Irland- Süd 10.08. - 27.08.2018

Tag 1 (Bonn-Eastbourne, ca. 590 km):

Wir kommen um 08:30 weg, ein kleiner Stau bei Brüssel, 2 Pausen und
ein kurzer, aber heftiger Regenschauer später sind wir kurz nach 14:00
an der Fähre - die mit 25 min Verspätung losfährt. England liegt unter
dunklen Regenwolken... Jede Menge Briten stehen am Bordrestaurant
an, gibt‘s da was umsonst? Es ist sehr windig, das Schiff schwankt
ordentlich und meine Brille bekommt Salzwassergischt ab, die ich mühsam
abwaschen muss, sonst sehe ich nix mehr. Vor der Hafeneinfahrt müssen
wir eine halbe Stunde warten, bis die Gegenfähre endlich das Pier verlassen
hat. Die Verspätung wird schlimmer, zumal die Fähre noch Hilfe von einem
Lotsenboot benötigt. Während wir warten, das endlich die Abgänge zum
Autodeck geöffnet werden, kommt ein englischer Moppedfahrer bei uns
vorbei und lächelt uns „trocken“ zu: „It looks like we gonna get wet...“.
Und wie! Es gießt in Strömen, wir ziehen die Regensachen an. Kurz hinter
Dover sind die Mitfahrer weg, in der Regengischt verschwunden... Nach
einer halben Stunde Warterei melden sich die beiden, sie sind auf der
Autobahn. Sie wollen nach Schildern den Weg nach Eastbourne finden,
ich nehme den direkten Weg. Ich bin vor den beiden in Eastbourne und
checke im Hotel ein, das sehr „Basic“ ist: Der Hotelier will mir mein
Zimmer zeigen, öffnet die Tür und - eine leere Bierflasche kullert uns
entgegen... Ich kriege folgerichtig ein anderes Zimmer, natürlich im 4.
Stock, in den ich das Gepäck schleifen darf. Die Freunde sind mittlerweile
auch in Eastbourne angekommen, ich fange sie an der Pier ab. Nachdem
wir die nassen Handschuhe und Stiefel ausgezogen und uns trockengelegt
haben, haben wir nur eins im Sinn: Futter! Bei einem Portugiesen (!) werden
wir fündig. Das Essen ist ausgezeichnet und reichhaltig, wir schaffen nicht
alles, die Bettschwere ist schnell erreicht.

Irgendwo unterwegs -
noch sind wir trocken...
Es geht los, die Gegenfähre
kommt schon an.
Die Freunde haben noch
weniger Platz als ich.
Nach dem Regen. Das Wetter bessert sich. Und am Morgen erst!
Einladend. Sollte man beherzigen.

Tag 2 (Eastbourne-Swansea, ca. 400 km):

Tolles Wetter in Eastbourne - aber die Vorhersage für Wales ist katastrophal.
Wir marschieren für‘s Frühstück in die City und genießen die Sonne in einem Café.
Um halb 11 fahren wir los, nur, um nach wenigen Kilometern in einen Riesenstau
zu geraten, der uns satte 40 Minuten kostet - irgendwo ist ein Festival im Gange.
Je weiter wir auf der Autobahn Richtung London fahren, umso dichter und
zäher wird auch hier der Verkehr. Erst, als wir Richtung Wales abbiegen,
bessert sich das - im Gegensatz zum Wetter, das proportional schlechter wird.
Bald ist Regenkombi angezeigt und als wir durch diesen Weltuntergangsregen
endlich in Swansea ankommen, sind meine Stiefel schon wieder „durch“. Das
Guesthouse hat einen Fön, der sogleich zum Trocknen der Klamotten verpflichtet
wird. Dann ziehen wir, in neues Regenzeug gehüllt, Richtung Abendbrot. In
einem Pub gibt es schmackhaft zubereitete „Toasties“, die umgehend in unseren
leeren Mägen landen.

Das Zimmer reicht so gerade,
um meine nassen Sachen auszubreiten.

Tag 3 (Swansea-Waterford, ca. 280 km inkl. Fähre)

Es schüttet ordentlich, als wir zum „fully cooked English breakfast" marschieren,
aber es klart bald etwas auf und wir bekommen einen leichten Eindruck, wie
es bei Sonnenschein in der Bucht aussehen könnte. Wir fahren etwa einen
Kilometer, bis es wieder ordentlich zu schütten anfängt - Mist! Bis zur Fähre
in Fishguard bleibt uns der Regen mehr oder weniger erhalten. Wir erreichen
sie 15 Minuten vor dem letzten Checkin, verzurren die Moppeds und werfen
vom Deck aus einen letzten schaudernden Blick auf das nasse, vernebelte
Wales... Jetzt heißt es abwarten, die Fähre braucht gut 3 Stunden bis Irland.
Wir dösen ein wenig, dann erwartet uns das sonnige Irland! Via kleinen,
kurvigen und leicht buckligen Strassen und einer weiteren (kleinen) Fähre
erreichen wir das Tagesziel Waterford. Die Unterkunft ist eine echte
Augenweide: ein ehemaliger Bischofssitz, top renoviert, mit einer Empfangshalle
und flauschigem Teppich in unserer Suite, was für ein Anblick! Nach dem
Umziehen sind wir in knapp 15 Minuten in der durchaus lebhaften City,
sehen uns etwas um und kehren alsbald ein. Futter ist gut und auch die Live-
musik im Pub unter dem Restaurant - alte und moderne Popmusik im Folk-
und Countrystyle.

Es regnet - wieder einmal... Interessant gestaltete
Balkone in Swansea
Trübe sieht's aus in Wales!
Warten und dösen... Siehe da - in Irland
lacht die Sonne!
Ein super Zimmer haben
wir da ergattert.
Waterford überrascht uns... ...mit netten...
...und ungewönhnlichen Ansichten, ...und die Livemusik groovt!


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TIPP:
- An England's Küsten ist es zuweilen recht nett - sofern es nicht unentwegt regnet...
- Irland ist mittlerweile gut für Touristen gerüstet: Restaurants, Pubs mit
   Livemusik und sonstige Angebote locken neben den Naturschönheiten
- Die Iren fahren sehr vorsichtig - manchmal sogar so vorsichtig, das es
   gefährlich wird... ;-)

Letztes Update: 11.09.2018