Tag 15 (Stornoway Stadbesichtigung):
Das Wetter sieht wieder
ziemlich gut aus, was machen wir mit dem letzten Tag auf den
Hebriden? Ein Bootsausflug nach St. Kilda? Dauert leider zu lang…
Zuerst gehe ich ins Stadtzentrum und direkt in den Harris Tweed
Shop. Trotz der Preise will ich sehen, ob ich was Schickes finde -
finde ich auch: einen Sweater in "gemauscheltem" Grün für 100
Pfund. Dann laufe ich das Lews Castle an, dessen Räumlichkeiten
für jedermann offen sind. Ein Riesen-Kakao und ein kleiner Brownie
später kehren meine Lebensgeister vollends zurück. Das kleine
Museum und die wilden Gärten sehe ich mir als Nächstes an, ich
hätte aber auch noch Lust, das "Blackhouse Village" anzufahren, das
ist auch nicht weit weg. Das mache ich auch und es lohnt sich! Eine
kleine Siedlung von alten "Blackhouses", die, nachdem die letzte
Bewohnerin 1974 ausgezogen ist, 1976 restauriert und
umstrukturiert wurde. Man kann dort sehr schön sehen, wie ärmlich
die Menschen damals gelebt haben. Auf dem Rückweg sehe ich mir noch
ein kleines "Sheiling" an - eine kleine Hütte, die z. B. benutzt
wurde, wenn man das Vieh auf eine entfernte Weide gebracht hat,
auch hier alles recht "basic". Im B&B mache ich Datensicherung und
packe erstes Zeugs zusammen, da ich früh raus muß: Um 04:45 wird
der Wecker klingeln, um 06:10 muß ich auf der Fähre einchecken.
Wenn‘s nicht zu voll ist, werde ich heute auch noch "meinem" Pub auf eine
Visite besuchen. Ein weiteres Restaurant am Hafen wartet auf mich:
Burger? Heute nicht… Steak? Hatten wir erst. Dann halt eine Pizza.
Das Pub ist für einen Freitagabend erschreckend dünn besucht,
füllt sich dann aber doch recht schnell. Bei der Rückkehr vom Rauchen kippe ich mir auch noch mein Bier über die Hosen, die den Rest des
Urlaubs entsprechend duften werden… :-)
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Frühstück! |
Der Hafen von
Stornoway. |
Lews Castle... |
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...weiß mit seinen
Räumlichkeiten... |
...zu beeindrucken. |
Kleinod: Schmuckstück
im Schloß-Museum. |
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Auch die Gärten... |
...haben was zu
bieten. |
Ganz schön eng:
Eingang zu einem Blackhouse. |
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Blackhouse Village. |
Bis in die 1960er
waren die Wände noch nackter Fels und ohne Fenster! |
Heute
Touristenattraktion. |
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Die letzte Bewohnerin. |
Immerhin: Schön
gelegen... |
Wandfoto in meiner
Unterkunft. |
Tag 16 (Harris-Lewis-Edinburgh), ca.
470 km
Um 04:45 klingelt der Wecker, ich mache mich parat.
Für die paar Meter zum Hafen werde ich wohl keine Regensachen
brauchen, so meine Überlegung. Falsch gedacht! Die Motorräder sind
die letzten Fahrzeuge, die an Bord dürfen, ich bin ordentlich
aufgeweicht. An Bord suche ich mir eine Nische, lege die Jacke aus
und mache mich lang, obwohl mir das bei dem Geschaukel angesichts
des Seegangs nicht ganz leicht fällt. Nach gut 2 3/4 Stunden legt
die Fähre in Ullapool an, das Wetter hat sich zwar beruhigt, aber
gut sieht‘s nicht aus. Die Fahrt macht aber Spaß: Das Wechselspiel
von Sonne und Wolken im Nationalpark Cairngorms und dem Skigebiet
Glenshee taucht die Heide- und Berglandschaften in immer neue
Farbmuster, dazu die gewundenen Straßen! Erst kurz hinter Braemar
hört der Spaß auf: es zieht kräftiger Regen auf, der mich in die
Regensachen zwingt. An einer Tanke will ich endlich mal den
Luftdruck der Reifen kontrollieren, aber ich kriege das Mistding
von Automat nicht in Gang. Ein Autofahrer, der seine Reifen prüft,
schenkt mir die letzte Minute seines eingeworfenen Kleingeldes,
damit geht’s - die Reifen haben auf jeden Fall ordentlich Luft
gelassen. Die letzten 60 km bis Edinburgh werden auf der Bahn
zurückgelegt, meine Unterkunft in der University von Edinburgh (!)
ist einfach zu finden. Mein Zimmer ist recht schlicht, das hatte ich
zwar prinzipiell erwartet, die Realität übertrifft‘s aber - Naja…
Immerhin: Zweiräder können im Innenhof parken. Da es heute ein
seeehr langer Tag war und es schon fast 9 Uhr ist, suche ich das
nächstgelegene Restaurant auf: ein Italiener, der sich auf
sardisches Essen spezialisiert hat. Anschließend suche ich noch
einen Pub heraus - keinen Irish Pub, obwohl es machbar wäre, aber
ich bin einfach zu müde.
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Nett, was mir der B&B
Besitzer mir da für's Frühstück mitgegeben hat! |
Auf der Fähre: Es
regnet Bindfäden... |
In Ullapool sieht's etwas besser aus. |
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Der Regen ist
dennoch... |
...nicht weit weg. |
Flauschige Wolke. |
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Gediegene
Landschaften. |
Aha: genau richtig
erwischt! |
Straße zum Glenshee... |
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...und drumherum. |
Braemar Castle. |
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Edinburgh! |
Im abendlichen Pub. |
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