Irland- Süd 10.08. - 27.08.2018

Tag 4 (Waterford-Cork, ca. 200 km):

Das Wetter sieht gut aus, wir suchen uns eine Tanke und Frühstück,
dann geht‘s Richtung Cork. Wir kurven stundenlang wunderschöne
kleine Küstenstraßen entlang und genießen die Ausblicke.
Ernst springt in einer Bodenwelle die Kette der Ducati ab - ist halt
nicht mehr die Neueste... Es folgt ein furchtbarer Feierabendstau in
Cork, der uns für wenige hundert Meter Strecke eine satte 3/4 Stunde
Zeit und Nerven kostet... An der Unterkunft bestätigt sich, dass wir
angesichts der letzten Übernachtungsgegebenheit unsere Ansprüche
deutlich zurückschrauben müssen - die Unterkunft ist ein Hostel, eher
für Backpacker zugeschnitten. Die Lage und die Umgebung "begeistern"
mich so sehr, dass ich neben dem dicken Kettenschloß, dem Lenkrad-
schloß und der Alarmanlage auch den GPS Tracker in Betrieb nehme...
Cork enttäuscht uns ein wenig: kein „roter Faden“, keine bunten Häuser,
wenig Flair, wenig Sehenswertes, soweit wir das von einem Abend
beurteilen können. Wir laufen etwas herum, erstehen in einem Souvenirshop
ein paar Sachen und sehen uns um. Da die Stadt für uns offenbar nicht
allzuviel zu bieten hat, suchen wir zeitig ein Restaurant. Wir halten Kriegsrat:
Auf jeden Fall schaffen wir morgen die geplanten 405 km auf solch kleinen
Straßen nicht, da werden wir etwas kürzen müssen. Nach dem Abendbrot,
2 Bier und ein Whisky (ein schottischer Talisker, daher ohne „ey“), sieht
auch Cork langsam etwas passabler aus... ;-)

Tolle Küstenabschnitte... ...lassen uns immer wieder
kurz pausieren
Regine hat Brombeeren
entdeckt!
Die Kette könnte ein wenig
mehr Spannung vertragen...
Die Landschaft weiß
zu begeistern...
...mit ihren Reizen
Cork erschließt sich
uns nicht recht...
...obwohl es ein paar... ...brauchbare Ansichten gibt

Tag 5 (Cork-Kenmare, ca. 270 km):

Es geht weiter: Da wir auf den kleinen Strassen die 405 km nicht zeitig
schaffen würden, kürzen wir ab und steuern Bantry direkt an, ab da geht
es Richtung Sheep‘s Head, damit haben wir fast 150 km gespart. Leider
müssen wir "dank" starken Regens in den Bergen den Healey Pass sausen
lassen, aber den Ring of Beara und das Dursley Island Cable Car lassen
wir uns nicht entgehen. Kenmare weiß trotz Unmengen von Touristen
besser zu gefallen als Cork. Unser Hotel ist ausgezeichnet, unsere Zimmer
hervorragend. Wir sehen uns ein wenig im Städtchen um, genießen die
Atmosphäre des kleinen und bunten Städtchens, decken uns in einem
Tourishop gut ein und erkämpfen uns alsbald in einem Restaurant einen
Platz. Das mir kredenzte Irish Stew ist ordentlich, das kann man durchaus
noch einmal genießen. Der Livemusiker mit Gitarre ist nicht übel, gegen
3/4 12 treten wir den Rückzug an, während auf der Straße teils lautstark ein
Markt für den morgigen Tag aufgebaut wird - ein großes Event für Kenmare.

Auf dem Ring of Beara Sheep's Head Die kleinen, buckligen
Straßen brauchen Zeit
Skurril: Dursey Island
Cable Car
Interessant... ;-) Kenmare - bunt und
schnuckelig
Viele schöne Schilder säumen
die Haupstraße
Macht ein solides Programm,
der Musiker

Tag 6 (Kenmare-Dingle, ca. 205 km)

Es nieselt... In Kenmare ist heute Markttag, es wird von Klamotten
über Werkzeug, Mode und diverses Allerlei bis hin zu Vieh (Kälber,
Pferde, Hühner, Esel, Kaninchen) alles angeboten, was das Herz
begehrt. Ob wir hier vielleicht eine neue Regenhose für Regine finden?
Wir finden eine wasserdichte Arbeitshose - nicht sehr elegant, aber
zweckmäßig... ;-) Raus aus Kenmare entwickelt sich schwierig:
einerseits wg. Regen und andererseits, weil durch den Markt die
meisten Straßen gesperrt sind. Ich finde aber doch ein paar Neben-
straßen, die noch offen sind. Es regnet mal weniger, mal mehr, auf
einem Stück auf dem Ring of Kerry kann man vor Nebel kaum die
Hand vor Augen sehen, geschweige denn die nahe Küstenlinie. Zum
Glück bleibt‘s nicht dabei, die Wolken reißen auf, die Sonne läßt sich
zeitweilig blicken und auf dem wunderschönen Inselchen Valentia können
wir ein Eis im Freien verspeisen. Die Unterkunft ist schnell gefunden, ein
Parkplatz dagegen nicht, wir suchen uns ein hoffentlich unbenutztes
Eckchen. Beim Abladen fängt es an zu schütten, ganz neu: wir werden
ohne Mopped klatschnaß... Da es schon recht spät ist, suchen wir nach
dem Frischmachen unser Bootsoffice für die morgen gebuchte Delphintour,
laufen noch ein wenig durch das kunterbunte Städtchen und treffen eine
schnelle Entscheidung für‘s Abendbrot. Wir haben zwar Livemusik, aber
in „unserem“ Pub geht‘s mehr rund: 3 Musiker heizen dem Publikum kräftig
ein, daher genehmigen wir uns den Nachtwhiskey dort - zu dumm, das die
Musiker gerade die letzte Zugabe spielen.

Ring of Kerry - der sich
hinter Nebel und Regen
versteckt...
Kurios: Tankstelle mit
Außen-Waschsalon
Weiterhin trübe, aber
immerhin trocken
Anspruchsvolle Piste... Valentia - traumhaft
schönes Inselchen
Rossbeigh Bucht...
...etwas windig, etwas wild,
aber ungemein reizvoll!
Dingle Hübsch und bunt
Diese Farben...! Morgen geht's los!


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TIPP:
- Der Ring of Beara steht dem Ring of Kerry in nichts nach und ist nicht
   so stark frequentiert.
- Kenmare und Dingle sind zweifellos klein, aber äußerst fein!
- In Irland liebt man knallige Farben und irre Farbkombinationen, gelegentlich
   sollte man eine Sonnenbrille tragen... ;-)

Letztes Update: 12.09.2018