Tag 21 (Fähre-Travemünde)
Die See ist etwas rauer geworden, es gibt einige Male einen
deutlichen Ruck und es scheppert irgendwo. Mir ist sowieso zu warm,
daher stehle ich mich möglichst leise aus der Kabine. Um diese Zeit
(07:00) scheint außer mir noch kaum einer auf den Beinen zu sein.
Nach einem Frühstück ist der leichte Anflug von Kater gegessen. Man
vertreibt sich die Zeit, liest, raucht und döst vor sich hin -
während das Wetter aber immer lausiger wird. Nachmittags um 3
versuche ich, vom Ober- deck auf's Unterdeck zu kommen, wobei mich
die Windböen fast von den Füßen reißen, schlimmer sind die Seeleute
auf den vielen, deutlich kleineren Frachtschiffen dran, die mit
starkem Seegang zu kämpfen haben. Nach dem etwas langatmigen
Bordspielfilm hat sich das Wetter etwas gebessert, nach einem
Imbiss auch meine Laune. Ich werde später versuchen, an Land noch
eine Kleinigkeit zum Futtern aufzutreiben. Der zweite Bordfilm
später am Abend ist besser, ich kann ihn noch zu Ende sehen, dann
heißt es umziehen, Sachen packen und sich von den anderen
Moppedkollegen so langsam verabschieden - das Fährterminal in
Travemünde ist in Sicht. Dann wird's leicht hektisch: auf der
Autobahn im Navi noch eine Burger- Schwemme (schon wieder
Fastfood...) gesucht, schnell was gegessen, auf der Weiterfahrt zur
Pension eine Tanke gesichtet, 2 Dosen Bier gekauft und zum
Schluß von der Besitzerin der Pension anmeckern lassen, weil
ich so spät komme - dabei hatte ich extra ein paar Tage vor der
Abfahrt nachgefragt, weil mir klar war, daß es spät werden
wird. Ufff, das erste Bier zischt nach dem Abladen des Gepäcks so gut...
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Die See ist ordentlich
rau... |
...die Gischt erzeugt
einen Regenbogen am Heck |
Travemünde am Abend |
Tag 22 (Bad Schwartau-Bonn, ca. 540 km):
Gegen 09:00 wird die letzte Etappe in Angriff genommen: 540 km
öde Autobahn. Nach 110 km will ich an einem Rasthof frühstücken,
der einsetzende Nieselregen vertreibt mich aber wieder. 100 km
weiter probiere ich's dann nochmal. 30 km vor Köln geht's los:
Wochenend- und Feierabendverkehr. Ich mogele mich langsam durch,
bis ich eines der bekannten Grün-Weißen (die neueren sind ja Blau-
Weiß...) Fahrzeuge sichte, das im Stau mitschwimmt. Daher nehme
ich lieber die nächste Ausfahrt zu einem Rastplatz, bis dieses
Fahrzeug (hoffentlich) außer Sicht- und Reichweite ist. Langsam
geht es weiter, der Stau zieht sich, erst um 16:45 erreiche ich
daher das traute Heim. Abladen, Mopped in die Garage, ein Radler
am Abend - der Urlaub ist soweit erledigt...
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