Äussere Hebriden 04.08. - 26.08.2023

Tag 17 (Edinburgh Stadtbesichtigung):

Viel zu warm in meinem Zimmer! Der einzige Vorteil ist: die gestern im
Waschbecken gewaschenen T-Shirts sind schon trocken, die Jeans und
mein Hoodie natürlich noch nicht.  
 Das Frühstück (diesmal nehme ich
"kontinental") wird in einer riesigen Mensa angeboten, die mit unzähligen
Touristen und Studenten klarkommen muss. Danach zieht‘s mich in die
Innenstadt, das "Fringe" Festival und das "Tattoo" sind im Gange,
dementsprechend sind die Straßen überflutet von Touristen aus der
ganzen Welt. Ich wandere die Royal Mile auf und ab, erstehe ein T-Shirt
und sehe mir den Schloßvorplatz an, wo das Tattoo stattfindet. Es sind
wie immer viele Straßenmusiker und -Artisten auf den Straßen, dazu gibt
es unzählige Souvenirshops, Ich kenne natürlich schon ein paar Sachen in
der Stadt, daher buche ich eine mir bislang unbekannte geführte Tour in
der "Whisky Experience", die soviel Alkohol in sich hat, das ich mir
danach ein Stück Kuchen gönnen muß… Beim Bezahlen dann der Schock:
ich kann mein Etui mit u. a. den Bankkarten nicht finden! Ich wühle alles
durch, aber es ist nicht da. Natürlich kann ich hier noch in Bar bezahlen,
aber das ist nicht das Problem. Ich spreche eine Angestellte an, sie geht
auf die Suche und tatsächlich kommt sie 10 Minuten später mit dem Etui
an! Vermutlich habe ich‘s nach dem Bezahlen des Tickets in die hinteren
Hosentaschen gesteckt - dumm, dümmer, am dümmsten… Dann lasse
ich mich erneut einfach treiben und genieße das schöne Wetter, das
geschäftige Treiben und die Atmosphäre der Stadt. Soll ich erst zurück
in mein Zimmer vor dem Abendprogramm? Nö, lohnt nicht. Direkt an
der Royal Mile suche ich mir ein Restaurant und gönne mir einen veganen
Burger. Gibt‘s einen Irish Pub in der Nähe? Na klar, sogar mehrere!
Ich suche mir einen mit Livemusik, da geht‘s mir gleich gut.

 

Musicals und Comedy-
Shows - das Angebot
ist riesig.
Denkmal für einen... ...treuen Gefährten.
Scheint wörtlich gemeint
zu sein... ;-)
Und noch mehr Enter-
tainment-Angebote.
Damit wäre "die alte Frage"
wohl endgültig beantwortet!
Royal Mile Ladenzeile. Für den Hunger
zwischendurch.
Aufwändig gemachte
Kostümierung.
Und auch Straßenmusiker
gibt's natürlich überall.
DER sieht mal cool aus! "Tattoo" Sitzplätze.
Bis zum Anschlag gefüllt. Whisky-Heaven! Skurrile Flaschen.
Wallaces Monument. Man relaxt. Eine von vielen steilen
Aufgängen zur Royal Mile.
Artisten geben ihr Bestes. Neben grauen Häusern kann
Edinburgh auch Bunt.
Der Typ bringt später den
ganzen Pub zum Tanzen.

Tag 18 (Edinburgh-Royal Yacht Besichtigung):

Ich möchte mir die Royal Yacht Britannia ansehen, aber die ist zu Fuß
nicht erreichbar. Ich studiere die Busverbindungen, befrage ein paar Leute,
dann nehme ich eine direkte Busverbindung ohne Umsteigen. Das "Daily
Ticket" kann problemlos beim Fahrer erworben werden, 16 Haltestationen
(!) später bin ich am Ziel. Die Yacht ist interessant, man kann vieles
besichtigen, der Audioguide informiert und unterhält die Touristen mit Fakten,
Geschichten und Anekdoten. Ich sehe mir noch den Water of Leith Walkway
an, dann geht‘s per rappelvollem Bus zurück an die Uni. Ich muß unbedingt
das Handy laden, da ich‘s exzessiv genutzt habe, ist der Akku 3/4 leer, daher
nehme ich auch für den Abend die Powerbank mit. Ich könnte zwar mit dem
Bus zurück in die City, aber ich möchte noch etwas mehr von der Stadt sehen,
daher geht‘s zu Fuß zurück. Auf der Royal Mile ist es natürlich so voll, das
weder ein mexikanisches, ein indisches noch ein italienisches Restaurant einen
Platz frei haben, daher suche ich abseits des Mainstreams, ein kombinierter
Pub mit Restaurant bietet einen "Pie of the Week" an, mit "colcannon mash".
Nach einer kurzen Recherche ist das ein Eintopf aus Kartoffeln und Kohl,
bin gespannt, wie das schmeckt… Ganz ordentlich, wenn man den Mash
mit dem Pie mischt, der Teller war auf jeden Fall auch ein würdiger Gegner!
Ein Irish Pub mit Live Musik beschließt den Abend. Ich unterhalte mich
noch etwas mit einer Gruppe aus Sevilla, dann geht‘s zurück.

