Shetland-Orkney-Isle of Man - 23.08. - 14.09.2024

Tag 4 (Edinburgh-Aberdeen-Shetlands, ca. 640 km, inkl. Fähre):

Im Supermarkt gibt‘s nur Selbstbedienungskassen - ich brauche Unterstützung,
aber dafür habe ich sogar eine Brezel ergattern können! Das Wetter sieht
durchwachsen aus, mit Schauern ist zu rechnen. Der Hausbesitzer taucht
noch kurz vor meiner Abfahrt auf, wir unterhalten uns über dies und das,
bis es für mich Zeit wird. Auf der Brücke über den Firth of Fourth nehme
ich die Helmkamera in Betrieb, direkt danach werden die Regensachen
zum Pflichtprogramm. Aber es bleibt zum Glück bei ein paar Tropfen, der
Rest des Tages wird bewölkt mit gelegentlichem Sonnenschein. Der Cairngorms
National Park und Glenshee laden zum Geniessen, Fotografieren und Drohnen-
flügen ein - fantastisch! 
 Der Hafen in Aberdeen ist auf Anhieb gefunden, ich
darf auch sofort einchecken. Die Fähre ist nicht so gross wie die Fähren
Calais-Dover, aber da man je nach Ziel dort übernachtet, ist sie mit einem
gewissen Komfort ausgestattet. Da mir eine Kabine zu teuer war, habe ich einen
"Sleeping Pod" gebucht - eine Art Liegesessel. Ich bin gespannt, ob ich dort
etwas schlafen kann. Sorge bereiten mir die K*tztüten, die zahlreich an jedem
Platz sind... Daher nehme ich an Bord auch nur einen Kinderteller zum
Abendbrot ein - nur für den Fall, dass ich‘s den Fischen spendieren muss.
Nach 1,5 Stunden Dösen besuche ich die Bar: ein Orkney Bier, ein Shetland
Whiskey und eine Mini-Tüte „Aberdeen Angus“ Chips wandern über die Theke. 

 

Hübsche Kleinstadtkirche. Glenshee... ...einfach umwerfend,...
...stimmungsvoll und... ...eindrucksvoll! Breamar Castle.
Gefällt mir... Brücke über den Fluss Dee. "Sleeping Pod" - klappt
leider nicht so ganz.
Aberdeen von der
Fähre aus.
Karges Abendmahl. Mit Farbfilter.

Tag 5 (Shetland Mainland, ca. 140 km):

Geschlafen habe ich - wie befürchtet - kaum, immer nur gedöst. Auch auf dem
Boden hinter meinem Sitz habe ich‘s probiert. Gegen 06:00 nimmt die Geräusch-
kulisse im Raum zu, stehen wir auf. 
 Draussen ist alles Grau in Grau, es nieselt...
Einige hauen sich zum Frühstück tatsächlich einen Riesenteller "Fully cooked
breakfast" rein, ich begnüge mich mit einem belegten Brötchen und einer Milch.
Was man durch den Regenschleier erahnen kann: die Inseln sehen deutlich
hügeliger aus als von mir angenommen. Noch auf der Fähre ziehe ich die Regen-
sachen an - gute Idee... Es pfeift eine ziemlich kräftige Brise, es regnet, es ist
neblig, man kann kaum 100 m weit sehen. Ich fahre den äußersten südlichen
Zipfel der Hauptinsel an, vorbei am Flugplatz (der quer über die Hauptstrasse
führt). Die Besichtigung des Leuchtturms spare ich mir, ich fliege buchstäblich
fast weg! Ich fahre noch ein paar Lokationen meiner "Mainland" Rundtour an,
der Regen lässt zeitweise nach. Bei einem Stop muss ich feststellen, das das
Glas des Scheinwerfers der BMW mehrfach gebrochen ist, ich weiss auch,
warum: ich wollte auf einer Schnellstrasse einem LKW Platz machen, wich
auf einen Parkplatz aus und rasselte in ein tiefes Schlagloch, dabei ist vermutlich
das Glas gesprungen. In der Garage läge noch ein kompletter Einsatz...
Hoffentlich hält das Glas durch. Auf einer Single Track Road muss ich zurück-
schieben, um einem LKW Platz zu machen, der mich sofort auf mein Mopped
anspricht und von seiner jährlichen Tour auf die Isle of Man erzählt - netter
Typ! Da der Regen leider wieder stärker wird, steuere ich das Hotel an, das
sozusagen fernab aller Zivilisation liegt. Dafür ist‘s recht gediegen, mein
Zimmer gar teils noch nicht fertiggestellt. Ein Königreich für eine heisse Dusche,
die ich geniesse, genauso wie den 1-stündigen Schönheitsschlaf. Ich habe für
18:00 einen Tisch im Restaurant reserviert, der Dining Room ist recht beein-
druckend! Ein Steak und Ale Pie, dann ein Chocolate Brownie mit Eis - ich
bin abgefüllt. Auf in die Hotelbar! Für Morgen habe ich 4 Fähren gebucht für
ein wenig Insel-Hopping, ich möchte Yell und Unst ansteuern. Die Wetter-
vorhersage für morgen ist besser als heute, aber Regen wird‘s trotzdem geben.
In der Hotelbar komme ich mit 2 Engländern in’s Gespräch, man unterhält
sich über Politik, Musik, Land und Leute, dabei werden einige Alkoholika
vernichtet - ein feuchtfröhlicher Abend.

