Tag 1 (Bonn-Oxford, ca. 710 km):
Wir kommen gut weg, um kurz nach 7 sind wir auf der Bahn, ein
kurzer Stau bei Köln, ein weiterer bei Brüssel, eine Pause und ein
Tankstop, that's it. Auf die Fähre dürfen wir aber nicht mehr, wir
sind 10 Minuten zu spät - Pech... Immerhin dürfen wir die nächste
Fähre nehmen. Um 14:20 legt die Ersatzfähre für uns ab, ein Burger
im Bordrestaurant stillt den größten Hunger. Das Wetter geht so,
ziemlich windig, die Nordsee ist etwas aufgewühlt, der Himmel
bedeckt. Endlich, England in Sicht! Ich brauche einige Zeit, um mich
nach der Ankunft in Dover an den Linksverkehr zu gewöhnen - mit dem
Mopped fällt es mir leichter, aber da sitzt man auch nicht auf der
falschen Seite... Es zieht sich bis Oxford, passend dazu zieht sich
auch das Wetter zu, aber es bleibt meist trocken. Unser B&B wird von
einem Rumänen (!) geführt, die Zimmer sind klein und "Basic", aber
zum Übernachten in Ordnung. Durch die verpasste Fähre ist es jetzt
schon fast dunkel, als wir mit dem Bus in die City fahren. Wir sehen uns
einige im Navi abgespeicherte kleinere Sehenswürdig- keiten an,
dann folgt die Qual der Wahl: wo bekommt man noch eine Kleinigkeit
Futter und ein paar Bier? Da die Auswahl groß ist, fällt meinen
Mitreisenden die Entscheidung (wie immer...) schwer, bis wir
endlich was gefunden haben: Eine "Sports Bar" liefert uns Menü und
Bier - für Ernst ein Lager, für Regine das übliche Cider und für
mich ein "Death or Glory" genanntes strong Ale mit 7,8% Alkohol...
;-) Oxford hinterlässt beim flüchtigen Anblick einen zwiespältigen
Eindruck: nicht allzu groß, viele kleine, alte Häuser und Kirchen,
viele Obdachlose und eine lebendige, multikulturelle
Einwohnerschaft. Der erste Tag neigt sich dem Ende entgegen, wir
warten auf einen Bus, aber in der Zeit, bis er kommt, hätten wir
laut Navi die Strecke auch locker zu Fuß zurückgelegt, so kostet's
nur wieder ein paar Pfund extra.
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Man vertreibt sich
die Zeit bis zur nächsten Fähre |
Am Hafen |
Die Kreidefelsen von
Dover sind in Sicht! |
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Oxford lädt zum Bummeln ein |
Die Kulissen sind
malerisch... |
...und etwas
exzentrisch |
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Oxford ist
Partnerstadt von Bonn, wie man sieht |
Whisky, Cider, Ale
und Lager in Treue vereint... |
Ich versuch's ;-) |
Tag 2 (Oxford-Swindon-Newport-Llandudno, ca.
440 km):
Diese britischen Duschen: obwohl ich schon so oft in England war,
brauche ich beim hiesigen Exemplar gut 5 Minuten, um Temperatur
und Wasser- druck einigermaßen in den Griff zu bekommen, gleich
danach folgt der nächste Schock: kein Fön... Draussen nieselt es
ordentlich; der Tag kann demnach nur besser werden! Als kleine
Überraschung für die Freunde habe ich einen Schlenker über
Swindon eingeplant, dort gibt es einen der wenigen "Magic
Roundabout" - ein Verkehrskreisel mit ineinander ver-
schachtelten weiteren Kreiseln - das ist sowas von Britisch,
britischer geht's fast nicht mehr! Wir sehen uns das Ganze an und
meistern dann mit dem eigenen Auto den Kreisel bravourös - Na
schön, dicht war der Verkehr auch nicht gerade... Eine weitere
Überraschung birgt die Newport Trans- porter Bridge für uns:
Obwohl noch nicht in offiziellem Betrieb, dürfen wir eine
Testfahrt mitmachen und sogar den Maschinenraum besichtigen. Man
ist offenbar stolz auf das Transportmittel und erklärt uns alles
haarklein, Regine darf sogar die Gondel steuern! Weiter
geht's durch den Brecon Bacons National Park und Snowdonia, die
uns wieder mit ihrer umwerfen- den Landschaft begeistern, der
Stausee Llyn Clywedog entlockt unseren Kameras zahlreiche Fotos.
