Tag 1 (Bonn-Paris, ca. 520 km):
Um 09:15 komme ich weg, ein kleiner Stau, eine Tankpause bei
Lüttich. Ich unterhalte mich nett mit einem Biker aus London, der
auch bis Paris fährt. 2 kurze Stopps später bin ich da, das Hotel
ist sofort gefunden - ich bin gerade so dem Regen davon gefahren:
die Straße ist nass, rings um mich regnet es teils kräftig... Das
Hotelzimmer ist in Ordnung, ich dusche und ruhe mich eine halbe
Stunde aus, dann gilt es zu überlegen, ob ich noch in die Stadt
fahre - Ich riskier‘s. Mit der Metro geht‘s in die City, dort bin
ich entsetzt, als ich zu Fuß Richtung Montmartre laufe: überall wird
gebaut (oder besser: geflickt), überall Dreck, Bauschutt,
Plastikmüll, zudem laufen hier Gestalten herum, denen ich im
Dunkeln definitiv nicht begegnen will! Niederschmetternd! Rauf zum
Montmartre. Bevor ich mich noch umsehen kann, ergießt sich ein
Wolkenbruch über Paris. Ich bin trotz Regenponcho bis auf die
Knochen nass... Als es endlich aufhört, ist es fast 22:00, ich habe
Hunger bis unter die Arme. Auf dem Abstieg vom Montmartre sichte ich
einen Irish Pub, der Barfood anbietet - her mit Bier und
„Bangers&Mash“! Crêpe gibt‘s dann morgen. Zurück zur Tram! Leider
erwische ich 2 x die falsche Bahn, bis ich das System verstanden
habe, so wird es 00:45, bis ich wieder im Zimmer bin.
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Los geht's: Über 500
km warten noch! |
Malerische
Windmühle. |
In der direkten
Nachbar- schaft sieht's noch ganz nett aus... |
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...auf dem Weg zur
Metro allerdings... |
Sacré-Cœur. |
Schönes altes
Karussell. |
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Der Ausblick macht
was her. |
Überblick über
Paris. |
Leider schüttet es
wie aus Eimern! |
Tag 2 (Paris Besichtungstour):
Heute wird definitiv ein Regentag, schon beim Aufstehen wird das
klar: die Morgenzigarette wird im Regencape genossen... Die Metro
bis zum Louvre braucht gut 40 Minuten, das muß ich für morgen
einkalkulieren. Ich sehe mir die Pyramide am Louvre an und laufe
etwas an der Seine entlang, am Pont Neuf finde ich um kurz vor
Mittag endlich ein bezahlbares Café für‘s Frühstück. Bei diesem
Wetter ist Paris, speziell für mich als Fotograf, etwas
enttäuschend: die Architektur ist interessant, aber es
verschwimmt eben alles grau in grau. Gegen Mittag setzt sich ein
wenig die Sonne durch, gleich hebt sich auch die Stimmung. Ich
besuche die Halle Saint Pierre, dann Saint-Eustache, dann zieht
es mich zur leider angebrannten Notre Dame, vorher kann ich einem
Souvenir- shop ein für mich passendes T-Shirt abtrotzen. Notre
Dame macht von aussen noch was her - trotz der Katastrophe hat
man wohl noch Glück gehabt. Dann schlendere ich an der Seine
entlang, wo Hunderte von Händlern alte Bücher, Drucke, Gemälde
und Krimskrams anbieten. Mir werden die Beine schwer, ich
versuche, einen dieser elektrischen Tretroller zu mieten, lade mir
die jeweilige App herunter, aber jedesmal sind die Roller fast
leer. Was mir auffällt: In Frank- reich (und anderen Ländern
auch) ist man neuen Entwicklungen gegenüber auf- geschlossen und
akzeptiert sie einfach, nur in Deutschland muß mal wieder alles
reguliert werden, bis es zugelassen wird - typisch Deutsch! Egal,
jetzt bin ich schon am Eiffelturm... Ein Ticket zum Rauflaufen
auf die 2. Etage kostet 10,20 Euro, das werde ich mir leisten.
Ständig wird man hier von der „Regenschirm-
Eiffelturm-Souvenir-Mafia“ angequasselt, bis die ganze Blase auf
einmal im Galopp verduftet - was ist los? Aha, von hinten kommt
ein Polizist heran gerannt. ;-) Ich muß 2 x durch eine
Sicherheitsschleuse, was bedeutet: Alle Taschen auf, Hosentaschen
leeren, Gürtel ab... Der Aufstieg ist mühsam, aber der 360 Grad
Ausblick auf Paris durchaus spektakulär. Nach einer 3/4 Stunde
habe ich genug und klettere wieder runter. Wohin jetzt? Der Place du
Trocadéro ist nicht weit weg, der macht zwar nicht viel her,
dafür gibt es hier jede Menge Cafés und Restaurants. Ich bestelle
mir ein ordentliches Crêpe, ein Dessert und dazu ein Wodka- Bier
Mixgetränk. Um Punkt 22:00 gibt sich der nun beleuchtete
Eiffelturm die Ehre mit einem Lichtgewitter - sehr eindrucksvoll.
