Moto Guzzi 1000 S Serie 2 25.03.2024 - Die
bestellten Lerlaufdüsen sind da, ich marschiere in die
26.03.2024 - Ich will noch ein paar Tests am Motor durchführen, aber zuerst wird das Teilewaschbecken geleert, gesäubert und mit frischem Reiniger befüllt, obwohl der noch gar nicht so alt war, aber er taugte nix. Na schön, an die Guzzi: Ich baue die Ventildeckel ab und prüfe das Ventilspiel - zu meinem Erstaunen ist das Spiel an allen Ventilen deutlich zu knapp bzw. nicht vorhanden. Nach dem Einstellen mache ich einen Druckverlusttest, der nichts Gutes verheißt. Mit der Endoskop- kamera sehe ich mir die Zylinder und Ventile an, aber hier ist nichts Verdächtiges zu sehen, man müsste wieder alles demontieren. Ein erneuter Kompressionstest wiederholt nur das Ergebnis von Gestern: Mausetot... Ich habe noch keine Ent- scheidung gefällt, wie es weitergehen soll. 01.04.2024 - Es regnet, also mache ich mich auf in die Garage. Ich habe mich entschlossen, den Motor auszutauschen, da ich den Fehler nicht finden kann kann und dem Motor nicht mehr über den Weg traue... Die Suche nach Ersatz ist nicht schwer, aber es wird viel angeboten, das ich so nicht ohne Weiteres einfach einbauen würde. Aber zuerst muss der Motor aus der Guzzi ausgebaut werden, der Aufwand ist immens: Batterie raus, Batteriegrundplatte, Vergaser, Auspuffanlage, Luftfilterkasten, Schaltgestänge, Tacho- und Drehzahlmesser- welle, Schwinge, Kardan, Endantrieb und jede Menge Kabel werden abge- schraubt oder gleich auf Seite gelegt. Dann gilt's: Ich hieve die Guzzi mittels mobiler Hebebühne und Wagenheber auf den Holzblock vom letzten Mal (den ich dafür wieder zusammensetzen muss), aber nun fehlen mir ein paar Hände, daher rufe ich Freund Dieter an. Er hilft mir, die letzte Halteschraube der Rahmenunterzüge zu lösen und die noch verbliebene Einheit aus Vorder- teil und Rahmenrohren auf Seite zu legen. Motor und Getriebe verbleiben auf dem Holzblock, ich baue noch das Getriebe ab und die Kupplung aus, dann ist nur noch Aufräumen angesagt. Jetzt heißt es, einen Motor zu finden und diesen in mühseliger Arbeit in den Rahmen zu setzen... Das wird auf jeden Fall eine Mammutaufgabe! 09.04.2024 - Einen Motor konnte ich via Kleinanzeigen finden, der vielversprechend klang: aus dem abgebrochenen Projekt einer Moto Guzzi Quota, gleiche Leistung, erst 27 tkm gelaufen, optisch brauchbar. Ich kontaktiere den Anbieter, dann fällt die Entscheidung: Ich nehme mir einen Tag frei, dann fahre ich mit dem Auto und meinem Altmotor im Kofferaum gen Osten, gut 630 km. Beim Anbieter angekommen, prüfe ich den Motor ausgiebig mit Endoskopkamera, Messschieber und Zollstock, dabei fällt auf, dass er sich nicht ganz durchdrehen lässt... An einer Stelle geht's nicht weiter, wir bauen gemeinsam die Köpfe und die Zylinder ab - da dreht er sich wieder. Was nun? Die Laufleistung darf auch in Zweifel gezogen werden, da die Steuerkette nebst Spanner schon einmal gewechselt wurde, zudem sind die Stösseltassen heftig von Pitting befallen. Des Weiteren muß ich die Nockenwelle wechseln, da der Motor für den mechanischen Drehzahlmesser und den Verteiler keinen Antrieb hat (das wußte ich allerdings vorher). Da die anderen angebotenen Motoren eher noch zweifelhafter und arbeitsintensiver erscheinen, einige ich mich mit dem Anbeiter auf einen deutlich reduzierten Preis. Die restlichen 1 1/2 Tage verbringe ich gemeinsam mit Freund und Schrauberkollege Holger in Neumünster sowie seiner Frau - Nett! Noch am Abend der Rückkehr zerlege ich den rechten Zylinderkopf, der mut- maßlich die Ursache für den "Hänger" ist, Ergebnis: das Einlaßventil ist am Ventil- sitz festgerostet. Daher bestelle ich am Abend noch für 300 Euro neue Ventile, neue Führungen und diverses anderes Zeugs, da ich die Köpfe komplett überholen lassen will. Aber wie kriege ich den Dreck und die Korrosionsspuren von den Teilen? Für die kleineren Brocken mache ich das am heutigen Abend nach Dienst- schluß: Zuerst werden die Köpfe, die Zylinder, die Ölwanne und die Ventildeckel im Teilewaschbecken geschrubbt, dann werfe ich den Kompressor an und baue das Strahlkabinett auf. Die Teile werden gestrahlt, aber nicht zur Perfektion, dafür würde mein Strahlkbinett auch gar nicht ausreichen. Anschließend noch einmal abwaschen, dann mit Bremsenreiniger aussprühen und mit Druckluft ausblasen. Jetzt muß ich auf die Teilebestellung warten.
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Letztes Update: 09.04.2024 |