins Regierungs- viertel, den Reichstag und weitere Gebäude,
die ebenfalls in Augenschein genommen werden. Es folgt ein Besuch im
Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds, dann nehme ich eine
Stadtrundfahrt mit einem der zahlreichen Doppeldeckerbusse, die
an reichlich historischen oder anderweitig interessanten
Gebäuden, Plätzen, Skulpturen und Straßen entlang führt, untermalt
von den launischen Kommentaren eines waschechten Berliners. Als
Nächstes besuche ich den Checkpoint Charlie, der einigermassen
naturgetreu mitten auf der Strasse am Originalschauplatz
nachgebildet wurde. Langsam habe ich Hunger, daher wird eine
Original- Berliner Currywurst verdrückt. Zu guter Letzt folgt ein
Besuch der Dauerausstellung "Topographie des Terrors" - eine
Zusammenstellung der Nazi- Aktivitäten, speziell mit Blick auf die
Rolle Berlins. Dort stehen auch noch gut 100 m der Original-
"Mauer". Der Abend wird im Irish Pub beschlossen, morgen Abend
soll dort laut Programm eine Irish Folk Band spielen, daher steht
für mich das Abend- programm für morgen bereits fest... ;-)
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Das Aquarium im
Tiergarten |
Schön, aber gefährlich... |
Gut gebrüllt! |
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Ich auf dem "heißen"
Stuhl... |
Igitt - wie grün! |
Tag 7 (Berlin Besichtigungstour):
Das Wetter ist schon wieder nicht prickelnd, aber trocken. Zuerst
steuere ich zu Fuß das KaDeWe an, das sich als teurer Luxusladen
entpuppt - zu teuer für mich. In einem Schuhgeschäft unweit finde
ich was Sinnvolles: Ein paar bequeme Schuhe für sage und schreibe
19.- Euro, da kann man hoffentlich nicht viel falsch machen. Dann
steige ich auf's Mopped und fahre den großen Wannsee an, der
zumindest zu dieser frühen Jahreszeit nicht viel hermacht. Ich umrunde
einige der Seen, leider ist es arg frisch, nicht mal 10 Grad
hat's, darum macht die Fahrerei auch nicht viel Spaß. Zurück in der
Megacity steuere ich das Musikinstrumentenmuseum an - klein, aber
fein: eine Sammlung alter Cembalos, Klaviere, Orgeln, Lauten,
Cistern, Theorben, Violinen, Violas, Kontrabässe, Trompeten,
Hörner, Posaunen, dazu modernere Instrumente wie E- und Akustik-
gitarren, Synthesizer, elektronische Orgeln und eine Vielzahl
weiterer, teils noch nie gesehener Instrumente locken den
interessierten Betrachter. Kurz vor Ende der Besichtigungszeit
spielt sich ein Kenner und Könner auf einem Cembalo warm - man will
offenbar Aufnahmen machen. Ich leiste mir noch ein schönes Buch
über Gitarren und lenke meine BMW dann zum Alexanderplatz, wo ich
mich ein wenig umsehe. Zurück zum Hotel, ich muß mir für den letzten
Tag noch was Sinnvolles einfallen lassen, außerdem tröpfelt es ein
wenig. Nach dem Studium diverser Reiseführer unter Hinzuziehung
verschiedener Internetseiten entschließe ich mich, morgen die
Museumsinsel zu besuchen. So, wo bekomme ich jetzt was zu beissen?
Ein Italiener um's Eck ist mir zu teuer, der Inder 2 Straßen weiter
hat zu, das Steakhouse serviert nur sehr deftige Kost, aber ein
Bayer vielleicht? Leider purer Touristennepp, völlig überteuert...
Schließlich lande ich unweit meines Irish Pub in einem italienischen
Ristorante, das reichlich Auswahl zu akzeptablen Preisen bietet.
Dort probiere ich auch meine erste Berliner Weisse - Rot oder Grün
stehen zur Auswahl, ich entscheide mich für Rot, die irgendwie nach
sehr süßem Radler mit Erdbeer- aroma schmeckt - Brrrr, nicht mein
Fall... Sorry, ihr Berliner, ich bleibe bei meinem irischen
Kilkenny! Die Band scheint gut zu sein - das Zuhören beim
Soundcheck geht schon in die Beine... Der Leadsänger hat dem
Augenschein nach sein Hemd bestimmt 3 Wochen nicht mehr gewaschen -
ist aber alles Masche: der Rest der Band schmiert sich sogar Ruß
ins Gesicht.
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Schloß
Charlottenburg |
Eine tolle alte
Orgel |
Tag 8 (Berlin Besichtigungstour (zu Fuß):
Gut eine Stunde Wanderung steht mir mach dem Frühstück bevor, bis
ich die Museumsinsel erreiche. Das neue Museum wird als Erstes
besichtigt, viele ägyptische, römische, byzantinische Reliefs,
Sarkophage, Statuen, Waffen und Alltagsgegenstände warten auf den
Besucher. Das Pergamon Museum beeindruckt besonders durch die
großen, raumfüllenden Installationen, ein echter Augenschmaus!
Der verdiente Imbiss nach den musealen Genüssen wird allerdings
teuer erkauft: 9,90 Euro für eine Berliner Currywurst mit
Fritten, dazu ein kleines Alsterwasser für 4,50 Euro! Liegt
natürlich am Porzellanteller und vor Allem am tollen Ausblick auf
die Spree... Noch ein Museum gefällig? OK, eines schaffe ich
heute noch, auch, weil's direkt nebenan liegt: Das Museum der
DDR. Klein, aber gut gemacht, eine Mischung aus Politik, Alltag,
Beruf und Kultur bietet, zum Teil multi- medial aufgemacht, einen
guten Überblick über die Verhältnisse im ehe- maligen "Arbeiter
und Bauern" Staat. Dann bin ich platt, dennoch liegt etwas mehr
als eine Stunde Fußmarsch vor mir. Irgendwas zwischen 10 und 15
km habe ich heute wohl hinter mich gebracht, darum brauche ich im
Hotel eine gute 3/4 Stunde Pause, ehe ich mich wieder auf in die
City mache. Das Abendbrot und der Irish Pub locken... Die Band
ist recht gut, spielt abwechselnd schnelle und langsame
Nummern.
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Fabelhafte
Miniaturen |
Das alte Museum |
Kunst vom
Allerfeinsten |
Tag 9 (Berlin-Bonn, ca.
570 km):
Erst kurz vor 11
komme ich weg, das Wetter ist bewölkt und kühl, aber trocken. Es
folgen ermüdende Autobahnkilometer, nur unterbrochen von kurzen
Pausen. Gegen 18:00 bin ich wieder zuhause, abladen, auspacken,
Mopped in die Garage - das war's.
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