Tag 5 (Rijeka-Istrien-Rijeka, ca. 270 km):
Da ich für's Frühstück alles da habe, komme ich etwas früher weg. Um
Mautgebühren zu sparen, meide ich die Autobahn und fahre wieder an
der Küste entlang. Der Tip der Gastgeberin, das Städtchen Rovinj, wird
kurz besucht, ist mir aber zu touristisch. Auf dem Weg nach Porec und
der dortigen Basilika komme ich am Fjord Lim vorbei, dem einige Fotos
abgerungen werden. Die Basilika lohnt sich, vom Turm aus hat man einen
schönen Ausblick auf Küste und Stadt, die Basilika in Porec selbst
zeigt schöne alte Bodenmosaike, Fresken und Statuen. Das Eis an
einem der zahlreichen Cafés am Hafen findet nur bedingt meinen
Zuspruch - es schmeckt zu künstlich. Zurück zum Gasthaus komme ich
wieder an der Küstenstrasse entlang. An einem Aussichtspunkt steht
ein Pärchen aus Wuppertal und hat sichtlich Probleme mit einer
alten Suzuki: der Anlasser dreht nicht. Anschieben geht auch nicht,
selbst im 3. Gang blockiert das Hinterrad - was ist denn da los?
Ein netter Kroate versucht ihm mit Start- hilfe zur Hand zu gehen,
was aber auch nicht klappt. Ich krame mein Messgerät raus, die
Batterie zeigt schlappe 11,8 Volt. Als ich merke, dass meine Finger
nach Sprit stinken, fällt beim Besitzer (er hat sich das Ding von
einem Freund geliehen) der Groschen: Der Benzinhahn ist in seiner
Funktion nicht ganz klar, da unbeschriftet, vermutlich stand das
Ding die ganze Zeit auf "Pri", was bedeutet, dass die Zylinder
schlichtweg vollgelaufen sind und sich daher der Motor nicht mehr
dreht. Mein Kerzenschlüssel passt leider nicht, aber mittels einem
19er Ringschlüssel auf der Kurbelwelle gelingt es nach einer Weile,
den Motor langsam wieder frei zu kriegen. Noch einmal Starthilfe
von dem netten Herrn und - Hurra, die Karre läuft wieder!
Hoffentlich haben die beiden es wieder zurück nach ihrem Standort
Rovinj geschafft, ich habe ihnen meine Visitenkarte gegeben, sie
wollen sich melden. Durch diese Verzögerung bin ich erst kurz vor 8
wieder im Appartement, da mir das üppige Abend- essen von gestern
aber immer noch recht schwer im Magen liegt, schmiere ich mir auf
der Veranda ein paar Stullen - Brot und Aufschnitt habe ich
reichlich da... Ein paar Biere dazu, dann ist der Abend auch
gegessen.
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Ausblick auf den Hafen bei Rovinj |
Der
Lim Fjord |
Interessante Deckenkonstruktion |
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Aus
dem Glockenturm in Porec |
Gut
erhaltene Fassade |
Eindrucksvolle Bodenmosaike |
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Echtes Kunsthandwerk |
Auch die Basilika selbst ist ein
Kunstwerk für sich |
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Noch ein Fjord-
Panorama |
Tag 6 (Rijeka-Krk, ca. 140 km):
Ein merkwürdiger Tag: nach dem Packen, Beladen und Bezahlen muss ich
Zeit totschlagen, sonst bin ich viel zu früh auf Krk, was nur 55 km
von meinem Standort entfernt ist. Ich versuche zwei
Tropfsteinhöhlen anzufahren, die aber leider geschlossen sind. Dann
unrunde ich den Risnjak Nationalpark, kann ihm aber nicht viel
abgewinnen - Warum? Ich sehe kleine Berge, Seen und dichte Wälder,
das Ganze garniert mit einer passablen Kurvenstrecke, alles in allem
aber nichts, was ich nicht woanders schon in ähnlicher Form gesehen
hätte. Bin ich schon so abgestumpft, das es ohne "Highlights"
langweilig wird? Oder liegt's am trüben, kühlen Wetter in den
Bergen? Ich weiss es nicht. Die Überfahrt über dei Landbrücke auf
die Insel Krk hebt meine Laune wieder etwas, eine schöne
Lagunenlandschaft tut sich auf, unterbrochen von fast
wüstenähnlichen Abschnitten und niedrigem Waldbewuchs. Auf der Insel
ist auch eine Höhle, da fahre ich kurz vorbei, um die Lage für
morgen zu checken, dann fahre ich meine Pension an. Abladen und
umziehen, dann gehe ich in die City, flaniere durch die schöne,
verwinkelte Altstadt und am Hafen entlang, wo sich zahlreiche
Touristen und ein paar Einheimische im Wasser tummeln. Eines der
vielen Restaurants mit Meerblick suche ich mir dann für's Abend-
essen raus, welches wirklich gut ist. Zurück im Zimmmer: Es ist
ordentlich, aber ein paar Kleinigkeiten stören doch: keine Seife im
Bad, geschweige denn Duschgel, kein TV und kein WLAN, kein
Schlüssel zum Einfahrtstor...
