Moto Guzzi 1000 S Serie 2 20.04.2024 - Machen wir
weiter im Schreckenskabinett... Der bestellte
24.04.2024 - Ein Anruf vom Motoreninstandsetzer: Meine Teile sind fertig, nach Feierabend fahre ich hin. Beide Zylinderköpfe mussten geplant werden, alle Ventile sind ersetzt, die Führungen erneuert (eine Führung musste er anfertigen), zudem sind in den von mir vermurktsten Gewinden im Motoblock 2 Gewindebuchsen eingesetzt, macht zusammen 560 Euro * Schluck * - ich hatte auf etwa 350 Euro gehofft... Jetzt muß ich den Block noch einmal richtig abwaschen, dann kann der Zusammen- bau beginnen, da auch die bestellten Teile nun alle da sind. Ebenfalls angekommen: ein Set "Plastigage" zum Messen des Lagerspiels der neuen Pleuellager.
26.04.2024 - Nach Feierabend trage ich die große Teilebox in die Garage, als Erstes will ich die Kurbelwelle montieren. Ich ersetze die Pleuellagerschalen und schraube die Pleuel mit den alten Schrauben fest - zwischen den Lagerschalen sitzt ein Stück Plastigage. Immerhin, das Lagerspiel stimmt, wie die Breite des zerdrückten Meßstreifens zeigt. Dann messe ich das Axialspiel der Pleuel auf der Welle, außerdem die Maße von beiden Hauptlagern und den Lagerschilden. Macht alles einen guten Eindruck. Ich will den neuen Kurbelwellenstopfen ein- setzen, aber der wehrt sich... Ich reinige das Gewinde in der KW mit der Gewinde- feile, dabei fällt mir auf, dass der "Buckel" im Inneren der Ölbohrung kein Guß- fehler ist, wie von mir angenommen, sondern reichlich festgebackene Ölkohle! Mit einer dünnen Drahtbürste wird der angesammelte Dreck entfernt und die Bohrung solange mit Bremsenreiniger ausgespült, bis alles sauber ist. Dann teste ich, ob die gebraucht erworbenen Stößelbecher sauber durch den Block gleiten, aber das tun sie nicht. Aus dem Bastelkeller hole ich mir meinen Satz verstellbarer Reibahlen und hebe an allen Bohrungen ein winziges Spänchen ab, jetzt gleiten die Stösselbecher sauber. Dann wird der vordere Lagerschild in den Block montiert, es folgt die gut eingeölte Welle, dann der hintere Lagerschild, nachdem ich vorher noch schnell den alten Simmering entfernt habe. Für die Montage der Pleuel habe ich heute leider keine Zeit mehr.
28.04.2024 - Leider hat mich vorgestern die Pest in Form von Corona erwischt, gestern war daher gar nichts möglich, heute versuche ich ein wenig zu basteln. Ich setze die Pleuel auf die Kurbelwelle, baue die neuen Dehnschrauben und neuen Muttern ein und ziehe die Schrauben mit korrektem Drehmoment an. Dann nehme ich mir den Kurbelwellensimmering vor, anschließend kommt das Schwungrad dran, es wird korrekt ausgerichtet und die Schrauben mit "Schrauben- fest" eingesetzt. Die Kupplung kostet mich etwas Zeit: Ich muß erst heraus- finden, wie herum die beiden Reibscheiben eingesetzt werden, zudem muß die Kupplung zentriert werden, was bei der Guzzi immer etwas lästig ist. Ich wechsele wieder an die Motorfrontseite, die Steuerkette mitsamt Rädern will aufgesetzt und die Steuerzeiten eingestellt werden. Zuvor wird die Nockenwelle montiert, für die korrekte Ausrichtung der Steuerräder - die gleichzeitig mitsamt der Kette montiert werden müssen - brauche ich fast eine halbe Stunde, da der Haltekeil des Kurbelwellenzahnrades immer wieder aus der Nut springt. Aber irgendwann habe ich es, jetz müssen die Muttern der Räder von Nocken- und kurbelle angezogen werden, erstere mit 147 Nm, letztere mit satten 180 Nm! Dafür braucht man eigentlich 2 Personen, aber Freund Dieter möchte sich kurz vor seinem Urlaub keiner Infektionsgefahr aussetzen - verstehe ich gut. Ich arretiere das Schwungrad mit einem selbstgebastelten Halteblech, setze dann den Drehmomentschlüssel an und einen Fuß auf den Motorblock, dann heißt es: Ziehen! Irgendwann klackt der Drehmomentschlüssel und entlastet damit endlich meinen Rücken, der ziemlich kräftig zwickt... Jetzt will ich die Ölwanne ansetzen, aber rasch stellt sich heraus, das insgsamt 5 (!) der M6 Gewinde im Motorblock rundgerödelt sind. Zum Glück hatte ich mit vor einiger Zeit ein einfaches Set mit Drahteinsätzen zur Gewinderettung gekauft, das kommt jetzt zum Einsatz. Bei einem Loch klappt es nicht auf Anhieb, erst der 3. Einsatz sitzt korrekt. Auf jeden Fall muß ich einen kompletten Satz längere Schrauben besorgen, damit mehr Gewinde trägt. Für heute genügt es mir aber, meine Knochen protestieren eh' schon lautstark...
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Letztes Update: 28.04.2024 |