Moto Guzzi 1000 S Serie 2 18.10.2022 - Zuerst
ersetze ich die Auspuffschellen, die alten sind so
19.10.2022 - Auch an der Guzzi steht der Tank zur Versiegelung an, gleich- zeitig mit dem Tank der Honda. Tanksiegel einfüllen, Tank abdichten, mind. 15 Minuten in alle Richtungen schwenken und austropfen lassen. Weitere 3 Stunden wird der Tank immer wieder anders hingelegt, damit sich keine Ablagerungen bilden. Morgen werden wir sehen, was draus geworden ist.
20.10.2022 - Früh, sehr früh stehe ich auf und versiegele die Tanks von Honda und Guzzi erneut, dann dürfen sie austropfen. Am Abend gehe ich in die Garage und kümmere mich mal wieder um die Bremse. Ich baue die fragliche Leitung aus und prüfe sie eingehend - ohne Befund. Na schön, wieder mal raus mit dem Bremsventil... Mittlerweile schwimmt alles in Bremsflüssigkeit, das Mopped, der Werkstattboden und auch mein Werkzeug - ganz zu schweigen von meinen Pfoten! Der Bremsleitungsanschluß hat eine winzig kleine Macke, ob das die Ursache ist? Mir fällt auf, das der Abdruck des Dichtrings nur auf dem dünnen Rand an der Bohrung trägt, die Macke könnte also ausreichend sein, das es dort leckt. Ich greife zu radikalen Massnahmen: Mit der Schlichtfeile bearbeite ich den Anschluß, bis die Macke egalisiert ist. Das Bremsventil baue ich wieder ein, die Hohlschraube wird dünn mit Teflonband eingewickelt. Entlüften geht zwar, aber sobald ich Druck auf die Bremse ausübe, tritt wieder Flüssgkeit aus. Es nutzt nichts, ich brauche ein anderes Bremsventil. Da Neuteile nicht mehr zu bekommen sind, habe ich letzte Nacht noch ein Gebrauchtteil ergattert, ich muss abwarten, bis das eingetroffen ist. Ich mache früh Feierabend...
21.10.2022 - Der bestellte Bremsdruckregler ist da - und der falsche... Mist, ich komme an diesem Wochenende wieder nicht weiter mit der Bremse! Aber ich sehe mir das Ganze nochmal an: Das Problem an diesen Verteilern ist, dass die Bremsleitung bzw. die Verschraubung zu kurz für den "neuen" Verteiler ist, selbst, wenn man diese bis zum Ende anzieht, wackelt die Leitung. Man könnte ja... Ich rufe den Lackierer an, den ich sowieso wegen der Honda und Guzzi Tanks besuchen will: er hat einen Satz Werkzeuge, um neue Bremsleitungen zu bauen. Also wird er Abends besucht, er bekommt die Tanks nebst Instruktionen, dann lasse ich mich kurz in das Werkzeug einweisen (ist mind. 20 Jahre her, das ich mal selbst eine Leitung hergestellt habe...) und lege los. Man hat längere Schraub- Fittings, die brauche ich. Der erste Versuch geht schief, da ich übersehen habe, dass die Verschraubung während des Biegens der Leitung nach unten gerutscht ist - jetzt bekomme ich sie nicht mehr über die "Kurven" geschoben - Mist! Naja, noch ist genug Rohmaterial da. Diesmal passe ich besser auf und es gelingt mir, eine schöne neue Bremsleitung anzufertigen. Mit 10 Euro in die Trinkgeldkasse bin ich dabei. Zurück in die Werkstatt. Ich baue Bremslichtschalter und Entlüfter- nippel vom alten Verteiler ab und an den neuen gebrauchten dran, der wird montiert, alle Leitungen angebaut - undicht... Das gibt's doch nicht! Ich wechsele nochmal die beiden Dichtungen und die Hohlschraube aus, aber auch das bringt nichts. Raus mit dem Gelumpe! Ich baue zum Test die uralte Gummi- leitung an und - dicht! Also liegt es an der reparierten neuen Bremsleitung, schon wieder. Diesmal ist es aber nicht die Verpressung, sondern eindeutig der Flansch. Ich sehe mir die Leitung genau an, an den Dichtflächen sind recht deutliche Bearbeitungsspuren zu sehen. Ich setze die Leitung auf den alten Verteiler auf und spüre auf der der Dichtfläche zugewandten Seite, das die Leitung wackelt! Die Schieblehre wird aufgesetzt und eine Lampe dahinter gehalten: Eindeutig nicht plan, die Dichtfläche. Was nun? Wieder reklamieren? Sollte ich eigentlich, aber ich probiere noch was, wohl wissend, das damit mein Anspruch auf Ersatz vermutlich flöten geht: Ich nehme die Leitung mit in den Bastelkeller, da liegt ein nagelneuer Abziehstein. Ich ziehe mit viel Druck die Dichtflächen ab und sehe dabei deutlich, dass eine Seite nicht vollflächig trägt. Ich schleife so lange, bsi sich ein sauberes Tragbild ergibt, zur Sicherheit mache ich das auch mit den restlichen Dichtflächen. Sollte die Dichtflächen des Flansches allerdings nicht parallel gefräst sein (was ich kaum prüfen kann), dann hilft auch das nichts. 22.10.2022 - Zuerst ist natürlich die Bremse dran: Ich montiere die alte Gummi- leitung wieder ab und ersetzte sie durch die Stahlflexleitung. Das Verteilerventil wird entlüftet, Dichtheitskontrolle - Dicht! Ha! Na endlich! Das gibt mir auch wieder Motivation, weiter an dem Mopped zu schrauben. Die beiden Bremssättel werden entlüftet und montiert, ein knackiger Druckpunkt des Bremspedals ist der Lohn der Mühen. Ich werde trotzdem in den nächsten Tagen ein waches Auge auf die Bremse haben... Na schön, endlich komme ich weiter. Die Batteriehaltegummis werden ersetzt, dann werfe ich die Lüsterklemme an einem der Batteriekabel raus und löte eine neue Ringöse an. Es folgen die gestrahlten und neu lackierten Helmhalter, dann nehme ich mir die Gabel vor. Bremssättel ab, Vorderrad raus, Schutzblech raus. Die Gabelholme werden abmontiert, gereinigt, dann die beiden Simmerringe und die Staubschutzkappen ersetzt. Die Halteschrauben des Schutz- blechs sind total verrostet - gewiß, manche würden sich nicht dran stören und das Schutzblech einfach wieder anbauen - ich nicht. Die Muttern werden abgeflext, in meinem Fundus sind neue Senkkopf-Kreuzschlitzschrauben in VA, das Blech selbst wird mit EDPM Dichtscheiben (als Vibrationsschutz) versehen. Ich setze die Gabel wieder zusammen, dann räume ich erstmal auf und reinige den Werk- stattboden, der vor Bremsflüssigkeit nur so trieft... Das Einfüllen des Gabelöls vertage ich aber. |
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Letztes Update: 22.10.2022 |