Tag 13 (Warschau Stadtbesichtigung)
Bis zum
Eisenbahnmuseum sind es über 4 km, was 1 1/2 Stunden Fußmarsch bei
schwülen 25 Grad bedeuten würde - her mit dem nächsten Scooter! Selbst
mit dem brauche ich 20 Minuten. Der Innenbereich des Museums ist
gefüllt mit Modellen und Devotionalien, der Aussenbereich mit Loks
und Waggons - wer was für Technik übrig hat, sollte das Museum
besuchen. Als nächstes möchte ich den Palac Lazienkowski besuchen,
auch dieser verlangt nach einem Scooter. 1 km vor dem Ziel sichte
ich einen Kiosk, der einen Apfelsaft und ein Eis bereithält. Der
Planet brennt…Was mir übrigens gut gefällt: Die üblichen Eishörnchen
werden tatsächlich bis zum Boden gefüllt, nicht wie bei uns nur bis
zum oberen Rand… In der Orangerie hole ich mir ein Ticket und
besichtige die Räume. Dann möchte ich den Palast besichtigen, aber
plötzlich rebelliert mein Magen heftig - war das Eis nicht in
Ordnung? Jedenfalls muss ich flugs zurück zum Hotel, was leichter
gesagt als getan ist, 6 km entfernt, ein Scooter muss her! Während
mein Magen besorgnis- erregend grummelt, düse ich mit Vollgas
entlang der Weichsel zurück. Eine Tablette und ein ****ss später
geht‘s wieder, aber den Rest des Tages muss ich neu über- denken.
Ich hole mir zuerst in einem Supermarkt ein dringend nötiges Radler
(da findet man’s immer wieder mal), das fast in einem Zug geleert
wird, dann laufe ich zurück zum plac Zamkowy, geniesse den Flair
dieses warmen Abends mit seinen Strassenmusikern, Gauklern und
Kleinentertainern. An diesem Abend ist es mit einem Essen nicht
ganz so leicht: bei 2 Restaurants sagt man mir, ich solle warten,
nach jeweils 15 Minuten gebe ich auf, aber natürlich findet sich was
Anderes. Mit Rücksicht auf meinen Magen lasse ich‘s diesmal kleiner
angehen. Aber was Irisches muss auch noch sein, in meinem
favorisierten Pub (wen‘s interessiert: der Irish Pub „Miodowa Pub
irlandzki“). Er hat eine schöne Atmosphäre, gute, alte Rockmusik
und eine netten Wirt, mit dem man sich gut über Whiskeys unterhalten
kann. Während ich dort draussen sitze, kann ich es ein paar
Kilometer weiter gewittern sehen. Es kommt tatsächlich an, endlich
kühlt es etwas ab… Der Wirt spielt einige schöne alte Musiktitel,
ich flippe aus. Das Pub-T-Shirt ist am Lager, aber nicht vor Ort,
mal sehen, ob die liefern, ich lasse meine Visitenkarte da - one night
to remember… :-)
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Farbkontraste sind
in diesem Stadtteil schwer zu finden. |
Im Eisenbahnmuseum. |
Skurrile kleine
Panzerlok. |
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Draussen stehen die
großen Kaliber. |
Bildschöne Mechanik. |
Modern vs. Alt. |
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Auch das gibt's zu
sehen: Ein Güterwaggon, in dem Gefangene transportiert
wurden. |
Łazienki-Palast... |
...im botanischen
Garten. |
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Der Park ist
ebenfalls einen Besuch wert. |
Brücke im
Japanischen Garten. |
In der Orangerie. |
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Vermisst du was? |
Zurück in der City:
Fotospielereien. |
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Der hat's drauf! |
Ansprechend
dekoriertes Restaurant. |
Tag 14 (Warschau-Białystok), ca.
