Moto Guzzi 1000 S Serie 2

29.06.2024 - Ich suche weiter nach möglichen Fehlerquellen für das Abgas-
verhalten. Zuerst probiere ich etwas aus: Mir kam die Idee, dass es evtl.
an den Auspufftöpfen liegen könnte, die zugerostet sein können. Daher
wechsele ich die Töpfe provisorisch von links nach rechts, aber das Problem
bleibt - daran liegt's also nicht. Ich muß zudem feststellen, dass der linke
Gaszug am Zylinderkopf angeschmolzen ist, den werde ich ersetzen müssen.
Dann prüfe ich erneut, ob irgendwo Falschluft gezogen wird, aber die Ansaug-
stutzen sind dicht - das gilt aber nicht für die Vergaserdome... Ich baue die
Teile ab und schnitze mir aus Dichtungspapier neue Dichtungen, aber das hilft
nur teilweise, immerhin habe ich nun links und rechts etwa 0,8 % Abgas.
Aber eines der Kernprobleme bleibt, das die Vergaserdome bedingen, dass
die Gaszüge, wenn sie gerade verlaufen sollen, mitten durch die Benzinhähne
gehen müssten... Ich werde mir was überlegen müssen, wie sich das Problem
beheben lässt, dazu werde ich neue Züge herstellen müssen. Es bleibt weiter-
hin schwierig mit der Guzzi.

Auspufftöpfe: Von Innen keine
Rostschäden zu sehen.
Tausch der Töpfe von links
nach rechts - kein Erfolg.
Die Dichtungen der
Dome sind uralt...
Neu angefertigt. Vergleich der Öffnung
der Gasschieber.

06.07.2024 - Wo war ich stehengeblieben? OK, zuerst baue ich die Vergaser aus,
die Dome werden abgebaut und die Dichtungen entfernt. Die Dichtflächen werden
penibel gesäubert, dann kommt Silikondichtmasse als Unterstützung der Dichtungen
zum Zuge. Jetzt will ich die Zughalterungen an den Vergasern neu bauen, da die
Originalteile nicht passend zu machen sind. Gut, auf in den Bastelkeller. Aus einem
Stück 3 mm VA Blech werden zwei neue Halterungen ausgeschnitten, gebohrt und
gebogen, jetzt kann ich auch Zugversteller dranbauen - bislang schmerzlich vermisst.
Zurück in die Garage. Aus zwei Universal-Gaszügen mache ich neue Züge (zum
wievielten Mal eigentlich?), aber ich brauche zum Befestigen der neue Züge ein
paar kleine Rohrschellen - auf zum Baumarkt. Aber auch in 2 Baumärkten werde
ich leider nicht fündig, ich muß bestellen, damit ist Feierabend für Heute.

Da liegt für 60 Euro Zubehör
für die Gaszüge - Teuer!
Dichtmasse soll's richten.
Die neuen Zughaltebleche... ...gestatten die Montage
von Zugverstellern.

11.07.2024 - Die neue gefertigten Zughaltebleche muß ich neu machen, da sie
trotz Messens nicht an den Benzinhähnen vorbeipassen - eine saublöde Konstruktion...
Also: Flex an, Schleifbock in Betrieb nehmen, bohren und fräsen - jetzt passt's.
Ich überlege, wie ich die Züge am elegantesten verlege, links ist's einfach, rechts
beschriebt der Zug einen zu engen Bogen und kommt unten am Tank an, also
einen ganz weiten Bogen nehmen und außen an der Gabel vorbei, dann geht es
halbwegs. An den Ventildeckeln schraube ich die neu gekauften Rohrschellen
an, die die Züge daran hindern, an den Kühlrippen der Zylinderköpfe zu scheuern
oder zu schmelzen. Nachedem ich die Züge und die Hüllen passend gekürzt habe,
entscheide ich mich dafür, keine Lötnippel an den Vergasern zu vewenden, sondern
etwas stabilere Schraubnippel zu verwenden. So könnte es funktionieren, auf jeden
Fall laufen die Züge leicht und ohne Knicke, für einen Test reicht die Zeit aber nicht
mehr am heutigen Abend.

Die linke und die... ...rechte Seite...
...sind möglichst gerade... ...verlegt - Könnte funktionieren.

13.07.2024 - Allzu viel Zeit habe ich heute nicht, da Dieter's Frau Unterstützung
beim Öl- und Filterwechsel ihres Ural-Gespanns haben möchte, aber ein paar
Kleinigkeiten kann ich machen: Zuerst werden die Züge mittels der neuen Ein-
stellschrauben synchronisiert, dann setze ich den Tank auf und starte den Motor.
Nachdem er etwas warmgelaufen ist, hänge ich den Schlauch des Abgastesters
nacheinander in beide Auspufftöpfe - das Abgas lässt sich sehr schön auf 1,5 %
einstellen, nicht übel! Standgas und die Züge noch einmal nachjustieren, dann
starte ich zur Probefahrt. Nachdem der Motor richtig warmgefahren ist, sinkt
das Standgas ab, der mitgenommene Schraubendreher hilft weiter. In der Garage
wird das Abgas noch einmal kontrolliert und justiert, damit soll es damit erstmal
gut sein. Ob da nun wirklich Ruhe ist, wird erst eine längere Ausfahrt zeigen, aber
die muß warten, da ich zunächst die Ölwanne noch einmal abbauen muß: Es tropft
leider rundherum ziemlich heftig...

Das sieht doch ganz ordrntlich aus. Es sifft aus allen Poren...

14.07.2024 - Eigentlich ist das Wetter heute viel zu schön zum Basteln, aber um
die Ölwanne will ich mich doch noch kümmern. Die Wanne ist schnell demontiert,
aber warum ist sie quasi überall undicht? Das Haarlineal zeigt einige "Dellen" in den
Dichtflächen, ich werde die etwas abziehen müssen, aber wie? Das Brett, auf dem
ich den "neuen" Motor transportiert habe, ist gerade genug, ich befestige 2 Bogen
Schleifpapier auf dem Brett und ziehe den Zwischenring solange ab, bis ich sehen
kann, dass auf allen Flächen Material abgenommen wurde, mehr kann ich da mit
Hausmitteln nicht machen. Neue Dichtungen sind obligatorisch, zusätzlich kleistere
ich Dichtmasse drauf. Ich habe allerdings erhebliche Mühe, die Wanne wieder zu
montieren, da die Schrauben teils kaum durch die nicht ganz maßhaltigen Bohrungen
der Zubehördichtungen passen, aber irgendwann klappt's. Das Öl hat noch keine
10 km gelaufen, das wird natürlich wieder eingefüllt, wobei ich es durch einen
Filter laufen lasse - ich bin überrascht, wieviel Dreck im Filter kleben bleibt, aber
der Motor war ja auch komplett auseinander. Motorstart oder gar eine Probefahrt
spare ich mir allerdings, ich will der Dichtmasse genügend Zeit geben.

Der Zwischenring
wird bearbeitetet.
An einigen Stellen zeigt sich,
warum's hier undicht ist.
Das Öl geht durch
den Filter.

15.07.2024 - Nachdem ich an meiner SL350 gearbeitet habe, ist noch etwas Zeit,
daher starte ich die Guzzi zu einer Proberunde. Sie bleibt soweit brav, die Ölwanne
scheint auch dicht zu sein - abwarten...

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Letztes Update: 15.07.2024