Sizilien 07.09. - 02.10.2013

Tag 25 (Florenz-Luzern, ca. 580 km):

In der Nacht bin ich gegen 03:00 wach und muß eine Stunde fernsehen, bis ich
wieder einschlafen kann. Zum Frühstück hat der B&B Besitzer doch tatsächlich
kalte Milch mitgebracht, wie gestern versprochen - Nett! Der florentiner Berufs-
verkehr wird relativ problemlos gemeistert, erfahren, wie ich mittlerweile mit
italienischem Verkehr bin... ;-) Als letztes Highlight auf italienischem Boden
habe ich mir noch ein Schmankerl ausgesucht: das Städtchen Brescello in der
Poebene, wo die "Don Camillo und Peppone" Spielfilme vor gut 50 Jahren
gedreht wurden, liegt auf meiner Route. Den Kirchenvorplatz hatte ich mir
etwas größer vorgestellt, aber ansonsten entspricht die Umgebung meiner
Erinnerung. Im Café "Don Camillo" wird eine Erfrischung getrunken, dann sehe
ich mir die Kirche und natürlich auch die beiden Bronzefiguren der Haupt-
darsteller auf der Piazza an. Gerne hätte ich auch noch das Don Camillo und
Peppone Museum besucht, aber das paßt nicht in meinen Zeitplan, das wird
noch irgendwann nachgeholt. Bis an den Gotthardtunnel bleibt es trocken,
es ist aber auch merklich kühler geworden, das liegt nicht nur an der zu-
nehmenden Höhe, sondern der Wetterwechsel scheint sich fortzusetzen. Am
Tunnelausgang regnet es, aber zum Glück nicht genug, um die Regensachen
auspacken zu müssen. Die Schweizer Autobahn ist nicht sehr stark befahren,
trotz zahlreicher Baustellen inkl. Geschwindigkeitsbeschränkungen komme ich
gut voran. Kurz nach 6 komme ich an meinem Tagesziel in einem Vorort von
Luzern an, das Gasthaus liegt an einem Berghang mit Blick auf den Vierwald-
stättersee, der sich leider total in Wolken und Dunst gehüllt hat. Ein Schweizer
Abendessen und Schweizer Biere sind eine willkommene Abwechlung nach
gut 3 1/2 Wochen Pizza, Pasta und italienischem Bier, leider muß ich das Mahl
im Inneren zu mir nehmen (zum ersten Mal in diesem Urlaub) - das Thermometer
zeigt gerade noch 12 Grad... Im Gastraum nervt mich ein wenig die Musik-
mischung aus Schweizer Volksmusik und Schlagern, daß muß ich durchstehen.
Noch recht lange unterhalte ich mich mit dem Besitzer des Gasthauses und
seiner Angestellten, das Gasthaus macht im Winter 2 Monate zu, ansonsten teilt
er das Los aller Selbständigen: Von morgens 07:00 bis abends um 23:00, wenn
Gesellschaften sind, auch schonmal bis um 03:00. Das letzte italienische Büchsen-
bier wird auf dem Balkon des Zimmers genossen, dann noch ein wenig fern-
gesehen - merkwürdig, fast nur deutsche Sender im TV, kein Schweizer Sender.

Peppone vor dem Rathaus Die Kirche ist für...
...ein solch kleines Städtchen
ganz ansehnlich
Don Camillo - heute wieder
mal mit Fahrrad unterwegs...

Tag 26 (Luzern-Bonn, ca. 570 km):

Zum Frühstück gibt's schon wieder Schlager und Volksmusik - mir zieht's
die Schuhe aus... Recht spät komme ich los, auf der Schweizer Autobahn
ist zwar nicht viel los, aber diesmal kosten die zahlreichen Geschwindigkeits-
beschränkungen durch Baustellen, Tunnel usw. Zeit. Es ist recht frisch,
kaum noch über 10 Grad, die Sonne läßt sich vorerst nicht blicken. Es
wird teils lausig kalt auf dem Mopped, ich rufe von unterwegs noch meinen
BMW Händler an, ob er neue Spiegel am Lager hat - hat er, daher wird
nach schier endlosen Kilometern auf der Autobahn folgerichtig erst der
Händler, dann das Heim angefahren - man muß Prioritäten setzen... :-)
Dann folgt der lästige Teil: Abladen, ins Haus tragen, das Mopped in die
Garage fahren und sich bei ihm nochmal für die treue Pflichterfüllung be-
danken. Abends gehe ich noch mit Freund Dieter in die Kneipe und
überreiche ihm die auf der Insel Stromboli gekaufte Kachel - der Urlaub
ist vorbei...

 
Alles im Nebel verschwunden -
der Vierwaldstättersee
Nur ein kleiner Lichtblick...


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TIPP:
- Die Poebene hat neben Brescello viel interessante Landschaft
  zu bieten: In der Nähe locken die Städte Parma, Mantova und Reggio
  Emilia, dazu gibt es einige schöne Naturparks.
- Urlaub machen ist teuer... Hier mal eine kleine Kostenaufstellung für
  die 3 1/2 Wochen:
 
1835,50 Unterkünfte
631,28 Benzin
525,26 Essen und Trinken
330,30 Eintrittsgelder, Parkgebühren, Fährkosten
161,40 Mautgebühren
3483,74 Gesamt

- Das bedeutet: für die 26 Tage waren pro Tag gut 134 Euro weg,
  Italien und Sizilien sind keine preiswerten Urlaubsländer! Ich habe bei
  den Unterkünften immer nach etwas preiswerteren Möglichkeiten
  gesucht, aber nicht nach den billigsten - unter 50 Euro pro Nacht
  waren aber eher die Ausnahme. Günstiger kommt man weg, wenn
  man Ferienwohnungen mit mehreren Personen jeweils für einige
  Tage bucht, allerdings muß man dann auch meist mehr fahren, da
  diese Unterkünfte eher im ländlichen oder vorstädtischen Umfeld
  zu finden sind - für mich mit dem Motorrad diesmal keine Option.

Letztes Update: 14.10.2013