Portugal - 18.05. - 12.06.2019

Tag 22 (Madrid Stadtbesichtigung):

Diesmal durchgeschlafen - endlich! Nach dem Frühstück will ich
Datensicherung machen, aber alleine für das Kopieren der Daten
meiner Nikon soll über eine Stunde Zeit draufgehen - ob das klappt?
Das dauert einfach zu lange, ich versuche das Problem anders zu
lösen, indem ich die Speicherkarte auswechsele. Ich starte die
Besichtigung mit einer Hop-On/Hop-Off Bustour - eigentlich nicht
mein Ding: man sieht zu wenig, Fotografieren kaum möglich, zu
wenig Zeit, aber so gewinnt man einen ersten Überblick. Nach
der Rundfahrt sehe ich mir ein paar Sachen genauer an, ein Eis und
ein Radler in einem Irish Pub sind willkommene Abwechslung. Soll
ich in den botanischen Garten? Kostet schon wieder 6 Euro Eintritt...
Er ist groß, man hat sich Mühe gegeben, aber es gibt „nur“ Pflanzen,
Sträucher und Bäume, sehr wenig Blumen - mir fehlen die Farbtupfer,
besonders natürlich als Fotograf. Betrachten wir‘s als einen Ort der
Ruhe im ansonsten geschäftigen Madrid. Im nochmal deutlich größeren
„Parque de buen retiro“ ist der Teufel los: bei diesem schwül-heissen
Wetter tummeln sich tausende Madrilenen im Park, erholen und relaxen,
rudern auf dem künstlichen See, futtern Eis oder trinken was. Ich brauche
auch was: ein Radler... Zurück in die City, ich versuche noch so viel
wie möglich von der Atmosphäre der Stadt in mich aufzusaugen. Aber
ein Restaurant mit Sitzplatz sollte doch kein Problem sein, oder? Doch,
ist es: Tausende haben den gleichen Gedanken, ich finde selbst in
Nebenstrassen nichts, wo noch ein Tisch frei wäre, aber bei der Suche
stolpere ich über einen weiteren Irish Pub - Barfood und Kilkenny
tun‘s heute Abend auch, sogar einen echten Talisker gibt‘s noch! Ich
nehme Abschied von Madrid (jedenfalls von der City) und begebe
mich auf den Rückweg. Ein Radler in der Unterkunft, ein weiteres in
der Bar am Kreisel, dann ab ins Bett, morgen wird ein langer Tag.

Von moderner... ...zu klassischer... ...Architektur - in Madrid
gibt es all das zu sehen.
Aber auch hier locken
andere Dinge...
Fuente de Neptuno. Plaza de Cibeles.
Der ist gut sortiert. Puerta de Alcalá. Am Prado Museum findet
sich auch außerhalb Kunst.
Im botanischen Garten... ...ist ebenfalls Foto-
material zu finden...
...und abzulichten.
Man relaxt und rudert im
Parque de buen retiro.
Edificio Metrópolis. Straßenmusiker überall -
die hier sind gut.

Tag 23 (Madrid-Andorra, ca. 610 km):

Kurz nach 09:00 geht es los, die längste Etappe des Urlaubs steht an.
Bis 50 km vor Zaragoza sieht das Wetter gut aus, hoffentlich bleibt das
so. In meiner Fahrtrichtung zieht es zu, leider keine Schönwetter-
Schäfchenwolken, sondern eher grau... Als ich 100 km vor Andorra
endlich von der Autobahn abbiegen kann, fällt mir was auf, ich kann
aber nicht gleich feststellen, was es ist, irgendwas hat sich geändert,
die Landschaft ist es nicht. Schliesslich erkenne ich es: die Häuser sehen
anders aus, speziell die Dächer haben nicht die typisch spanische
Anmutung: relativ flach, mit rot-gelben Ziegeln - die Katalanen bauen
offenbar anders. Das Wetter scheint sich zu halten, die Landschaft ist
teils wunderschön, gebirgig, ein paar Seen, ein Fluss. Dementsprechend
sind viele Touristen unterwegs und - dazu passend - gibt es zahlreiche
Radarfallen - aufpassen! Mein Hotel finde ich auf Anhieb, es liegt direkt
an der Hauptstraße, parken ist nicht - gut, dass ich einen Parkplatz
vorgebucht habe... Der liegt aber um die Ecke, ein „Shared“ Parkplatz
mehrerer Hotels, der Rückweg zu Fuß sei „sehr einfach“, meint der
Angestellte. Natürlich ist er‘s nicht, der Parkplatzeinweiser begleitet
mich zurück. Die Hauptstadt Andorra de Vella ist ein einziges Shopping-
paradies, manche Sachen sind erstaunlich günstig: Zigaretten für die
Hälfte (eine Stange nehme ich auch mit), einige Whiskeys, manche
Elektronikartikel, aber nicht alle, Preise vergleichen sollte man unbedingt.
Selbst an diesem Sonntag sind viele Geschäfte lange geöffnet, Touristen
laufen mit prallvollen Einkaufstaschen durch die City, immer auf der
Suche nach Schnäppchen. Ich sehe mich natürlich auch um, aber außer
bei den Artikeln, die mich interessieren, lohnt sich der Kauf kaum. Ob
es ein „typisch andorranisches“ Essen gibt, finde ich auf die Schnelle
nicht heraus, ich entscheide mich für Bruschettas. Es gibt tatsächlich
EINEN Irish Pub in Andorra, den lasse ich natürlich nicht aus - ich
brauche mein Kilkenny! :-) Noch ein wenig herumschlendern, dann
geht‘s zurück ins Hotel, da wartet noch ein Radler auf mich.

