Tag 10 (Tarnów-Rzeszów, ca. 380 km):
Zum Frühstück
gibt‘s Brot mit Aufstrich - leider merke ich zu spät, dass das
rote Zeug am Buffet keine Marmelade, sondern Ketchup ist… Das Wetter
ist perfekt, die Strecke durch den Nationalpark Bieszczadzkim
kurvenreich mit Ausblick, genau mein Fall! Es gibt immer wieder was
zu sehen, ich nehme die Helmkamera in Betrieb, leider ist die
Fernbedienung leer - macht nix, dann eben manuell. Ich komme gut
voran diesmal, dennoch schmerzen der Rücken und der Allerwerteste
nach Stunden des Fahrens, gegen Spätnachmittag schlägt das Wetter
um, es regnet, aber zum Glück nur wenig, ich bleibe soweit trocken,
nur das Mopped hat wieder eine Dusche nötig. Die gönne ich mir im
Hotel auch, nebst komplettem Wäschewechsel. Das Hotel ist um 2
Klassen besser als das in Tarnów und dennoch sogar günstiger.
Kleiner Wermutstropfen: Mein Zimmer liegt im 2. Stock (plus
Vortreppe) und es gibt keinen Aufzug. Richtung City Rzeszów ist was
los: das Philharmonieorchester spielt draussen vor Publikum, auf
dem Marktplatz ist Stadtfest und demzufolge viel los. Diesmal ist die
Ver- ständigung etwas schwieriger, speziell beim Bestellen des
Abendbrots. Bevor mir die junge Kellnerin die ganze Karte
übersetzen muss, kürze ich ab: Tapas als Vorspeise und Papardelle
als Hauptgericht, dazu 2 Bier, da die Tapas knackig gewürzt sind.
Und wieder findet sich ein Irish Pub, sogar sehr schön dekoriert
und recht gross - ich bin begeistert!
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Viel Betrieb auf dem
Rathausplatz - es gibt... |
...mal wieder ein
Volksfest. |
Ein bildhübsches
Rathaus. |
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Gegen spätabends
lichtet sich der Betrieb. |
Aber hier im Irish
Pub ist noch was los. |
Das Leitmotiv? |
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Dies finde ich dagegen
eher leicht befremdlich. |
Gut sortiert! |
Tag 11 (Rzeszów-Warszawa (Warschau)), ca.
370 km):
Am (sehr frühen) Morgen hat es
kräftig gewittert, das Wetter schlägt eindeutig um. Für meine
Ankunftszeit in Warschau muss ich auch mit Gewitter rechnen. Die
Strecke führt zwar schnurgeradeaus auf Warschau zu, langweilig ist sie
aber nicht: es geht durch viele kleine Dörfer und Städtchen, die
Felder und die Kulturlandschaft sind hübsch, daher suche ich auch
immer wieder nach einem Platz, wo ich meine Drohne aufsteigen
lassen kann. Das klappt leider nicht, entweder sind Häuser zu nahe
am „Startplatz“ oder ich komme an das Gelände nicht heran. Beim
letzten Tankstop etwa 60 km vor Warschau muss ich erstmal warten -
die Pumpen tun‘s nicht… 10 Minuten später
kann ich den Tank füllen.
Da das Wetter und die schnelle
Fahrt hoffen lassen, das ich trocken in Warschau ankomme, wasche
ich zur Abwechslung das Mopped… :-) Zu früh gefreut, wie ich bald
feststellen muss: die pechschwarzen Wolken kommen mir mit ziemlicher
Geschwindigkeit hinterher, ich kriege immer wieder Tropfen ab, meine
Hoffnung schwindet, da ich auch den Feierabendverkehr fürchte. Aber
es klappt so gerade eben, ich parke das Mopped flugs in der
Tiefgarage und checke dann erst ein - keine Sekunde zu früh, es
kübelt wie aus Eimern! Nach dem Abladen gönne ich mir ein Radler,
das ich schon eine Weile im Tankrucksack spazieren fahre, zwar
warm, aber immerhin. Duschen, hinlegen und abwarten, bis der Regen
aufhört. Dann suche ich mir ein Ziel für den Abend: den „Alten
Markt“, wo auch das Abendessen lockt. Dabei bemerke ich doch
tatsächlich eine Hobbydrohne am Himmel, ich suche und finde den
Piloten, er hat eine Lizenz der Stadt, die habe ich nicht - als
Anfänger wäre mir das auch zu gefährlich. Ein Irish Pub steht als
Nächstes auf der Liste (was auch sonst…), der Erste hat zu, der 2.