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Der Risnjak
Nationalpark |
Das Dorf Rudine bei
der Höhle Biserujka |
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Der Hafen von Krk |
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Die schmalen Gassen... |
...der Hafen... |
...und die Natur... |
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...von Krk faszinieren... |
...ebenso wie... |
...dieses Pseudo- U-Boot. |
Tag 7 (Krk Rundtour, ca. 160 km):
Nach dem Frühstück steuere ich die Tropfsteinhöhle Biserujka an, die
im Rahmen einer kleinen Führung besichtigt wird - etwas klein
(nur 100m lang), aber durchaus sehenswert. Dann fahre ich aufs
Geratewohl alle Ecken der Insel an, es gibt einige schöne Buchten
und Strände zu sehen, an ein paar sehr schönen Strecken setze ich
auch die Helmkamera in Gang, die aber von den Einheimischen etwas
argwöhnisch angesehen wird. So kriege ich den Tag locker rum, bis
der Abend und der erste Regen naht, dem ich nur knapp entkommen
kann. Im Pensionszimmer werden die gesammelten Multimediawerke
des Tages aufs Laptop kopiert - Zeit für's Abendbrot! Am Hafen
müht sich ein einsamer Strassenmusiker um die Aufmerksamkeit des
Laufpublikums. Nett finde ich, dass es in der Stadt Krk im Bereich
von Hafen und Altstadt ein kostenloses städtisches WLAN gibt.
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Die Biserujka
Tropfsteinhöhle... |
...ist zwar recht
klein... |
...aber fein! |
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Eine einladende
Bucht |
Das Städtchen Baska |
Bei Turcic |
Tag 8 (Krk-Pag, ca. 275 km):
Das Wetter ist übel: Kräftiger Regen, dazu gewittert es - das kann
ja eine Fahrt werden... Wird es auch: es gießt buchstäblich in
Strömen, noch bevor ich die Insel verlassen habe, sind linker
Stiefel und die Handschuhe "durch". Meine Route führt zum Velebit
Nationalpark, aber vorher lotst mich das Navi noch über eine üble
Schotterpiste, deren tiefe Schlaglöcher zum Überlaufen mit Wasser
gefüllt sind. Der Nationalpark erweist sich als langweilig und nicht
ganz ungefährlich: der dichte Wald lässt seine herbstlichen
Hinterlassenschaften auf die ohnehin glitschige und kurvige Strecke
fallen, ich komme kaum voran. Daher ändere ich die Route ab, als es
am frühen Nachmittag endlich aufhört zu regnen. Die Abfahrt zur
Küstenstrasse hinunter gewährt spektakuläre Aus- blicke auf die
zahlreichen Inseln und Inselchen, folgerichtig wird die Helm-
kamera in Betrieb genommen. Auf dem Navi sehe ich aber, das ich meine
ursprüngliche Route nicht mehr schaffe, nämlich per Fähre auf die
Insel Rab und von dort per Fähre auf die Insel Pag, meinem
Tagesziel. Auf der Küsten- strasse entdecke ich aus dem Augenwinkel
aber eine Direktfähre auf die Insel Pag, die ich auch nehme. Die
Insel Pag macht mir wieder Spaß, nachdem meine Laune
zwischenzeitlich bei Null angelangt war. Karg und felsig, aber sehr
anziehend. Mein Appartement ist schnell gefunden, der Besitzer spricht
ein wenig Englisch, der Rest erfolgt mittels Gestik und Mimik. Das
Apparte- ment ist nicht neu, aber alles ist da und in Ordnung. Nach
einer Dusche, dem Ausstopfen meiner Stiefel (mangels alter
Zeitungen mit 2 Geschirrtüchern...) und trockenen Klamotten fahre
ich in die nur 1 km entfernte City. Recht klein, aber schnuckelig,
auf dem Kirchplatz tummelt sich gerade eine Hochzeitsge- sellschaft.
In einem der auch hier zahlreichen Souvenirshops erstehe ich mein
3. Urlaubs- T-Shirt, in einem anderen Shop höre ich Musik, vermutlich
der traditionelle "Klapa" Gesang. Die junge Angestellte bestätigt
mir das, kurzer- hand werden 2 CDs zum Spottpreis von 22 Euro (eine
sogar mit zusätzlicher DVD!) erworben - schliesslich brauche ich
für die Urlaubs- DVD wieder passende Musik. Ein Restaurant direkt
ums Eck offeriert eine ausgezeichnete Plescavica (Art Burger mit
Beilagen), es verwundert mich nur, dass eine der in Kroatien
zahlreich anzutreffenden streunenden Katzen das ihr zugeworfene
Fleischstückchen verschmäht... Oder weiss sie was, das ich nicht
weiss?
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Alles nass! |
Ausblick von oben
auf die Insel Pag |
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Eine eindrucksvolle
Felslandschaft |
Blick auf das
Städtchen Pag |
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Der Marktplatz hat
sich schon geleert |
Abends am Restaurant |
Am sehr frühen
Morgen... |
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