Ein bisschen was... ...gibt es unterwegs zu sehen. Andorra - der Hang sieht
beunruhigend aus!
Eine der wenigen
historischen
Sehenswürdigkeiten.
Zigarre gefällig? Da sind wir! 
Shopping ohne Ende! Interessante Restaurantfront. Noch mehr Shoppingmeile.
   
Neongrell bei Nacht.  Auch die Straßenbeleuchtung ist
dem Ganzen angepasst. 

Tag 24 (Andorra-Clermont-Ferrand, ca. 585 km):

Richtig proper fängt der Tag nicht an: nachdem ich das Mopped aus der
Tiefgarage geholt habe und vor dem Hotel das Gepäck aufrödele, stelle
ich fest, das der Halteriemen des Tankrucksacks weg ist... Nach der
Abfahrt fahre ich die gleiche Strecke nochmal und finde das Teil
tatsächlich auf der Straße liegend - Gottseidank. Aber der Himmel wird
schwarz und schwärzer, es tropft, es regnet. An einer Tanke (mit Dach)
tanke ich nochmal günstig voll, hole mir Frühstück und warte ab. Es ist
erbärmlich kühl geworden, in den Bergen donnert es... Ich ziehe die
Regenhose an und das ist auch gut so - nicht wegen der paar Tropfen
oder der nassen Straße, sondern wegen des Nebels: Als ich aus einem
Tunnel komme, kann man kaum 20 m weit sehen und es ist lausig kalt.
1 1/2 Stunden später und weiter bergab bin ich für eine kleine Pause
dankbar und das ich ohne Zittern eine Zigarette halten kann... Blick auf
den Tacho: seit dem Tanken gerade einmal 45 km geschafft. Jetzt erstmal
ein paar Kilometer machen, bis zum Ziel ist‘s noch weit. Nach dem
nächsten Tankstop auf dem Parkplatz tropft die Guzzi auf einmal - Benzin?
Öl? Nein, es ist Wasser, das sich irgendwo angesammelt hat und nun,
wo sie auf dem Seitenständer steht, abläuft. An der nächsten Tanke gibt‘s
Schoko-Croissants - aber die sind leider aus... Ein Muffin tut‘s auch.
Noch eine Pause, es zieht sich, vor 18:30 werde ich kaum am Ziel sein.
Bis ich am Ziel bin, geduscht und umgezogen, ist es fast 20:00. Eine Jacke
ist diesmal wieder vonnöten, die habe ich seit Castro Urdiales nicht mehr
benutzt. Eine Metro bringt mich bis in die City, die an diesem Feiertag
fast wie ausgestorben scheint - scheint aber nur so, bis ich die richtige
„Ecke“ gefunden habe, direkt an der Kathedrale - wie sich‘s gehört... ;-)
Lieber gleich was Essen, wer weiß, wie lange es was gibt. Ein 8% Stark-
bier lockt mich zum Testen, dazu gibt es hier Flammkuchen, her damit!
Der ist klasse, als „Nachtisch“ gibt‘s ein korsisches Bier - Gut! Einen
Irish Pub in der Nähe habe ich auch schon ausfindig gemacht, der Abend
ist gerettet.  Ein paar englische Gäste aus Manchester sitzen am Nebentisch,
ich geselle mich zu ihnen, wir trinken noch 2 Whiskeys zusammen und
unterhalten uns nett, aber ich brauche immer noch ein Kilkenny... Die
Irish Bar hat zum Glück auf, ein Kilkenny gibt‘s zwar nicht, aber ein
Guinness. Ich bestelle mir ein Taxi, habe aber einfach zu viel
Alkohol intus, um meine Zimmernummer zu finden - ich bin in der
falschen Etage gelandet... Um 00:20 finde ich endlich meine Tür! ;-)

Wir tauchen ab... Dekorativ gestaltet. Wie ausgestorben...
Die Kirche - auch da
ist nix los.
Aber davor ist noch
Leben in der Stadt.
Da geht's lang...


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TIPP:
- Für Madrid gilt das Gleiche wie für Lissabon: Sehr weitläufig...
   Gutes Schuhwerk und ein Tretroller helfen weiter!
- Und noch weitere Parallelen zu anderen Großstädten: Gutes U-Bahn Netzwerk,
   undurchschaubare Busverbindungen...
- Andora de Vella ist ein Shoppingparadies, aber Vorsicht: viele Radarfallen,
   nicht alles ist günstiger und vor Allem: Achtung, es gibt Grenzkontrollen wg.
   Zollschmuggels!
- Clermont-Ferrand eignet sich ganz gut für einen 1-Tages Besuch.

Letztes Update: 21.06.2019