Tag 9 (Portreath-Minehead, ca. 280 km):
Um 09:45 starten wir in Portreath, einige Städtchen unterwegs haben
wirklich fabelhafte Strände - bisher hatten wir leider keine Zeit dies
zu nutzen. Bei den Bedhruthan Steps sehen wir uns die faszinierende
Klippenlandschaft an, ein weiterer Stop erfolgt in Tintagle - das
Castle schaffen wir zwar nicht, aber das 600 Jahre alte Postoffice
macht auch Eindruck. Port Isaac ist sehenswert, aber total von
Touristen über- laufen, zudem müsste man ausserhalb parken. Die
Kilometer ziehen sich wieder einmal, daher beschliessen wir, die
Schleife durch Bodmin Moor sausen zu lassen. In Barnstaple wird ein
Cafe ausgemacht (sowas ist anscheinend etwas rar in England), die
Gegenheit wird für einen Kaffee und ein Muffin genutzt. Das Hotel
in Minehead ist recht schnell gefunden, die Zimmer dagegen sind nur
durch ein wahres Labyrinth an Fluren auf- zuspüren. Nach Duschen
(ja, heute reicht die Zeit dafür) und Klamot- tenwechsel suchen wir
uns entlang der Haupstrasse ein Restaurant. Im etwas zugigen
Biergarten geniessen wir ein gutes Menü, die Nachtbiere werden
dagegen im Inneren eingenommen...
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Eselrennen... |
Die Bedruthan Steps
sind... |
...ein
eindrucksvolles Zeugnis der Vergangenheit |
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Sehr beliebt in
England - alte VW Bullis |
Das Tintagel
Postoffice... |
..verwunschenes und
wind- schiefes Häusschen |
Tag 10 (Minehead-Cheddar-Minehead, ca. 150 km):
Nach dem Frühstück wollen wir die Cheddar- Schlucht und die Höhlen
besichtigen, bei der Anfahrt dorthin überkommt mich ein Unbehagen,
da der Weg zurück ins Exmoor statt in Richtung Bristol führt, wo
Cheddar auf halbem Wege liegt. Und richtig, mein Gefühl hat mich
nicht betrogen: Mein GPS Wegpunkt liegt völlig daneben, wir
landen auf einem immer schmaler und steiniger werdenden privaten
Schotterweg. Mist, Obermist! Wie konnte mir das bloss passieren?
Wieder zurück, nach 1 1/2 Stunden erreichen wir Cheddar, holen
uns für 19 £ Karten für die beiden Höhlen und ein kleines Museum
und wandern los. Die Gough- Höhle beeindruckt durch Stalagmiten,
Stalaktiten, farbenprächtigen Ablagerungen und Mini- Seen. Die
kleinere Cox- Höhle ist mehr wie eine Art Dungeon aufgemacht, mit
Licht- und Soundeffekten. Dann wandern wir die 274 Stufen (Ernst hat
mitgezählt) bis zum Gipfel der Schlucht hinauf, erklimmen den
Aussichtsturm und marschieren auch noch ein paar hundert Meter
die Schlucht aufwärts. Dann reicht es uns bei der Hitze, ein Eis
in einem der zahlreichen Touristennepp- Geschäfte kühlt uns ab,
Ernst und Regine brauchen nur Minuten später auch noch einen
Kaffee zum Wieder- Aufwärmen, während eine Gruppe italienischer
Schulkinder lautstark ihr englisches Eis geniesst... Mehr schaffen
wir heute nicht, es geht zurück ins Hotel. Ein gutes Abendessen
in einem anderen Restaurant und ein Fussballspiel im Fernsehen
beschliessen den gelungenen Tag.
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Der Bahnhof in
Minehead |
Der "Cheddar-Man" |
Eine eindrucksvolle... |
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...Untergrundlandschaft... |
...offenbart sich... |
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...den Besuchern... |
...der Gough... |
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...und der... |
...Cox- Höhlen |
Die Cheddar- Schlucht |
Tag 11 (Minehead-Bristol, ca. 250 km):
Wir verabschieden uns gegen 09:45 von Minehead und steuern als
Erstes die Wells Cathedral an - ein eindrucksvoller Bau Innen wie
Aussen, dessen Besuch sich lohnt. Stonehenge ist das nächste Ziel,
die Touristenmassen werden für 14 £ pro Nase rund um die Kultstätte
geführt, inkl. Anfahrt mit Pendlerbus, Besucherzentrum und
Souvenirshop, in dem ich zum Schluss ein T-Shirt ergattere. Ich
gestehe, dass mich Stonehenge nicht ganz so beeindruckt hat wie
erwartet - mich überkommen keine erhabenen Gedanken und auch das
Gefühl, von mythischen Mächten umgeben zu sein, bleibt aus...