340
km:
Packen,
aufrödeln, es geht weiter. Ich komme ohne Stau aus Warschau raus, es
geht ausschliesslich über kleine Landstrassen dem Ziel Bialystok
entgegen. Kaum Verkehr, ich komme gut voran, so gut, das ich Zeit
übrig habe. Soll ich die Drohne auspacken? Aber ich finde wieder
keine passenden Motive, die Landschaft ist zwar lieblich, aber
wenig spektakulär. An einem Feld halte ich schliesslich an, baue die
Drohne zusammen und starte. Der Versuch ist etwas kläglich, ich habe
einfach zu wenig Übung. Plötzlich sehe ich sie nicht mehr, ist sie
etwa abgestürzt? Nein, das Smartphone als Kontrollzentrale zeigt
mir ein Videobild, aber wo zum Teufel ist sie hin? Dann kommt mir
eine Idee: ich richte die Kamera Richtung Strasse und lasse die
Drohne darauf zu fliegen - endlich, da ist sie wieder, war nur
ziemlich weit weg. Dann ist auch leider schon der Akku leer, man
kann die Drohne wirklich nur benutzen, wenn die Akkus frisch
geladen sind. Kurz vor dem Ziel mache ich nochmal Pause und gönne
mir einen Apfelsaft, der BMW gönne ich Benzin und ein paar Schlucke
Öl aus der Pulle… Am Ziel angekommen, eingecheckt, geduscht und ab
in die Stadt. Vorher noch an der Hotelrezeption die Hände
desinfizieren, aber was ist das für ein Geruch? So fruchtig und
nach Alkohol stinkend, das riecht wie ein Obstler! Viel erwartet
habe ich rein touristisch von der Stadt nicht, werde aber positiv
überrascht: es gibt ein Schloss mit Blumengarten, einige teils
prächtige Kirchen und einen ordentlich grossen Marktplatz mit
Strassenmusikanten, reichlich Restaurants und sogar Google Maps
spuckt gleich mehrere Irish
Pubs aus - nicht schlecht! Diesmal lande ich in
einem englischen Pub - Abwechslung muss sein…
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Marktplatz in Pultusk. |
Die Natur erobert ihr
Territorium zurück. |
Kirche in... (keine
Ahnung). |
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Ausnahmsweise mal ländliche Strassen mit gutem Belag. |
Ladezeit! |
Im Park Palacowy
Branikich... |
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...gibt es
Vorzeigenswertes. |
Und wer nicht weiß, wo
er sich gerade befindet... |
Auf dem Markptplatz
von Białystok natürlich! |
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Und sogar einen
Sexshop findet man hier... ;-) |
Alles in Allem kann... |
...die Stadt durchaus
touristisch punkten. |
Tag 15 (Białystok-Olsztyn (Allenstein), ca.
405 km):
So schlecht
habe ich lange nicht geschlafen: schon in der Stadt wurde ich von
Mücken zerstochen, im Zimmer musste ich wg. der Temperaturen alle
Fenster auflassen, was die kleinen Biester natürlich einlädt und
zudem den Lärm der nahen Hauptstrasse in mein Zimmer leitet.
Ergebnis: ab halb vier war an Schlaf nicht mehr zu denken, am
Morgen zähle ich nicht weniger als 19 Mückenstiche, besonders
lästig ist der am linken Handballen, dieser ist stark angeschwollen.
Das Bad ist so winzig, dass man nicht nur rückwärts, sondern auch
noch seitlich „einparken“ muss - der Tag wird hoffentlich noch
besser! Das lässt noch auf sich warten, da das Navi die Route nach
Olsztyn nicht haben will: „Navigation nicht möglich“. Was ist da
los? Nach Prüfung der einzelnen Wegpunkte sehe ich, dass das Navi
einen Punkt der Route südlich vom Sudan (!) gesetzt hat. Ein Neustart
des Navis setzt den Punkt wieder dahin, wo er hingehört. Ab dann wird
der Tag einfach f-a-b-e-l-h-a-f-t: ich fahre durch den kleinen
Biebrza Nationalpark, der über eine Schotterpiste durch eine
Wiesen- und Marschlandschaft führt, ich kann nicht widerstehen und
packe die Drohne nochmal aus. Diesmal klappt es ziemlich gut, da
sollte ein sehenswerter Film bei rauskommen. Jede Menge kleiner Dörfer
säumen den Weg, ich sichte eine Stabkirche, die Kanal Augustowski
Schleuse und die einmalig schöne Swieta
Lipka Kathedrale. Ab da sind es nur 60 km bis zum Ziel, da es heute mit insgesamt 410 km
ein langer Tag war, möchte ich abkürzen und fahre das Hotel direkt
an. Die Abkürzung erweist sich als furchtbar strapaziös für Fahrer
und Maschine: zuerst gibt‘s eine üble Schotter- und Sandpiste, die
geht über in eine zerlöcherte Kopfsteinpflasterstrasse, gefolgt von
einer Katz- buckelpiste übelster Art, bevor uns beide die Autobahn
erlöst - meine armen Handgelenke, die jeden Stoß mit abfedern
mussten! Olsztyn ist eine etwas verschlafene Kleinstadt und hat
touristisch nicht viel zu bieten, aber da heute Freitag ist, ist
auch was los, sogar einen englischen Pub habe ich am Rathausplatz
gesichtet, trotzdem möchte ich‘s heute nicht zu spät werden lassen.
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Hier im
Biebrza National- park
darf die Drohne wieder aufsteigen. |
Kleine Kirche bei
Mikaszowka. |
Gedächtnispark. |
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Kanal Augustowski
Schleuse. |
Die
Swieta Lipka Kathedrale... |
...ist wunderschön... |
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...und definitiv einen
Stop wert! |
Allenstein Rathaus. |
Eingang zur City. |
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Etwas ruhig, aber
nett. |
Das alte Rathaus. |
Auch Werbung kann fotogen sein. |
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