Tag 1 (Bonn-Eastbourne, ca. 590 km):
Wir kommen um 08:30 weg, ein kleiner Stau bei Brüssel, 2 Pausen und
ein kurzer, aber heftiger Regenschauer später sind wir kurz nach 14:00
an der Fähre - die mit 25 min Verspätung losfährt. England liegt unter
dunklen Regenwolken... Jede Menge Briten stehen am Bordrestaurant
an, gibt‘s da was umsonst? Es ist sehr windig, das Schiff schwankt
ordentlich und meine Brille bekommt Salzwassergischt ab, die ich
mühsam abwaschen muss, sonst sehe ich nix mehr. Vor der
Hafeneinfahrt müssen wir eine halbe Stunde warten, bis die
Gegenfähre endlich das Pier verlassen hat. Die Verspätung wird
schlimmer, zumal die Fähre noch Hilfe von einem Lotsenboot
benötigt. Während wir warten, das endlich die Abgänge zum Autodeck
geöffnet werden, kommt ein englischer Moppedfahrer bei uns vorbei
und lächelt uns „trocken“ zu: „It looks like we gonna get wet...“.
Und wie! Es gießt in Strömen, wir ziehen die Regensachen an. Kurz
hinter Dover sind die Mitfahrer weg, in der Regengischt
verschwunden... Nach einer halben Stunde Warterei melden sich die
beiden, sie sind auf der Autobahn. Sie wollen nach Schildern den
Weg nach Eastbourne finden, ich nehme den direkten Weg. Ich bin vor
den beiden in Eastbourne und checke im Hotel ein, das sehr „Basic“
ist: Der Hotelier will mir mein Zimmer zeigen, öffnet die Tür und -
eine leere Bierflasche kullert uns entgegen... Ich kriege
folgerichtig ein anderes Zimmer, natürlich im 4. Stock, in den ich
das Gepäck schleifen darf. Die Freunde sind mittlerweile auch in
Eastbourne angekommen, ich fange sie an der Pier ab. Nachdem wir
die nassen Handschuhe und Stiefel ausgezogen und uns trockengelegt
haben, haben wir nur eins im Sinn: Futter! Bei einem Portugiesen (!)
werden wir fündig. Das Essen ist ausgezeichnet und reichhaltig, wir
schaffen nicht alles, die Bettschwere ist schnell erreicht.
|
|
|
Irgendwo unterwegs -
noch sind wir trocken... |
Es geht los, die
Gegenfähre kommt schon an. |
Die Freunde haben
noch weniger Platz als ich. |
|
|
|
Nach dem Regen. |
Das Wetter bessert
sich. |
Und am Morgen erst! |
|
|
Einladend. |
Sollte man beherzigen. |
Tag 2 (Eastbourne-Swansea, ca.
400 km):
Tolles Wetter in Eastbourne - aber die Vorhersage für Wales ist
katastrophal. Wir marschieren für‘s Frühstück in die City und
genießen die Sonne in einem Café. Um halb 11 fahren wir los,
nur, um nach wenigen Kilometern in einen Riesenstau zu geraten,
der uns satte 40 Minuten kostet - irgendwo ist ein Festival im
Gange. Je weiter wir auf der Autobahn Richtung London fahren,
umso dichter und zäher wird auch hier der Verkehr. Erst, als wir
Richtung Wales abbiegen, bessert sich das - im Gegensatz zum
Wetter, das proportional schlechter wird. Bald ist Regenkombi
angezeigt und als wir durch diesen Weltuntergangsregen endlich in Swansea ankommen, sind meine
Stiefel schon wieder „durch“. Das Guesthouse hat einen Fön, der
sogleich zum Trocknen der Klamotten verpflichtet wird. Dann ziehen
wir, in neues Regenzeug gehüllt, Richtung Abendbrot. In einem Pub gibt
es schmackhaft zubereitete „Toasties“, die umgehend in unseren leeren Mägen landen.
|
Das Zimmer reicht so
gerade, um meine nassen Sachen auszubreiten. |
Tag 3 (Swansea-Waterford, ca. 280 km inkl.
Fähre)
Es schüttet ordentlich, als wir zum „fully cooked English breakfast"
marschieren, aber es klart bald etwas auf und wir bekommen einen
leichten Eindruck, wie es bei Sonnenschein in der Bucht aussehen
könnte. Wir fahren etwa einen Kilometer, bis es wieder ordentlich
zu schütten anfängt - Mist! Bis zur Fähre in Fishguard bleibt uns
der Regen mehr oder weniger erhalten. Wir erreichen sie 15 Minuten
vor dem letzten Checkin, verzurren die Moppeds und werfen vom Deck
aus einen letzten schaudernden Blick auf das nasse, vernebelte
Wales... Jetzt heißt es abwarten, die Fähre braucht gut 3 Stunden bis
Irland. Wir dösen ein wenig, dann erwartet uns das sonnige Irland!
Via kleinen, kurvigen und leicht buckligen Strassen und einer
weiteren (kleinen) Fähre erreichen wir das Tagesziel Waterford. Die
Unterkunft ist eine echte Augenweide: ein ehemaliger Bischofssitz,
top renoviert, mit einer Empfangshalle und flauschigem Teppich in
unserer Suite, was für ein Anblick! Nach dem Umziehen sind wir in
knapp 15 Minuten in der durchaus lebhaften City, sehen uns etwas um
und kehren alsbald ein. Futter ist gut und auch die Live- musik im
Pub unter dem Restaurant - alte und moderne Popmusik im Folk- und
Countrystyle.
|
|
|
Es regnet - wieder
einmal... |
Interessant gestaltete
Balkone in Swansea |
Trübe sieht's aus in Wales! |
|
|
|
Warten und dösen... |
Siehe da - in Irland
lacht die Sonne! |
Ein super Zimmer haben wir da ergattert. |
|
|
Waterford überrascht
uns... |
...mit netten... |
|
|
...und ungewönhnlichen
Ansichten, |
...und die Livemusik
groovt! |
|