Tag 1 (Bonn-Konstanz, ca. 495 km):
09:15, es geht los, bis dahin bin ich aber schon in Schweiss
gebadet, so schwül ist es. Nach 2 km tröpfelt es, geht‘s schon los?
Die Wettervorhersage lässt nichts Gutes erahnen... Bis Rastatt
komme ich gut voran, dann zwingt mich eine gesperrte Ausfahrt zu
einem 30-minütigem Umweg durch die Stadt. In Freudenstadt erwischt
mich ein heftiger Platzregen, dessen schlimmste Fluten ich und die
BMW in einer Bushaltestelle aussitzen. Der Regen begleitet mich bis
zum Tagesziel in Konstanz, die Motorradsachen müssen mit dem Fön
getrocknet werden. Das Mopped kann ich nur in einem Parkhaus
unterstellen, für 15 Euro (!) pro Tag. Ein wenig durch die Stadt
schlendern, ein paar Fotos, rasch meldet sich der Hunger. Danach
soll noch ein Irish Pub her, ich finde sogar 3! Wegen einer Fußball-
übertragung gibt's bei allen 3 leider keinen freien Platz mehr, weder
draussen noch drinnen (wo ich mich auch nur sehr ungern aufgehalten
hätte in diesen denkwürdigen Zeiten). Schade drum, aber ein Radler
in einer der Aussengastronomien tut‘s zur Not auch...
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Der erste Regenguss
wird ausgesessen. |
Tyische
Bürgerhäuser... |
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...und belebte
Plätze in Konstanz. |
Hübsch ist's am
Hafen! |
Tag 2 (Bodenseetour, ca. 95 km):
Ein kleines Frühstück gibt‘s in einem Backshop, dann will ich nach
Friedrichshafen ins Zeppelinmuseum - vorher hole ich aber mein
Mopped aus der Tiefgarage, deren Kassenautomat aber mein Ticket
nicht mehr rausrückt... Was nun? Ein Anruf später steht ein
Angestellter vor mir, beim Öffnen des Automaten fällt etwas
herunter: mein Parkticket! Uff, das waren nämlich satte 45 Euro
für 3 Tage. Mit der Fähre setze ich nach Meersburg über, der
Verkehr von Ausflüglern, Urlaubern und Tages- touristen ist
heftig... Das Zeppelinmuseum ist ganz OK, hatte ich mir aber
grösser vorgestellt, zur Belohnung gibt‘s ein Eis an einem der
zahlreichen Cafés. Auf nach Lindau, mal wieder das schöne Flair
des Städtchens geniessen. Ich finde auch den Laden der alten
Freunde meiner Schwester wieder und zumindest einer der beiden
ist diesmal vor Ort. Ich plaudere eine halbe Stunde mit ihm, dann
folgt der obligatorische Stadtrundgang. Ich raffe mich noch auf,
die zwei Freunde zu besuchen. Großen Hunger habe ich nicht, aber
man nötigt mich und daher sind ein paar gegrillte Brot- schnitten
mit Tomaten und ein alkoholfreies Bier notwendig. Man unterhält
sich nett und gegen 20:00 fahre ich zurück. Die Fahrt ist zeitweise
unan- genehm, da die Sonne sehr tief über der Strasse hängt und
man zeitweise kaum was sieht. An Bord der Fähre kann ich noch ein
paar schöne Sonnen- untergangsfotos schiessen, Mopped parken, ab
unter die Dusche und Klamotten wechseln. Ob der Irish Pub um‘s
Eck heute noch Kapazitäten frei hat? Er hat, das erste Kilkenny
stürzt die trockene Kehle herunter, auch ein paar Süsskartoffeln
sind noch drin - der Abend ist gerettet! Umso mehr, als sich
herausstellt, dass der Laden whiskeytechnisch ganz gut sortiert ist.
Entgegen der landläufigen Meinung klappt es mit der Corona-Disziplin
bislang ganz gut, auch beim Jungvolk.
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Mit der Fähre geht's
rüber. |
Gaylord Gladiator -
skurriler Prototyp. |
Gewaltig: Ein Maybach. |
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Nachgebaut: ein
gemütlicher Luftschiff Salon. |
Kuriose Sammelstücke. |
Lindau bietet immer
wieder... |
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...hübsche
Ansichten... |
...und interessante
Bauten. |
Spät abends auf dem
Bodensee. |
Tag 3 (Insel Mainau Besichtigungstour, zu
Fuß)
Nach dem Frühstück marschiere ich mit vollem Marschgepäck (Foto-
ausrüstung) zum Hafen, reihe mich in die Schlange der Wartenden ein,
erstehe ein Fährticket und eines für die Insel Mainau. Die Insel und
ihre Flora präsentieren sich eindrucksvoll, aber es ist deutlich zu
warm. Es gibt zahlreiche Blumenarrangements, Mammutbäume, Alleen,
das Schloss, ein Rosengarten und noch so manches, das es zu
erkunden gilt und gutes Fotomaterial liefert. Um halb vier bin ich
platt und wackele zum Hafen zurück. Der Fahrplan ist momentan etwas
seltsam: ich kann nur nach Meersburg fahren, muss dann 1 1/2
Stunden warten und komme dann erst zurück nach Konstanz. Immerhin
kann ich so noch einen kurzen Blick auf Meersburg werfen. Man
merkt, dass das Wetter umschlagen wird: es wird immer schwüler und
über dem Bodensee türmen sich Wolken auf. Am Fährhafen trifft mich
fast der Schlag: Bestimmt 400 Menschen warten auf die Fähre - ob
das gut geht? Ich habe Glück und ergattere einen Sitz- platz.
Diesmal steht es mit der Maskendisziplin wohl nicht zum Besten: 2 x
kommt über die Bordlautsprecher die Durchsage, bitte Maske zu tragen.
So schnell es geht Richtung Hotel, eine Dusche und ein frisches
T-Shirt warten. Da ich ein paar Sachen „durch“ habe, setze ich das
Waschbecken in Gang und mache die Wäsche, die sollte bis morgen
früh trocken sein. Das Restaurant an der Ecke hält was für zwischen
die Zähne bereit, dazu bestelle ich ein kleines und ein großes
Radler: das kleine zum Herunterstürzen und das grosse zum
Geniessen. Offenbar ist die Strasse am Restaurant vorbei eine von
Konstanz‘ Flaniermeilen, ich habe selten so viele potente Fahrzeuge
am Stück gesehen, deren Insassen den Arm zum Fenster raus-
hängen... Ich gehe nochmal zum Hafen - auf der anderen Seeseite
gewittert es kräftig, vermutlich genau das Gewitter, das morgen
über Konstanz und der Schweiz hängt und mir das Leben schwer machen
wird. Ein letztes Kilkenny muss noch sein! Hab‘ mich ganz schön
verbrannt heute, wie ich beim Ausziehen der Sandalen an meinen
Füssen sehen kann...
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Eindrucksvolle und... |
...kuriose
Ansichten... |
...finden sch auf der Insel Mainau... |
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...in Flora... |
...und Fauna. |
Diese Vielfalt schreit... |
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...förmlich nach
künstlerischen Kameraperspektiven! |
Meersburg glänzt mit
sehr gepflegten Häusern. |
Diese Dame am Hafen von Konstanz ist
"vielseitig"...! |
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