Korsika-Sardinien 20.05. - 05.06.2011

Tag 4:
Knapp 20 km bis Nizza, dank Navi finden wir im heißen Stadtgewühl schnell den Hafen, wo
Achim's Vergaser erstmal eingestellt werden müssen. Im Café warten wir auf's Schiff, was 3
der Herren schon wieder zum Biertrinken animiert. Die Warterei am Hafen bei 33 Grad
zerrt gewaltig an den Nerven. Endlich kommt die Fähre, wir werden "verladen". Mit dem
ganzen Gepäck auf dem Arm schleppen wir uns durch die Decksleitern nach oben, wo
Sonne und lauer Wind lockt - genial! Wir strecken uns auf Deck aus und genießen den
Sonnenschein, was mir prompt einen Sonnenbrand beschert. Die Ankunft ist im wahrsten
Sinne des Wortes heiß: In Bastia herrscht stickig-schwüle Luft. Dann streikt Dieter's
Batterie, mittels Starhilfekabel bekommen wir das Mopped wieder in Gang. Zum ersten Mal
stimmt der zu Hause gesetzte Wegpunkt nicht mit dem Standort des Hotels überein, eine
Suche per Navi zeigt einen Pfad durch die zahlreichen Gassen und Straßen Bastias, was
wir dann auch tatsächlich finden, schnell wird eingecheckt, geduscht und der Hafen zwecks
Nahrungsaufnahme zu Fuß angesteuert. Ein gutes Abendessen und ein paar Fotos später
geht's uns dann besser. Frühzeitig betten wir unsere müden Häupter auf die Kopfkissen.

Blick vom Hotelbalkon vor Nizza Wann kommt die Fähre denn endlich? Das Wahrzeichen Korsikas
Man(n) ruht sich aus... Bastia bei Nacht

Tag 5:
Ich bin recht früh wach und besorge in einem kleinen Supermarkt um die Ecke eine Runde
Wasser für die Fahrt durch Korsika, die uns bis zur Fähre nach Sardinien führen soll. Gegen
09:30 kommen wir los, an der ersten Tanke streikt Dieter's Batterie schon wieder, das
Starthilfekabel darf noch einmal zum Zuge kommen. Der Verkehr ist härter als auf dem
Festland, wir werden einige Male wirklich haarsträubend überholt. Eine der ausgesuchten
Straßen ist leider gesperrt, so das wir einen großen Umweg fahren müssen. Bei einer
kurzen Rast kippt Dieter auch noch mangels Schwung (oder lag's an der Sonne?) beim
Wenden mitsamt BMW um. Ein kleiner Imbiss im Nirgendwo ist zwar mit unserem Auftritt
etwas überfordert, zaubert aber doch noch passables Essen auf den Tisch. Die Strecke
nach Bonifacio, unserem Tagesziel, ist mal wieder Kurvenspaß pur, wenn auch die oft stark
von Waldbränden heimgesuchte Natur den Gesamteindruck trübt. An einem "Felsen-
cafe" nehmen wir noch eine Erfrischung zu uns und ziehen alsbald weiter. Unser Hotel
unweit des Hafens verfügt sogar über eine verschlossene Garage, das Angebot nehmen
wir gerne an. Zu Abend gegessen wird am Hafen in einem der zahlreichen Hafen-
restaurants, Axel bestellt sich als Dessert 3 Kugeln Eis: Vanille, Vanille und Vanille... :-)

Kurze Verschnaufpause... ...in prächtiger Umgebung
Beeindruckende Bäume
hat's auf Korsika
...auch wenn sie manchmal
etwas angebrannt sind!
Der Hafen von Bonifacio am Abend

Tag 6:
Wir müssen eine Stunde gammeln, bis wir Richtung Fähre losfahren können. Die Fähre
kommt pünktlich und einer der Hafenarbeiter mit offensichtlich musikalischem Gespür
lässt eine Gruppe von Harley- Fahrern warten, um dann ein "Harley"- Konzert bestehend
aus Motorenlärm, Hupen und Sirenen zu dirigieren - was bei den wartenden Passagieren
sichtlich auf Begeisterung stößt. Die Überfahrt nach Sardinien dauert nur eine knappe 3/4
Stunde, nach der Ankunft geht es in einem Rutsch durch bis nach Posada, wo unser Ferien-
haus wartet. Dieses ist deutlich besser als von mir erwartet, ein Axel bekanntes älteres
Pärchen führt die Ferienwohnungen, wir belegen 2 davon und freuen uns auf ein wenig
Luxus. Die Dame des Hauses empfiehlt uns ein Abendessen bei "Willy", einem Sarden,
der einige Zeit in Deutschland gelebt hat und dem dieser Name so gefiel, dass er seine
Pizzeria so genannt hat. Nicht unbedingt Gourmetkost, aber wir sind satt und bekommen
sogar noch Prozente. Die beiden Achim's und Axel schauen derweil in der Wohnung das
Fußballspiel Bochum gegen Mönchengladbach, dessen Ergebnis ihnen als echte Ruhr-
pottler nicht unbedingt zusagt...

Altstadt von Bonifacio - von der Fähre aus ...und hier der Fotograf :-) Küste und Wasser Sardiniens
sehen verheißungsvoll aus
Klischees finden sich sehr
zahlreich
Insel Tavolara Unsere Ferienwohnung
in Posada

Tag 7:
Ein echter Chaostag: Wir können uns nicht so recht auf eine kleine Rundtour einigen und
Achim's B.'s BMW braucht einen neuen Hinterreifen. Im nächsten Städtchen findet er einen
Reifenhändler, der einen passenden Reifen am Lager hat und ihm einen Termin zum
Nachmittag in Aussicht stellt. Wir wollen eine ruhige Runde durch die umliegende Gebirge
unternehmen -  weit kommen wir nicht: Nach 30km geht meine BMW nach einigen heftigen
Fehlzündungen einfach aus - Batterie leer... Nach Starthilfe geht's zurück zur Wohnung,
basteln. Achim B. lässt sich derweil den Reifen montieren, Achim G. bastelt am verstopften
Benzinhahn seiner Uralt- Kawa und ich suche den Kupferwurm, der sich nach langem
Suchen in einem defekten Rotor der Lichtmaschine und einer mit Grünspan bedeckten
Fassung der Lima- Warnleuchte findet. Eine komplette Lichtmaschine habe ich zum Glück
dabei... :-)  Der Sonnenbrand auf meinen Armen nimmt derweil besorgniserregende Züge
an. Den Abend wollen wir am Strand verbringen, den finden wir zwar, aber kein Restaurant
in Strandnähe. Was nun? Kurzentschlossen wird der ansässige Supermarkt um einige
Koteletts, Steaks, Grillwürstchen und Biere erleichtert und auf dem Balkon gegrillt, wobei
Axel und Christian darum wetteifern, wer seinen Grill am schnellsten ans Glühen bringt.

Irgendwo in der Nähe des
Monte Albo
Der Kühlschrank ist gefüllt... :-)
Hier gibt's echte
Männersteaks
Der Maestro hat
offensichtlich Spaß!

 

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TIPP:
- Die Organisation einer solchen Tour erfordert viel Zeit für die
   Planung bezgl. der Unterkünfte, der Fährverbindungen usw.
- Der Verkehr in Frankreich und Italien ist zwar deutlich zivilisierter
   geworden, dennoch sollte man Vorsicht, Umsicht und Gelassenheit
   walten lassen.

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Letztes Update: 17.06.2011