Norwegen-Finnland 19.06. - 10.07.2015

Tag 21 (Fähre-Travemünde)

Die See ist etwas rauer geworden, es gibt einige Male einen deutlichen
Ruck und es scheppert irgendwo. Mir ist sowieso zu warm, daher
stehle ich mich möglichst leise aus der Kabine. Um diese Zeit (07:00)
scheint außer mir noch kaum einer auf den Beinen zu sein. Nach
einem Frühstück ist der leichte Anflug von Kater gegessen. Man vertreibt
sich die Zeit, liest, raucht und döst vor sich hin - während das Wetter
aber immer lausiger wird. Nachmittags um 3 versuche ich, vom Ober-
deck auf's Unterdeck zu kommen, wobei mich die Windböen fast
von den Füßen reißen, schlimmer sind die Seeleute auf den vielen,
deutlich kleineren Frachtschiffen dran, die mit starkem Seegang zu
kämpfen haben. Nach dem etwas langatmigen Bordspielfilm hat sich
das Wetter etwas gebessert, nach einem Imbiss auch meine Laune.
Ich werde später versuchen, an Land noch eine Kleinigkeit zum
Futtern aufzutreiben. Der zweite Bordfilm später am Abend ist besser,
ich kann ihn noch zu Ende sehen, dann heißt es umziehen, Sachen
packen und sich von den anderen Moppedkollegen so langsam
verabschieden - das Fährterminal in Travemünde ist in Sicht. Dann
wird's leicht hektisch: auf der Autobahn im Navi noch eine Burger-
Schwemme (schon wieder Fastfood...) gesucht, schnell was
gegessen, auf der Weiterfahrt zur Pension eine Tanke gesichtet,
2 Dosen Bier gekauft und zum Schluß von der Besitzerin der Pension
anmeckern lassen, weil ich so spät komme - dabei hatte ich extra
ein paar Tage vor der Abfahrt nachgefragt, weil mir klar war, daß es
spät werden wird. Ufff, das erste Bier zischt nach dem Abladen
des Gepäcks so gut... 

Die See ist ordentlich rau... ...die Gischt erzeugt einen
Regenbogen am Heck
Travemünde am Abend

Tag 22 (Bad Schwartau-Bonn, ca. 540 km):

Gegen 09:00 wird die letzte Etappe in Angriff genommen: 540 km
öde Autobahn. Nach 110 km will ich an einem Rasthof frühstücken,
der einsetzende Nieselregen vertreibt mich aber wieder. 100 km
weiter probiere ich's dann nochmal. 30 km vor Köln geht's los:
Wochenend- und Feierabendverkehr. Ich mogele mich langsam durch,
bis ich eines der bekannten Grün-Weißen (die neueren sind ja Blau-
Weiß...) Fahrzeuge sichte, das im Stau mitschwimmt. Daher nehme
ich lieber die nächste Ausfahrt zu einem Rastplatz, bis dieses Fahrzeug
(hoffentlich) außer Sicht- und Reichweite ist. Langsam geht es weiter,
der Stau zieht sich, erst um 16:45 erreiche ich daher das traute Heim.
Abladen, Mopped in die Garage, ein Radler am Abend - der Urlaub
ist soweit erledigt...


 

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TIPP:
- Die Anfahrt zum Nordkap ist weit, das sollte man sich gut überlegen.
   Das Nordkap selbst lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn das
   Wetter mitspielt, landschaftlich interessanter sind die 50 km vorher!
- Hotels und Pensionen sind in einigen Gegenden im Norden nicht leicht
   zu finden, da helfen auch die großen Buchungsportale nicht immer
   weiter. Wer auf gut Glück losfährt, sollte das Zelt für den Notfall
   dabei haben...
- Entlang der Lofoten empfiehlt es sich, jede Tankstelle zu nutzen, wer
   weiß, wo die nächste Zapfsäule steht.

Letztes Update: 16.07.2015