Moto Guzzi 1000 S Serie 2 20.03.2023 - Vor meiner
Dienstreise und bevor die bestellten Teile da
27.03.2023 - Nach der Dienstreise geht es weiter, ich setze die Nockenwelle gut geölt wieder ins Motorgehäuse und befestige sie mit dem Flansch. Es folgen die neuen Tassenstößel, die deutlich strammer sitzen als meine Altteile. Dann demontiere ich die alten Kolbenringe und setze neue auf. Mit einem passend bestellten Kolbenringspannband (meines war zu klein) setze ich die Kolben in die Zylinder, neue Fußdichtungen und O-Ringe folgen. Die Zylinder werden auf's Gehäuse gesetzt und die Kolbenbolzen durchgesteckt, dann die Sicherungs- ringe eingebaut - Damit ist das Tageswerk getan.
28.03.2023 - Ich setze die beiden Zylinderköpfe auf und ziehe sie ganz leicht mit 2 Muttern fest - nur, damit sie sie nicht bewegen können. Die Stößelstangen und die Kipphebel bleiben erstmal außen vor. Dann kommt Freund Dieter zu Hilfe, da ich seine Dienste zum Aufsetzen der Steuerkette mitsamt Räderwerk und zum Festziehen der beiden Muttern benötige. Aber wir brauchen eine ganze Weile, um alles richtig aufzusetzen, da sich die Nockenwelle - derzeit nicht belastet - ständig wegdreht. Aber es gelingt uns doch irgendwann, dann wollen wir die Muttern von Nockenwelle und Kurbelwelle festziehen. Nockenwelle dank Sechskantmutter: kein Problem. Die Nutmutter der Kurbelwelle ist dank des von Freund und Schrauberkollege Holger heute eingetroffenen neuen Werkzeugs auch kein Riesenakt - vielen Dank für die schnelle Aktion von dieser Stelle aus! Da der Schlüssel ziemlich "spack" sitzt, geht es nur mit einer neuen Mutter, deren Ecken noch nicht angenagt sind. Das alte Werkzeug ist allerdings nun endgültig ruiniert, aber egal... Im Bastelkeller wird das neue Werkzeug noch um 2 Zehntel außen abgedreht, damit es besser in das Zahnrad passt. Demnächst geht's weiter.
30.03.2023 - Ich biege noch das Sicherungsblech der Nutmutter der Kurbel- welle richtig um, dann werden die Zylinderköpfe mitsamt den Kipphebelböcken mit Drehmoment angezogen - leider muß ich rechts nochmal lösen, da ich die Dichtgummis der Stehbolzen vergessen habe, ich Dussel... Dann folgen die Stössel- stangen (der gebraucht erworbene Satz) und die Kipphebel mitsamt Anlaufscheiben und den kleinen Federn, die sich immer wieder querstellen, bis es mir nach einigen Flüchen endlich gelingt, alle Kipphebel mitsamt Scheiben, Federn und Bolzen wieder zu montieren. Ich stelle die Ventile ein, dann montiere ich den Verteiler, an dem ich eine Markierung angebracht hatte - die hintere Schraube braucht aller- dings satte 10 Minuten meiner Zeit auf, bis ich sie montiert habe. Der Steuer- kettenspanner macht ebenfalls Probleme, da die Feder ziemlich stramm ist und sich immer wieder mit einem "Ping" von ihrer Achse löst - Aber auch das wird gemeistert. Soll ich noch den Steuerdeckel montieren? Ich mach's... Neue Dichtung auf das Motorgehäuse, dann setze ich den Deckel an, drücke die Rahmenstreben zur Seite und setze den Deckel auf. Schrauben rein und festziehen, damit ist der Motor wenigstens wieder soweit zu. Trotzdem habe ich weniger geschafft, als ich gehofft habe.
01.04.2023 - Samstag, Regenwetter, also Schraubertag! Wo war ich stehen- geblieben? Achja, der Steuerdeckel war die letzte Aktion, demnach kann jetzt die Lima wieder montiert und angeschlossen werden, dann der Deckel. Es folgen die beiden Auspuffkrümmer, wobei sich der linke ziemlich störrisch zeigt: er will nicht ganz in den Zylinder rutschen. Erst, nachdem ich die gesamte rechte Auspuffseite gelockert habe, gelingt es mir. Die beiden Hupen sind dran, es folgt die Drehzahlmesserwelle. Die beiden Sturzbügel sind die nächsten Kan- didaten, dann klemme ich die Batterie wieder an und mache die Grundein- stellung der Zündung. Jetzt den Tank drauf und den Motor ohne Zündkerzen drehen lassen - ich will wissen, ob es Geräusche gibt und ob der Öldruck kommt. Na schön, tief Luft holen, die Kerzen rein und starten: Der Motor springt an, ich beginne sofort, die Vergaser neu zu synchronisieren sowie Leerlauf und Abgas einzustellen. Bald stellen sich wieder Fehlzündungen ein, ziemlich kräftig - aber diesmal links. Auf Verdacht tausche ich die linke (gerade einmal 250 km alte) Zündkerze aus - Fehlzündungen weg. Ich habe den Eindruck, dass sich die Qualität der Kerzen des japanischen Herstellers deutlich verschlechtert hat, das ist nicht das erste Mal, das Kerzen einfach so ausfallen... Etwas seltsam finde ich auch, dass der Motor sich offenbar am Wohlsten fühlt, wenn ich das Abgas unter 1% einstelle, das kenne ich von Vergasermotoren eigentlich anders, aber sei's drum. Eine Probefahrt fällt angesichts des kräftigen Landregens leider aus. Wenn es keine weiteren Probleme geben sollte nach 100-200 km, dann werde ich nochmals die Ventile einstellen, Öl und -filter wechseln sowie die undichte Ölwanne austauschen. Drückt mir die Daumen, dass die Probleme nun endlich beseitigt sind! Zum Tagesabschluss räume ich noch auf und bringe die Werkstatt wieder in einen ansehnlichen Zustand.
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Letztes Update: 01.04.2023 |