Moto Guzzi 1000 S Serie 2 10.04.2024 - Gehört
nicht direkt zur Reparatur, aber indirekt: Ich habe mir
instandsetzer hat meine Zylinderköpfe zum Überholen, heute will ich versuchen, den Motorblock halbwegs zu reinigen. Gestern hat mir noch Dieter's Frau Nadja mit ihrer Bandsäge zwei dünne Holzbrettchen zugesägt, die die Öffnungen für die Zylinder im Motorblock verschließen sollen. Ich passe die Brettchen aus weichem Holz noch an, aber dann steht Freund Rogér mit seiner 1200er Suzuki vor der Garagentür: er möchte Unterstützung bei der Montage eines neuen Ketten- kits. Klappt alles ganz gut, aber 3 Stunden sind weg. Ich widme mich wieder dem Guzzi Motor, verschließe die restlichen Öffnungen mit Putzlappen, setze den Motor auf zwei Kanthölzer in den großen "Waschzuber" und zapfe 1 Liter frischen Kaltreiniger ab. Dann schrubbe ich mit Hilfe eines harten Pinsels, was das Zeug hält, lasse den Reiniger etwas einwirken und spüle ihn anschließend mit insgesamt 3 Dosen Bremsenreiniger ab (Wasser möchte ich vermeiden, die Kurbelwellenlager würden das nicht gut heißen...). Das Ergebnis ist weit weg von perfekt, aber defintiv besser als zuvor. In den nächsten Tagen können die Zylinder und Kolben mit neuen Ringen montiert werden, das Schwungrad nebst Kupplung von meinem alten Motor umgebaut und die Ölwanne montiert werden, außerdem kann ich die Nockenwelle einbauen. Ab dann heißt es warten, bis die Köpfe wieder da sind.
15.04.2024 - Der Altmotor wird nach dem wohlverdienten Feierabend zerlegt: Zuerst den Stirndeckel ab, dann Ventildeckel, Zylinderköpfe und die Zylinder. Zuletzt baue ich die Nockenwelle und Schungscheibe aus, dann begutachte ich den Schaden. Rechts ist das Auslaßentil krumm, links ist Alles in Ordnung. Aber warum war links auch kaum noch Kompression vorhanden? Hmhhh.. Die erst vor kurzem verbauten Stößelbecher sind kaum noch zu gebrauchen, sie haben an den Flanken starke Kratzspuren, bei zweien ist auch starker Verschleiß an den Kontaktflächen mit der Nockenwelle zu sehen, ein Nocken der Welle ist ebenfalls ziemlich mitgenommen. Wir bestellen folgerichtig mal wieder Teile... Was ich noch auffällig finde: Die Kurbelwelle läßt sich nach Ausbau der Steuerkette und der Räder um fast einen Zentimeter nach vorne und hinten bewegen - das kann nicht normal sein, oder doch?
16.04.2024 - Kein guter Tag: Nachdem ich die Nockenwelle des "neuen" Motors ausgebaut habe, stelle ich fest, dass die Kurbelwelle deutlich länger ist und keinen Konus hat - damit würde meine Lichtmaschine nicht passen. Es hilft nichts, ich muß die Kurbelwelle aus meinem Altmotor einbauen... Aber wie bekommt man den hinteren Lagerschild der Kurbelwelle raus? Laut Handbuch ist dazu ein Abzieher nötig, den habe ich nicht. Ich rufe den Vorbesitzer meines Motors an, er macht dies immer mit 2 M10er Schrauben. Meine Bedenken, dass sich die Schraube doch vermutlich in die M8 Gewinde der darunter befindlichen Lagerschildhalteschrauben bohren könnte, teilt er nicht. Nach über einer halben Stunde Schinderei habe ich den Lagerschild ab und kann die Kurbelwelle, deren Pleuel ich vorab demontiert habe, herausnehmen. Und wie befürchtet haben sich die beiden Abdrückschrauben in das dahinter befindliche M8 Gewinde gebohrt und es zerstört. Da werde ich den Motoreninstandsetzer aufsuchen müssen und ihn bitten, zwei Gewindebuchsen zu setzen... Zum Abschluß dieses glorreichen Tages bestelle ich den Abzieher und ein paar weitere Dichtungen. Ob der Umbau der Kurbelwellen überhaupt möglich ist, werde ich erst sehen, wenn ich beide Kurbelwellen nebeneinander liegen habe.
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Letztes Update: 16.04.2024 |