Tag 25 (Florenz-Luzern, ca. 580 km):
In der Nacht bin ich gegen 03:00 wach und muß eine Stunde fernsehen,
bis ich wieder einschlafen kann. Zum Frühstück hat der B&B Besitzer
doch tatsächlich kalte Milch mitgebracht, wie gestern versprochen -
Nett! Der florentiner Berufs- verkehr wird relativ problemlos
gemeistert, erfahren, wie ich mittlerweile mit italienischem
Verkehr bin... ;-) Als letztes Highlight auf italienischem Boden
habe ich mir noch ein Schmankerl ausgesucht: das Städtchen Brescello
in der Poebene, wo die "Don Camillo und Peppone" Spielfilme vor gut
50 Jahren gedreht wurden, liegt auf meiner Route. Den
Kirchenvorplatz hatte ich mir etwas größer vorgestellt, aber
ansonsten entspricht die Umgebung meiner Erinnerung. Im Café "Don
Camillo" wird eine Erfrischung getrunken, dann sehe ich mir die
Kirche und natürlich auch die beiden Bronzefiguren der Haupt-
darsteller auf der Piazza an. Gerne hätte ich auch noch das Don
Camillo und Peppone Museum besucht, aber das paßt nicht in meinen
Zeitplan, das wird noch irgendwann nachgeholt. Bis an den
Gotthardtunnel bleibt es trocken, es ist aber auch merklich kühler
geworden, das liegt nicht nur an der zu- nehmenden Höhe, sondern
der Wetterwechsel scheint sich fortzusetzen. Am Tunnelausgang
regnet es, aber zum Glück nicht genug, um die Regensachen auspacken
zu müssen. Die Schweizer Autobahn ist nicht sehr stark befahren,
trotz zahlreicher Baustellen inkl. Geschwindigkeitsbeschränkungen
komme ich gut voran. Kurz nach 6 komme ich an meinem Tagesziel in
einem Vorort von Luzern an, das Gasthaus liegt an einem Berghang
mit Blick auf den Vierwald- stättersee, der sich leider total in
Wolken und Dunst gehüllt hat. Ein Schweizer Abendessen und
Schweizer Biere sind eine willkommene Abwechlung nach gut 3 1/2
Wochen Pizza, Pasta und italienischem Bier, leider muß ich das Mahl
im Inneren zu mir nehmen (zum ersten Mal in diesem Urlaub) - das
Thermometer zeigt gerade noch 12 Grad... Im Gastraum nervt mich ein
wenig die Musik- mischung aus Schweizer Volksmusik und Schlagern,
daß muß ich durchstehen. Noch recht lange unterhalte ich mich mit
dem Besitzer des Gasthauses und seiner Angestellten, das Gasthaus
macht im Winter 2 Monate zu, ansonsten teilt er das Los aller
Selbständigen: Von morgens 07:00 bis abends um 23:00, wenn
Gesellschaften sind, auch schonmal bis um 03:00. Das letzte
italienische Büchsen- bier wird auf dem Balkon des Zimmers
genossen, dann noch ein wenig fern- gesehen - merkwürdig, fast nur
deutsche Sender im TV, kein Schweizer Sender.
|
|
Peppone vor dem
Rathaus |
Die Kirche ist
für... |
|
|
...ein solch kleines
Städtchen ganz ansehnlich |
Don Camillo - heute
wieder mal mit Fahrrad unterwegs... |
Tag 26 (Luzern-Bonn, ca. 570 km):
Zum Frühstück gibt's schon wieder Schlager und Volksmusik - mir
zieht's die Schuhe aus... Recht spät komme ich los, auf der
Schweizer Autobahn ist zwar nicht viel los, aber diesmal kosten
die zahlreichen Geschwindigkeits- beschränkungen durch
Baustellen, Tunnel usw. Zeit. Es ist recht frisch, kaum noch über
10 Grad, die Sonne läßt sich vorerst nicht blicken. Es wird teils
lausig kalt auf dem Mopped, ich rufe von unterwegs noch meinen
BMW Händler an, ob er neue Spiegel am Lager hat - hat er, daher wird
nach schier endlosen Kilometern auf der Autobahn folgerichtig erst
der Händler, dann das Heim angefahren - man muß Prioritäten
setzen... :-) Dann folgt der lästige Teil: Abladen, ins Haus
tragen, das Mopped in die Garage fahren und sich bei ihm nochmal
für die treue Pflichterfüllung be- danken. Abends gehe ich noch
mit Freund Dieter in die Kneipe und überreiche ihm die auf der
Insel Stromboli gekaufte Kachel - der Urlaub ist vorbei...
|
|
Alles im Nebel
verschwunden - der Vierwaldstättersee |
Nur ein kleiner
Lichtblick... |
|