Endlich in Llandudno angekommen, rufen wir meinen Freund an,
essen rasch bei einem sehr guten Italiener und fahren dann zur
Konzerthalle, wo wir Zeuge eines sehr gelungenen Konzerts werden
-
es ist eindeutig ersichtlich, wie sehr Sam Bailey sich entwickelt
hat und welche enorme Bandbreite an Musikstilen sie dem Publikum
darbietet. Nach dem Konzert werden in einem Irish Pub noch die Ab-
sprachen für unseren morgigen Besuch in Liverpool getroffen und ein
Bier genossen. Sehr traurig zu sehen, das am Nachmittag schon wieder
ein Terroranschlag London getroffen hat...
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Eine
ingenieurstechnische Meisterleistung oder Wahnsinn? |
Echt
verrückt! |
Die
Newport Transporter Bridge - eine der letzten
Schwebefähren weltweit |
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Interessante
Konstruktion... |
...so eine Schwebfähre |
Regine ist voll
konzentriert |
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Wer nach der Fahrt
nicht mehr weiß, wo's langgeht... |
Im Brecon Bacon
Nationalpark hat es ordentlich gehagelt |
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Eindrucksvolles Panorama: Der Llyn Clywedog
Stausee |
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Das Konzert - ein
voller Erfolg! |
Tag 3 (Liverpool Stadtbesichtigung, zu Fuß)
Kurz vor 10:00 holen wir unsere Waliser ab und fahren Richtung
Liverpool bis Birkenhead, dort checken wir
auf eine Fähre über den Mersey ein, genießen Aussicht und ordentliches Wetter.
Maurice' Cousin Brian ist mit seinen 82 Jahren ein guter
Touristenführer und flotter unterwegs als wir jüngeren... Zudem ist
er auch arg ungezogen für sein Alter: Er zeigt uns an einer Statue
der Queen Victoria eine ziemlich unanständige Seite, die ich hier
nicht wiedergeben will - wer mag, möge einmal um die Statue herum-
wandern und wird aus einer bestimmten Position ein recht delikates
Detail sehen... ;-) Wir sehen uns die in der Kürze der Zeit
verfügbaren Highlights an: die Docks, das Maritime Museum und den
Cavern Club (nur von außen), traben durch die Altstadt und werfen
einen kurzen Blick auf Chinatown. Da das Beatles Museum aber satte
15 £ Eintritt kostet, verzichten wir lieber, ich entschädige mich
dafür mit einem "Yellow Submarine" T-Shirt. Das Gebiet um die Docks
ist definitiv einen Besuch wert, Maurice erzählt uns aber auch,
dass Liverpool in vielen Stadtteilen nicht mehr das ist, was es
einmal war - daher sind wir auch nicht dem Auto in die City gefahren,
um ein wenig "Nightlife" zu atmen. Maurice hatte uns gewarnt, das
die Wahr- scheinlichkeit groß ist, dass die Autos nachher ohne
Räder oder verwüstet dastehen... Wir nehmen seine Warnung auf jeden
Fall ernst und setzen mit der Fähre am späten Nachmittag wieder über, dann folgt die
lange Rückfahrt nach Llandudno. Leider streikt bald die
Autohalterung meines Navi und liefert keinen Strom mehr, zum Glück
habe ich das kleine Zweitnavi für die Stadtbesichtigung dabei,
dessen Akku bis zur Unterkunft durchhält. Maurice hat noch ein
Abendessen in Betws-y-Coed organisiert, das von einer netten Jazzcombo
begleitet wird. Maurice und Janet lassen sich als begeisterte Tänzer
nicht 2 x bitten... ;-)
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Da kommt die "Ferry
cross the Mersey" |
Blick auf die
Docklands |
...natürlich nur echt mit der britischen
Flagge! |
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Schöne Oldtimer |
Die Docks selbst... |
...bieten viel Abwechslung... |
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...wie z. B. das
Maritime Museum, das mehr zu bieten hat als dieses
Buddelschiff |
Die Bauten selbst sind
mit großem Aufwand renoviert worden |
Leider zu teuer... :-( |
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Kunterbunt |
Da steht die ganze
Blase... |
...und genießt die Aussicht |
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Ein Beatle überwacht
die Strasse... |
...ein anderer
"seinen" alten Musikclub |
Das Tor zu Chinatown |
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Die beherrschen
Alles! |
Die Skyline
beeindruckt |
Abends geht es flott weiter - die Herren
lassen es ordentlich krachen |
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