Irland 19.08. - 20.09.2011

Tag 22:
Gegen 09:15 komme ich weg, das Wetter sieht seeehr mau aus. Auf den Motorways komme
ich sehr flott voran, gegen Mittag statte ich meinem Enfield Teilehändler einen kurzen
Besuch ab und unterhalte mich nett mit einem der Angestellten (Hello, Henry). Außer dem
Teilekatalog finde ich nichts Neues, also weiter. Recht früh komme ich in Richtung meines
B&B, da mir vom Geradeausfahren allmählich langweilig wird, biege ich vom Motorway ab
und lege die letzten 40 km auf kleineren Straßen zurück. Im Zielpunkt Winchester finde ich
dank Navi rasch mein B&B - gut, denn das Haus ist nicht als Solches ausgewiesen.
Nachdem ich mir in der City ein paar Sehenswürdigkeiten inkl. der Kathedrale angesehen
habe, genehmige ich mir eine Kleinigkeit Futter. Das Städtchen hat einige nette Seiten zu
bieten, an der Fußgängerzone reiht sich ein fotogenes Haus neben dem Anderen Dann
suche ich einen Pub auf, eigentlich will ich ja nur 1-2 Bier zu mir nehmen (habe ich schon
öfter gesagt in diesem Urlaub...), aber als ich höre, dass ab 21:30 eine Liveband spielen soll,
warte ich ab und trinke noch 1-2 weitere Pints Bier "Fortyniners"... Die Band spielt über-
wiegend alte Rockhits und ist gar nicht übel. In der Halbzeitpause wanke ich dann aber
doch in Richtung meines Bettes.

Die Altstadt von Winchester
macht durchaus was her
Die Winchester Cathedral Malerische Gasse
Park im Museumsviertel Der Pub füllt sich so langsam

Tag 23:
Beim Frühstück eröffnet mir der B&B Besitzer, dass ich mein Zimmer räumen muss, da noch
ein Paar kurzfristig eingecheckt hat. Ich kann mein neues Zimmer aber noch nicht beziehen,
da noch jemand drin ist - meine Sachen soll ich doch bitte für den Tag auf dem Flur stehen
lassen - merkwürdiges Geschäftsgebaren... Vor Beaulieu ist ein gut und gerne 6 km langer
Stau, und dass, obwohl mein Navi schon eher eine Schleichroute ausgesucht hat. Ich
mogele mich rechts vorbei und stelle mich zum kümmerlichen Rest der angereisten
Moppeds. Der Teilemarkt ist wirklich riesengroß, auch das Auktionshaus Bonhams hat
einen großen, exklusiven Stand: Darf's ein 1929er Rollie sein? Oder lieber ein Bentley?
Vielleicht ein Ferrari? Aber eventuell tut's ja auch ein Bristol mit reichlich Patina und Rost...
Man findet ansonsten viel, aber dennoch bin ein wenig enttäuscht: Ich hatte mir mehr
englische Motorrad- Brocken versprochen, dass, was ich hier vorfinde, hätte ich vermutlich
auch auf der Veterama gefunden. Als mir nach 3,5 Stunden Standbesichtigungen so
langsam die Socken qualmen, sehe ich mir als Nächstes das Museum an, das mit einzig-
artigen Pretiosen aufwarten kann - mir sind's wieder zu wenig Moppeds. Eine kleine James
Bond Sonderausstellung sowie einiges aus der populären "Top Gear" Serie runden den
Ausflug ab. Ich bin völlig durchgeschwitzt, obwohl es zeitweise sogar leicht geregnet hat.
So mache ich mich wieder auf den Rückweg, mit einem Paar ergatterter Pedalgummis und
reichlich Fotos im Gepäck. Zurück in meinem B&B darf ich dann mein Gepäck vom Flur in
den 2. Stock wuchten - immerhin hat dieses Zimmer ein eigenes Badezimmer. Nach einer
Dusche und Klamottenwechsel trolle ich mich in die Stadt und suche den Italiener auf,
den ich beim gestrigen Rundgang durch Winchester erspäht hatte. In dem Pub, in dem
 ich schon gestern den Abend verbracht habe, ist schon wieder Livemusik angesagt -
das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Die sind besser als die Vorabendband:
Von Brian Adams (Summmer of 69) über AC/DC (Highway to Hell) bis hin zu Tina Turner
(Nutbush City Limits) haben die alles drauf. Leicht angesäuselt schwanke ich spät gen B&B.