noch auf, Prima! Ein „Murphy‘s“ und ein Balvenie Whiskey sind das
Ergebnis. Trotz 20 Minuten Fußweg zurück entscheide ich mich gegen
einen Scooter - vielleicht lerne ich noch etwas von der Stadt
kennen, und in der Tat wandern noch ein paar Fotos auf der
Speicherkarte. Verblüfft bin ich allerdings, das zumindest in
diesem Teil von Warschau nichts mehr los ist, selbst Autos sind
Mangelware. OK, es ist Montagnacht, aber
trotzdem…
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Hübsch, so ein Panzer,
sollte jeder im Vorgarten haben... |
Das war sehr knapp! |
Andere Sachen dagegen
freuen sich auf ihr Wasser. |
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Interessante
Gebäudepfeiler. |
Der "Barbakan". |
Stimmungsfoto. |
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Am Altstadtmarkt. |
Am "plac Zamkowy". |
Blick auf das
Nationalstadion. |
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Das Königsschloß. |
Denkmal für die
gefallenen Soldaten. |
Irgendwie gruselig,
die Schaufensterpuppe. |
Tag 12 (Warschau Stadtbesichtigung)
Es sieht tatsächlich nach einem
Regentag aus, ich starte daher mit dem Königlichen Schloss - das
öffnet aber erst um 11:00, die Königlichen Gärten schon um 10:00.
Kaum habe ich die betreten, fängt‘s an zu regnen. Dann hole ich mir
ein Ticket für den Königspalast, dessen Räumlichkeiten prachtvoll
ausgestattet sind. Weiter geht‘s in der prallen Sonne, ich besuche
die ulica Nowy Swiat, dann den Kulturpalast, eines der Wahrzeichen
von Warschau. Mir ist beim Besuch des Königlichen Palastes auch
klar geworden, dass ich von falschen Vorzeichen für die Stadt
ausgegangen bin, woran auch die Deutsche Wehrmacht schuld ist: Im
Krieg wurde die historische Bausubstanz systematisch von der
Wehrmacht zerstört und musste Stein für Stein rekonstruiert und
ergänzt werden. Jetzt, da mir das klar ist, kann ich Warschau auch
anders einschätzen und an den Besuch herangehen. Der Kulturpalast ist
von modernen Wolkenkratzern eingekreist, die ihm die Dominanz
langsam streitig machen. Ich muss den Flüssigkeitsverlust an diesem
warmen Tag wieder wett machen, hole mir eine Flasche Wasser für
unterwegs und 2 Bier mit Apfelsaftmischung (Radler ist schwer zu
kriegen)… Wieder zurück in die Altstadt, das Eisenbahnmuseum hätte ich
gerne noch mitgenommen, aber das liegt in der komplett anderen
Richtung - vielleicht morgen. Eventuell nehme ich noch das Praga
Viertel auf der anderen Seite der Weichsel mit, das Nachtleben
soll was hermachen. Aber ich bin fix und fertig von der Rumlatscherei
bei schwülwarmen 26 Grad - und morgen sollen es bis 29 werden! Ich
esse einen Pfannkuchen mit Füllung, der dermassen in Pilzsauce
schwimmt, das ich im Teller nach ihm tauchen muss…
Schmackhaft ist er, aber auch ein würdiger Gegner.
In einigen Reiseberichten
lese ich, dass das Praga Viertel evtl. nicht lohnt und alleine nicht
unbedingt erkundet werden sollte… Daher nehme ich mir das für morgen
vor, leider hat das „Neon Museum“, das ebenfalls auf der anderen
Seite der Weichsel liegt, am Mittwoch zu. Als „Dienstkleidung“ sind
für morgen auf jeden Fall Shorts und Sandalen angesagt. Im nächsten
Irish Pub geniesse ich ein Murphy's und einen Bushmills Signature
Whiskey. Was mir Sorgen macht: Die Temperatur sinkt und sinkt nicht,
es weht auch kein Lüftchen. Mit einem Scooter und Vollgas geht‘s
zurück ins Hotel: gerade mal 23:00 - ich schwächle so langsam ab…
:-)
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Am Königsschloß. |
Schöne Parkanlage... |
...mit bunten Akzenten. |
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Die Sääle sind
prachtvoll. |
Nett arrangiert. |
Gold, Holz und Stuckwerk dominieren. |
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So sah man die Welt. |
Aber nicht nur... |
...luxuriöse Räumlichkeiten... |
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...auch Gemälde,
Skuplturen... |
...und andere Schätze lohnen einen Besuch. |
Blick auf die Adam Mickiewicz Statue. |
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Alt und neu im
Kontrast. |
Der Kulturpalast -
Wahrzeichen aus kommunistischen Zeiten. |
Aber er wird mittlerweile deutlich
übertroffen.... |
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...von anderen Bauten. |
Zurück am Barbakan... |
...und plac Zamkowy. |
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