 

   
Lerwick - "Hauptstadt"
der Shetland Inseln.
Ziemlich regnerisch, aber... ...die Szenerien...
...können überzeugen. Es gibt viel zu knipsen. Der Dining Room des Hotels
- fast schon feudal.
Auf die Wikingervergangenheit... ...ist man hier stolz!
Einsame Bucht am Hotel. Wenn die Natur ruft...

Tag 6 (Yell-Unst, ca. 110 km):

Das Wetter ist sonnig, nicht zu fassen! Ändert sich aber schnell, zumindest bleibt‘s
trocken. Nehmen wir die erste Fähre nach Yell, dann zügig weiter zur Fähre nach
Unst. Die Insel ist sehr schön, ich fahre in der zur Verfügung stehenden Zeit möglichst
viele Ecken an, zahllose Buchten, ein Nachbau eines Wikinger Longhouse, alte
Häuser und die typische Heidelandschaft locken. Ganz bis an "Lands End" schaffe
ich‘s nicht, dazu müsste man eine gute Stunde zu Fuß über einen Wanderweg laufen,
soviel Zeit habe ich leider nicht. Zurück auf Yell sehe ich mir auch dort noch viel an,
z. B. ein neugieriges Shetland Pony, das an der BMW schnüffelt und sich gerne
fotografieren lässt - sehr hübsche Tiere sind das. Um 18:30 geht die Fähre zurück
auf die Hauptinsel, kurz vor dem Ziel fülle ich den Tank noch auf, dann wird‘s Zeit
für‘s Abendbrot (diesmal Chilli). Ab in die Bar - und wieder wird’s ein lustiger
Abend mit den 2 Engländern und dem Wirt…

 

"The Viking Longhouse" Beeindruckend. Nahe am nördlichsten Punkt
der Shetlands.
Fast schon auf der Höhe
von Island.
Immer wieder tun sich
solche Ansichten auf.
Na, neugierig?
   
West-Yell. Stilleben mit Treppe.
Abendstimmung hinter
dem Hotel.
Und auch im Treppenhaus des Hotels
finden sich Hinweise auf die Wikinger.


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TIPP:
- Der Cairngorms National Park und Glenshee bieten bei halbwegs
   brauchbarem Wetter traumhafte Ausblicke und laden zum Seelenbaumeln ein.
- Die Temperaturen auf den Shetlands lassen oft zu wünschen übrig, schlimmer
   ist jedoch nach Aussage der Einwohner der extrem kräftige Wind.
- Unterkünfte sind nicht sehr zahlreich und während der Hauptsaison leider
   auch ziemlich teuer...

Letztes Update: 30.09.2024