Rollie gefällig? Oder lieber eine "einmalige"
Gelegenheit?
Farbenprächtige Schildersammlung
Mini der britischen Pannenhilfe Imposante Rekordfahrzeuge Liebevoll eingerichtete
alte Werkstatt
Ultraseltener Royal Enfield
Twin Prototyp
Der Peel - kleinster "Serienwagen",
von der Isle of Man

Tag 24:
Mein letzter Urlaubstag, morgen muss ich wieder arbeiten gehen... Vorher liegen aber noch
gut und gerne 720 km Autobahn vor mir, tief durchatmen ist angesagt. Gegen 09:00 starte
ich, bis zur Fähre Dover - Calais sind es satte 240 km, die ich ohne Pause zügig zurücklege.
Auf der Fähre suche ich mir gleich eine Liegebank am Fenster und verpenne so praktisch
die ganze Überfahrt. Um meine letzten englischen Münzen los zu werden, erstehe ich im
Duty Free Shop noch ein paar Whiskey Proben. In Calais geht es schnell wieder auf die
Bahn, aber gerade, als ich einen Laster überhole, fliegt ein großer Eisbrocken vom Laster
direkt in meinen Scheinwerfer, ich kann die Glassplitter fliegen sehen. An der nächsten
Tanke sehe ich mir den Schaden an - der erst vor ein paar Wochen montierte Scheinwerfer
ist komplett zerstört, die Birne tut's aber noch. Recht bald muss ich die Regensachen
anziehen, es regnet von Brüssel bis kurz vor Köln unaufhörlich, mal mehr, mal weniger
stark. Um 20:30 bin ich wieder zuhause, nachdem das Mopped abgeladen ist, bringe ich's
in die Garage, wobei die vordere Birne, bislang gut "wassergekühlt", endgültig den Geist
aufgibt. Das Mopped braucht in nächster Zeit viel Zuwendung: Das Getriebe muss wg.
Zahnradverschleiß ersetzt werden (Ersatz liegt bereits seit einiger Zeit im Bastelkeller),
der Tank muss neu lackiert werden, desgleichen die Gabelholme. Den Scheinwerfer
muss ich ersetzen, die Sitzbank braucht einen neuen Bezug, die Ölwanne bzw. das
zerstörte Gewinde der Ablassschraube brauchen Beachtung, der geplatzte Ölkühler und
die Schläuche sind ebenfalls zu ersetzen, außerdem muss ich das Mopped auch noch zu
BMW zwecks Messen des Öldrucks bringen - der geplatzte Ölkühler und die Probleme
mit der Dichtheit des Ölfilterdeckels müssen ihre Ursache meiner Meinung nach in zu
hohem Öldruck haben, für die Prüfung des Öldrucks habe ich aber kein Werkzeug.
Es gibt noch viel zu tun nach dem Urlaub, inkl. der Erstellung einer Urlaubs- DVD
für die Freunde.

 

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TIPP:
- Irland ist im Vergleich zu England immer noch eine Ecke teurer - Benzin ist
  etwa auf dem Niveau von Deutschland, aber Unterkünfte und Verpflegung
  kosten fast ein Drittel mehr.
- Der Beaulieu Teilemarkt ist dermaßen groß, dass man sich besser vorher
  über die Lage der Stände informiert und genau weiß, was man sucht.
- Die Südküste Englands hat landschaftlich wenig zu bieten - was die auf
  Touristen ausgelegten Küstenstädte durchaus wettmachen können.

Letztes Update: 24.10.2011