Vermutlich liegt's bei mir eher am mässigen Fotolicht, das
meine Aufnahmen nicht gerade erstrahlen lässt - wie dem auch sei... Danach sehen wir uns noch die Steinkreise von Avebury an, die im Gegensatz zu Stonehenge
erfrischend unorganisiert erscheinen: Offene Gatter, kein Eintritt,
man marschiert einfach zwischen den Schafen umher und sieht sich
alles an. Regine scheint etwas unterzuckert zu sein, jedenfalls
reagiert sie auf das Fehlen eines Kaffees und was zum Beissen sowie
einer harmlosen Bemerkung meinerseits gekränkt und dackelt alleine
los... Nach dem Besuch der Steinkreise helfe ich noch einem
Einheimischen beim Ausladen einer uralten Drechselbank für Wagen-
räder, dann geht es weiter zu unserem Tagesziel: Bristol. Die Vororte
hinter- lassen keinen guten Eindruck: alles etwas heruntergekommen
und ungepflegt. Wir finden im Verkehrsgewühl zum Glück auf Anhieb
unser Haus mit dem Appartement. Die komplizierten Anweisungen zum
Eintritt ins Haus, dem Auffinden des Tresors mit unseren Schlüsseln
sowie der Keycard werden erfolgreich gemeistert, unser Appartement
ist nett, wir haben aber zu dieser fortgeschrittenen Stunde keinen
Blick dafür: der Magen hängt herunter... Schnell ein wenig frisch
machen, umziehen und was zum Futtern suchen. Auf der Strasse vor
dem Haus sehen wir noch einen Officer, der Parkknollen verteilt und
fragen ihn, ob wir unsere Moppeds gegenüber dem Haus stehen lassen
dürfen - dürfen wir nicht, aber er zeigt uns einen kostenfreien
Parkplatz 100 m entfernt. Ein italienischer Imbiss/Restaurant
unweit des Hauses stillt den Hunger und den gröbsten Durst. Meine
spärlichen Italienischkenntnisse kann ich dennoch zum Wohlwollen
der Bedienung anbringen, auf dem Rück- weg parken wir die Moppeds
noch um und sehen uns bei einem letzten Dosenbier vor dem Fernseher
noch einen alten Beatles- Film im O-Ton an, während Regine glatt
einen ganzen Liter Cider- Bier wegsüffelt... ;-)
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Wells Cathedral |
Teil der
Kathedralenanlage |
Von aussen... |
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...wie von Innen
beeindruckend |
Die astronomische
Uhr |
Für Dauergäste
reserviert |
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Anspruchsvolle
Architektur |
In Andacht
versunken? |
Stonehenge - Ort
zahlreicher... |
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...Mythen und
Legenden |
Avebury ist
dagegen... |
...weniger bekannt |
Tag 12 (Bristol Stadtrundgang):
Spät kommen wie in die Puschen - in der Nacht haben mich die Möwen
mit ihrem Gekreische und die dicke Bettdecke mehrmals aus dem
Schlaf gerissen. Wir entscheiden uns beim Frühstück gegen eine
Moppedrunde und flanieren durch die Stadt. Eine bunte Parade
blockiert die Hauptstrasse am Hafen entlang, an der sich zahlreiche
Institutionen beteiligen: die Polizei, die Grüne Partei, eine
Schwulen- und Lesben Fraktion sowie alle möglichen lokalen Vereine -
buntes Völkchen. An den "Floating Docks" entlang schlendern wir
einmal den Fluss Avon hoch, ein Pub bietet bei diesem warmem Wetter
willkommene Abkühlung in Form eines Radlers. Danach besichtigen wir
die SS Great Britain, das erste grosse Stahlschiff, das von den
Falkland Inseln als rostiges Wrack zurück nach Bristol geholt wurde
(wo es auch gebaut wurde), aufwendig restauriert und für Publikum
zugänglich gemacht worden ist. Mit 13 £ nicht preiswert, dennoch
unbedingt empfehlenswert: man kann über und unter Deck wandeln, sogar
unter dem "Wasserspiegel", die Decks, Kabinen, Pantry,
Maschinenraum und der Laderaum sind mit viel Liebe zum Detail
eingerichtet und Authentisch, so dass man einen guten Eindruck vom
Leben auf einem solchen Schiff bekommt, inkl. herumschleichender
Ratten in den Kombüsenschränken, diversen, nicht immer sehr
appetitlichen Gerüchen (Erbrochenes, vergammeltes Fleisch etc., alles
künstlich hergestellt, natürlich!) und hohen Temperaturen unter Deck.
Nach dem ausgiebigen Besuch genehmigen wir uns noch einen kleinen
Imbiss, während das Wetter anscheinend langsam umschlägt. Schnell
zurück ins Appartement, bevor wir nass werden! Mein Waliser (Hi,
Maurice) meldet sich per Handy und fragt, wie's uns geht und ob
morgen alles klappt mit unserer Anreise nach Wales. Im Supermarkt
kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und suchen uns dann ein
Restaurant am Hafen - was sich insofern schwierig gestaltet, da es
zuviel Auswahl gibt: Nehmen wir den Edel- Italiener, das indische
Feinschmeckerlokal, das britische Restaurant oder die Bayern- stube
(!)... :-) Wir landen schliesslich in einem schwimmenden Bar&BarBQ,
wo es Burger und diverses Anderes vom Grill gibt. In einem Pub werden
die Nachtbiere und ein weiteres Fussballspiel in standesgemässen Club-
sesseln genossen, dann geht's zurück - Morgen früh müssen wir zeitig
raus.
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Bristol Pride - viel
buntes Volk unterwegs |
Eine der zahlreichen
Shopping Malls |
Bristol ist bunt
geschmückt |
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Interessante
Farbgebung |
Der Name ist
offenbar Programm... |
Wasserspiele |
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Die Kathedrale von
Bristol... |
...und der "Floating
Harbor"... |
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...sind Wahrzeichen
von Bristol |
Touristenschiff |
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Die witzigen Boote
sieht man recht häufig |
Die SS Great Britain |
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Wunderschön
gestaltetes Heck |
Man kann (mit
Sicherheitsausrüstung) sogar bis ins Krähennest |
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Winzige Kabinen |
Die ehemalige
Offiziers- messe ist für eine Hochzeit geschmückt |
Authentische Dock-
Dekoration |
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Imposant auch von
unten |
Speisekarte der
bayrischen Stube... |
Auch bei Nacht noch
viel los |
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