Tag 4 (Buckingham Palace, Hyde Park, British
Museum, Covent Garden)
Was fehlt mir noch von London: Richtig, der Buckingham Palace.
Mit der Bahn geht's bis kurz vor den Palast, dort sind mindestens
1000 Touristen versammelt und warten auf die Wachablösung um 11:30
- hätten sie mal besser auf die Hinweistafeln gesehen, dort steht,
das die Wachablösung erst ab Mai wieder stattfindet, dann wäre ihnen
die Enttäuschung erspart geblieben... ;-) Wohin jetzt? Der Hyde Park
ist nicht weit weg, der Weg dorthin wird leider von einem kurzen,
aber recht heftigen Hagelschauer begleitet, so dass ich (nebst anderen
Touris) einerseits den mitgebrachten Regenponcho überziehe und
trotzdem unter einem Denkmal Zuflucht suche. Nach 10 Minuten ist
der Spuk vorbei, die Sonne lacht vom blauen Himmel, der Hyde Park
zeigt sich von seiner schönen Seite. Am Marble Arch wartet eine
typisch Londoner "Spezialität": die "Speaker's Corner" ist Sonntags
Bühne für Laienredner jeglicher Couleur: ob bibelfeste Christen, ein
Imam, ein Strassenhändler oder politische Querköpfe. Jeder, der meint,
etwas sagen zu müssen und Perlen der Weisheit unter's Volk zu streuen,
darf sich hier Gehör verschaffen, wenn's die Zuhörerschaft denn
aushält... Mein Magen meldet sich zu Wort, daher hole ich mir in einer
Art Stehcafe/Bäckerei/Schnellimbiss ein "Ichweissnichtwas" (irgend
eine Art vegetarisch belegtes Baguette) und eine Schokolade mit Sahne.
Da wieder Regen droht, lenke ich meine Schritte zum nahen British
Museum, in dem sich bei diesem Wetter und am Ostersonntag Un-
mengen von Menschen tummeln. Die Sammlungen sind riesig und
sehenswert, natürlich ist speziell die Alt- Ägyptische Abteilung mit
Mumien und Sarkophagen sehr beliebt, so beliebt, daß man kaum an
die Vitrinen herankommt. Die Architektur des Innenhofs ist ein echter
Hingucker, es gibt viel, sehr viel zu sehen - ein kompletter Tag
könnte locker für die Erkundung der einzelnen Abteilungen
draufgehen. Nach 2 1/2 Stunden reicht's mir erstmal, ich steuere
Covent Garden mit seinen Kunst- und Marktständen an, hier gibt's
auch viel zu hören: Auf der Straße vor dem Markt steht eine junge
Frau, die über eine wirklich gefühlvolle Stimme verfügt und sich
selbst auf der Gitarre begleitet, im Markt selbst schmettert eine
weitere junge Frau mit Hingabe Opernarien - und sie kann's! Nachdem
ich dort etwas herumgeschlendert bin, nehme ich Kurs auf die
Waterloo Bridge, von der aus man tolle Nachtfotos schiessen kann -
aber auch bei Tageslicht lohnt der Ausblick. Für heute habe ich
genug gesehen und erwandert, die Tube bringt mich zurück. Nach
einer kurzen Ruhepause will ich noch in meiner "Stammkneipe" was
Essen - dummerweise hat deren Küche schon vor 5 Minuten
geschlossen... 200 m weiter findet sich ein großer Pub, der auch
anständiges Bar- Food serviert, für relativ schmale 7,25 £ bekomme
ich einen guten Burger mit Salat, den typisch britischen dicken
Fritten, frittierten Zwiebelringen und ein Pint rotes Ale. Während
ich an der Bar meine Bestellung aufgebe, haben sich aber 2 neue Gäste
an meinem Tisch breit gemacht, obwohl ich demonstrativ mein Buch
dort habe liegen lassen - wäre nicht weiter schlimm, wenn der eine
nicht einen - Verzeihung - unglaublichen Mundgeruch hätte... Nachdem
sie ihr Bier getrunken haben, ziehen sie zum Glück wieder ab.
|
|
|
Prächtiges Tor am
Buckingham Palace |
Viel los heute |
Und noch ein in Gold
getauchtes Tor |
|
|
|
Die Wachen stehen
parat |
Detail eines Tors
zum Hyde Park |
Ruhe und Entspannung
findet sich abseits des Trubels |
|
|
|
Niedlicher Eiswagen
- aber angesichts des mässigen Wetters wohl kaum gut
besucht |
Im British Museum
sind Altertümer... |
...Kunstgegenstände... |
|
|
|
...und
beeindruckende Architektur eng miteinander verwoben |
Traditioneller
Schirmhersteller |
Niedlich... |
|
Die Skyline von der
Themse aus beeindruckt |
Tag 5 (Westminster, House of Parliaments,
Soho)
Um kurz nach 10 checke ich aus und fahre ein letztes Mal in die
City. Westminster, der Clock Tower, das House of Parliaments und
Downing Street ziehen an mir vorüber, nach der sehr stürmischen
Nacht (das hörte sich teils an, als ob das Dach gleich abhebt) bin
ich froh, daß das Wetter zwar windig, aber trocken ist. Etwas
ziellos sehe ich mir noch Soho an, Soho Square und lande dann
wieder am Piccadilly Circus. Zeit, zum Bahnhof St. Pancras zu
fahren. Obwohl ich 1 Stunde und 15 Minuten zu früh bin, ist am
Eurostar Terminal bereits der Teufel los. Die Kontrollen dauern länger
als bei der Hinfahrt, trotz Ablegen aller Metallgegenstände muss
ich eine Leibes- visitation über mich ergehen lassen, aufgrund der
Menschenmassen fährt der Zug zudem mit fast 20 min Verspätung ab.
In Lille macht er nochmals Pause, damit ist der Anschluß- ICE in
Brüssel weg... Eine Durchsage kommt: die Tickets können wohl auf
einen anderen Zug umgeschrieben werden - ob das dann wenigstens
klappt? Klappt nicht direkt: Der eigentlich eine 3/4 Stunde später
fahrende 2. ICE nach Köln ist komplett ausgebucht - wir werden auf
einen kleinen belgischen Regionalzug verfrachtet und zu einem
Städtchen gekarrt, dessen Namen ich noch nie gehört habe, dann geht
es nach Bahnsteig- wechsel in einen weiteren Regionalzug Richtung
Aachen, nach einer weiteren Pause und Umstieg landen die müden
Reisenden schliesslich im Aachener Hauptbahnhof. *Schon* 1 1/4
Stunden später (!) sitzen wir im Zug Richtung Köln. Dort erwische
ich auf den letzten Drücker den letzten Regionalzug, der mich in
die Heimat bringt. Ein einsames Taxi vor dem Bahnhof erbarmt sich
meiner, und um 01:15 stehe ich endlich wieder vor der Haustür - ich
bin hundemüde... Nachdem ich noch die wichtigsten Kleinigkeiten
ausgepackt habe, horche ich um 02:00 endlich an der Matraze - nicht
ohne meinem Arbeitgeber noch per E-Mail angekündigt zu haben, dass
ich wg. Schlaf- mangels etwas später zum Dienst erscheinen werde...
|
|
|
Der Clock Tower mit
Big Ben |
Mr. Churchill wacht
immer noch über die Geschicke Großbritanniens |
Trafalgar Square |
|
|
|
Auch das ist Alltag
in London... |
Der typisch britische
Humor schlägt gnadenlos zu |
Mitten in der Nacht
vor dem Aachener Bahnhof |
|