   
Es geht auf die Royal
Yacht Britannia!
Die Queen war ganz
schön beschäftigt...
Recht großer Pott.
   
Auch King Charles war
hier schon zu Gast.
Sogar ein Landrover
fand Platz an Bord.
Der Lieblingsplatz der Queen.
   
Schlaf- und Arbeitsraum
der Queen.
Im Speisesaal hat alles
einen genau festgelegten
Platz.
Der Salon - mondän.
Ein Pub darf auch an
Bord nicht fehlen.
Das vermutlich kleinste
Postoffice der Welt.
Der Rolls Royce passt nur,
wenn beide Stoßstangen
demontiert wurden.
DAS nenne ich
mal einen
Schraubenschlüssel.
Spezial-Version. Am Leith Walkway.
Colcannon Mash -
durchaus genießbar.
Der gemütliche... ...und der laute Teil
des Abends sind im Gange.

Tag 19 (Edinburgh-York), ca. 430 km

Leider, leider muss ich Edinburgh und auch Schottland heute hinter mir lassen…
Noch in Edinburgh werfe ich einen Blick auf das Craigmillar Castle, dann geht‘s
weiter. Aber zuerst muß ich die Regensachen anziehen, schottischer Landregen
kommt auf… Die Fahrt über Land ist ganz nett, der Straßenbelag aber unter
aller Kanone, übersät mit Schlaglöchern, garniert mit Rollsplitt, ich komme nur
zäh vorwärts. Im Lake Destrict mit Richtung auf Windermere fahre ich eine Straße
mit f-a-b-e-l-h-a-f-t-e-r Aussicht, trotz Nieselregen hole ich die Drohne für einen
Rundflug heraus. In den Yorkshire Dales wird der Regen kräftiger - schade, so
kann ich die typische Hügellandschaft, die mit unzähligen Kurven und von Stein-
mauern gesäumten Straßen nur wenig genießen. Spät, sehr spät komme ich in
York an, es ist 20 nach 8, dazu lotst mich das Navi noch in eine Parallelstraße,
es dauert ein paar Minuten, bis ich das herausfinde. Meine Gastgeberin hat einen
Sprachfehler, ich verstehe sie nur schlecht. Das "Ding", das zu meinem Zimmer
im 2. Stock führt, kann man nicht ruhigen Gewissens als Treppe bezeichnen:
etwas engeres und steileres habe ich bislang nur als Hilfsmittel für Bergsteiger
gesehen… So habe ich meine liebe Mühe, meine Siebensachen dort hoch zu
schleifen, aber ich krieg‘s irgendwie hin. Schnell umziehen, mal sehen, ob ich
noch was zum Futtern kriege. Ein indisches Restaurant ist das Einzige, das noch
offen hat. Ich bestelle mir eine Art Beef (so ziemlich das einzige Gericht auf der
Karte, das NICHT mit Hühnchen zubereitet wird), dazu ein Fladenbrot,
Tandoori und Basmati Reis. Nicht übel, aber so scharf gewürzt, das mir die
Flammen aus dem Hals und Tränen in die Augen schießen. In der nächsten
Kneipe ist zwar nicht mehr viel los, aber im TV gibt‘s noch ein Live Snooker
Match zu sehen. 

     
Craigmillar Castle. An irgendeinem Loch... Der Lake District...
     
...überzeugt immer wieder. Schöner Spätnachmittag. Treppe? Oder wie
nennt man das?


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TIPP:
- Generell ist der Straßenbelag in Schottland sehr rauh und griffig, allerdings wird
   auch viel mit Rollsplitt gearbeitet - Vorsicht!
- Edinburgh ist eine faszinierende, quirlige und lebensfrohe Stadt, für die man
   mindestens 2-3 Tage einplanen sollte.
- Die vielen Nationalparks in Schottland und England sollte man, sofern Zeit keine
   allzu große Rolle spielt, unbedingt mitnehmen, es gibt viel zu sehen.

Letztes Update: 11.09.2023