Dann suche ich mir als nächstes Ziel den Triumphbogen heraus,
laufe noch ein paar Meter und schaue auf das Navi: das Moulin
Rouge läge noch auf dem Rückweg, ist aber gut 4 km weit weg. Was
nun? Ich versuche noch einmal mein Glück mit einem Tretroller und
diesmal klappt‘s! Nachdem ich mich registriert und die Kredit-
kartendetails eingegeben habe, leuchtet beim Klick auf die App das
Licht auf. Über grob gepflasterte Straßen geht es zum Moulin
Rouge, ich spare gut 35 Minuten. Die Dinger sind recht flott, ich
schätze 25 km/h, mit 3,80 Euro ist die Fahrt aber auch nicht
billig - aber besser schlecht und teuer gefahren, als komfortabel
und preiswert gelaufen... :-) Leider ist mir bei einem Ampelstop
das kleine Navi aus der Tasche gefallen, das Display hat einen
Sprung, tut‘s aber noch, hoffentlich bleibt das so! Mit der Bahn
geht‘s zur Umsteigestation, dann Richtung Unterkunft - ich lerne
es doch noch! Ein letztes kleines Bier kann ich nahe der
Endstation in einer Bar erhaschen. Keine Ahnung, wie viele
Kilometer ich heute gelaufen bin, aber es dürften zwischen 15 und 20
sein - dazu die Höhenmeter rauf und runter am Eiffelturm. Nach
dem morgigen Louvre Besuch lasse ich‘s etwas ruhiger angehen.
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Geschmückter Eingang
zur Metro. |
Am Louvre ist viel
Betrieb. |
Verlockungen
überall... |
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Von hier aus sieht man
nur das Gerüst... |
...aber bei näherem
Hinsehen sieht man die Schäden an der Kathedrale
Notre Dame. |
Entlang der Seine wird
Kulturgut und Schund angeboten. |
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Manch spannende Pers-
pektive bietet Paris. |
Der ist bekannt, oder? |
Auch bei näherer
Betrachtung ein Kunstwerk. |
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Bei Nacht stilvoll
in Szene gesetzt. |
Und noch ein
dekorativer Eingang zur Metro. |
Nur von außen
angesehen, ich schwöre es... |
Tag 3 (Paris Besichtigungstour)
Noch vor dem Wecker bin ich wach, da vor der Unterkunft ein
Kühllaster mit erhöhtem Standgas seine Ladung löscht. Die
Morgenzigarette wird - wie immer - im Regen genossen, gibt es
jemals Sonne in Paris? Auf zum Louvre! Es gibt verschiedene
Eingänge, einen für Ticketinhaber mit fixer Uhrzeit, den muß ich
aufsuchen, an der Pyramide finde ich ihn schnell - Zeit genug für‘s
Frühstück. Ein Schoko-Croissant und eine heiße Schokolade (so dick,
dass der Löffel drin stehen bleibt und man ihn fast kauen kann...)
sollten locker für die nächsten Stunden reichen. Ich benötige eine
Toilette, die hat aber „technische Probleme“, wie die Bedienung
erwähnt - ich erwidere: „ La toilette problem technique, moi
problem naturelle!“, worauf sie sich fast ausschüttet vor Lachen. Man
sieht viel im Louvre, das Angebot ist überreichlich, ich werfe auch
einen kurzen Blick auf Leonardo‘s „Liesel“, soweit das angesichts
der Massen an Menschen überhaupt möglich ist. Nach 3 1/2 Stunden
habe ich genug, in den Jardin des Tuileries ruhe ich mich auf einer
von vielen Stuhlliegen etwas aus, dann suche ich den Place de la
Concorde auf, vorher weckt ein kleiner Crêpe und ein Radler die
Lebensgeister wieder. Einige Fotos später relaxe ich in einem Park,
dann suche ich mir wieder einen Tretroller und flitze zur Pont des
Arts, die gut 4 km weg liegt. Was könnte ich mir noch ansehen? Soll
ich dem Montmartre und Sacré-Cœur eine 2. Chance geben? Versuchen
wir‘s... Diesmal gehe ich bewußt zu Fuß, um noch ein wenig Pariser
Atmosphäre aufzusaugen. Voll ist‘s am Montmartre, ebenso in der
Kirche. Obwohl es nicht erlaubt ist, schießen viele Touristen Fotos
- ich auch... :-) Warum nicht im Irish Pub vom Samstag den Abend
verbringen? Nachos mit Käse + 2 Pint Bier, damit bin ich ordentlich
angeheitert. Soll ich mir noch was ansehen? Meine Liste ist durch,
ich bin müde und muß mich noch für die Abfahrt morgen vorbereiten.
In der Bar von gestern vor der Unterkunft genehmige ich mir noch ein
Bier. Der Kellner bedankt sich beim Abschied... Die Route für
morgen muß ich anpassen, sonst dauert‘s viel zu lange: meine
ursprüngliche Route geht über Land- und Nationalstrassen und ist
Mautfrei... Im Laufe des Tages hat mich eine E-Mail erreicht, das
nach über einer Woche endlich meine Überweisung für die neuen
Reifen der Guzzi in Lissabon eingetroffen ist, das scheint also zu
klappen.
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Unter der Pyramide ist
der Eingang zum Louvre. |
Kunst... |
...in allen Formen und Farben... |
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...warten auf... |
...die Besucher... |
...des Louvre. |
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Alles, was ich von der
Mona Lisa zu sehen kriege! |
Noch mehr Kunst. |
Ich kann nicht mehr... ;-) |
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Prachtvoller
Springbrunnen. |
Schönes altes
Geschäft. |
In Sacré-Cœur. |
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