03.01.2015 - Es geht weiter,
wenn auch in die "falsche" Richtung:
04.01.2015 - Rauf mit der Honda auf die Hebebühne - nach etwas über einer Stunde ist der Motor wieder aus dem Rahmen - nicht, ohne vorher noch diverse Kratzer und Macken am neu lackierten Rahmen zu hinter- lassen, versteht sich... Beilackieren kann ich das erst, wenn's etwas wärmer wird, der Lack im Glas zum Beipinseln hat momentan die Konsistenz von eingedicktem Honig. Nachdem wir den Motor auf meine Werkbank im Bastelkeller verfrachtet haben, mache ich mich ans Zerlegen: die beiden Gehäusedeckel sind schnell demontiert, die Klinke zur Schaltwelle, die auf Seite gedreht werden soll, kann ich kaum sehen, daher wird die komplette Kupplung auch noch demontiert. Nach einigen Schlägen mit dem Gummihammer trennen sich die beiden Kurbelgehäusehälften wieder, allerdings kommt mir auch noch die Vorgelegewelle entgegen. Die ist mitsamt den Schaltgabeln schnell wieder montiert, dann sehe ich mir das Desaster an: Im Ölsumpf liegen die Einzelteile des Kickstartantriebs herum, der kleine Sprengring auf der Welle hat sich gelöst und damit den Teilen, unterstützt von 2 Federn, freien Lauf gelassen. Ich verstehe es nicht, der Ring war neu und hat nach meinem Dafürhalten sauber in der Nut gesessen. Am Anlasserfreilauf kann ich nichts entdecken, was dieses metallische Kreischen hätte verusachen können, es sind weder Späne, Kratzer auf den Laufflächen der Teile noch angelaufene Stellen zu sehen, laut Teileliste habe ich auch keine Anlaufscheiben oder dergleichen vergessen. Na schön, dann bleibt nur der Austausch auf Verdacht, was mir eigentlich nicht behagt: Wenn etwas defekt ist, dann will ich's auch sehen und wissen, warum es defekt ist. Die meisten Teile bestelle ich in den Niederlanden, inkl. Versand sind gut 305 Euro fällig, dazu kommen noch 60 Euro für Teile aus anderen Quellen.
08.01.2015 - Die erste Teile trudeln ein, daher gebe ich mich nach Feierabend einer meiner Lieblingsbeschäftigungen hin: Altes Dichtmaterial abkratzen... Nach einer guten Stunde sind Motorgehäuse, Kupplungs- und Limadeckel wieder sauber - lästige Arbeit, muß aber sein. Hoffentlich ist bis zum Wochen- ende die große Bestellung aus den Niederlanden da. 10.01.2015 - Die Teile sind leider nicht gekommen, dafür sind zumindest die Temperaturen hoch genug, dass ich den angeschrabbelten Lack am Rahmen beipinseln kann. Den Rest des Tages verbringe ich ersatzweise damit, die Frühjahrinspektion an meiner BMW etwas vorzuziehen. 16.01.2015 - Die Teile sind endlich da, es kann weiter gehen. Die Kickstarter- welle wird zuerst zusammengesetzt, wobei gleich unangenehm auffällt, daß das Gegenstück vom Kickstartersegment nicht zum Ritzel paßt - das Teil hat deutlich mehr Zähne als das Ritzel. Mist, das Stück hat immerhin gut 60 Euro gekostet. Naja, mein Altteil ist noch im recht guten Zustand, das muß weiter verwendet werden. Die Kickstarterwelle selbst ist durch das lange Lagern etwas angelaufen, mit Dremel und feiner Stahlbürste wird sie wieder auf Hoch- glanz gebracht. Welle, Anlaufscheiben, Federn, Ritzel und Gegenhalter werden sorgfältig mit dem neuen Sprengring gesichert, dann die äußere Feder, deren Anlaufscheibe und Sprengring zusammengesetzt - kurzer Test - der Kickstarter funktioniert. Widmen wir uns dem Anlasserfreilauf: Ich habe neue Federn, deren Gleitstücke und die Zylinderrollen, dazu Anlasser- und Freilaufritzel sowie die Kette besorgt, die Brocken werden montiert. Was mir nicht gefällt: Ich habe bisher immer noch keine Ursache für das metallische Geräusch auf dieser Motorseite ausfindig machen können, daher bin ich mehr als skeptisch, ob der Austausch der Teile das Problem behebt. Der Spezial- simmerring der Getriebehauptwelle ist ruiniert, zum Glück habe ich einen in Reserve. Dann werden die beiden Motorgehäusehälften mit frischer Dichtmasse bestrichen, zusammengesetzt und verschraubt. Dann folgen die Kupplung, der Ölfilter sowie Lichtmaschine und -rotor. Nachdem alle Deckel ebenfalls mit den Dichtungen und neuer Dichtmasse versehen und angeschraubt sind, ist der Motor einbaufertig (hoffentlich...). Morgen kommen die Freunde Dieter und Ernst zum Einbau bei mir vorbei.
17.01.2015 - Ernst ist pünktlich, Freund Dieter nicht - er wartet an der Garage, obwohl ich extra gesagt hatte: Bei mir zuhause! So laden wir halt zu zweit den Motor in mein Auto und legen die kurze Strecke zurück. Der Motor sträubt sich deutlich mehr wieder im Rahmen Platz zu nehmen als beim letzten Mal, aber nach einer Stunde haben wir den Motor wieder eingebaut, alle Halterungen sortiert und die Schrauben angesetzt - zu mehr habe ich heute keinen Bock. Eines mache ich aber dennoch: Wir haben leider wieder einige Ratscher im Lack des Rahmens hinterlassen, obwohl ich wieder viele Teile in alte Lappen eingewickelt habe, die Stellen bessere ich mit Tupflack aus.
18.01.2015 - Ich wärme das Schweißgerät an, da ich eh' den Seitenständer meiner BMW bearbeiten will. Danach schneide ich mir aus 0,7mm Edelstahl- blech ein passendes Stück für das Gehäuse der Alarmanlage zurecht. Das wird mittels zweier Vierkantrohre und dem Schraubstock abgekantet und zuletzt verschweißt - darin kann die Anlage gut geschützt vor Nässe Platz nehmen. Am unteren Ende verhindern 2 Laschen, das die Anlage herausfallen kann. Befestigen werde ich sie mit Kabelbindern, die Anlage selbst wird mit Gummi- matten geschützt. Jetzt fehlt noch die Halterung, dazu müßte ich aber in der Garage Maß nehmen - keine Lust...
31.01.2015 - Fast 2 Wochen rum und nix Neues hier? Habe ich's aufgegeben und die Honda verkauft? Mitnichten! Als ich aber letzten Samstag aus dem Fenster sah, schneite es kräftig, außerdem fror ich schon beim Anblick des Thermometers: -2° - Brrrr! Das war mir definitiv zu kalt. So, heute sieht's besser aus, etwas Sonne und über Null Grad, es kann also weiter geschraubt werden. Was steht an? Eine Menge, daher legen wir los: Die Motorhalteschrauben werden als Erstes festgezogen, dann muß ich den Lötkolben anwärmen um ein defektes Massekabel und ein aus dem Stecker gerutschtes Kabel vom Regler (aha, deshalb kam nix aus der Lima) zu flicken. Weiter geht es mit der Zündanlage, die verkabelt und wieder in der Werkzeug- box versenkt wird, es folgen die Zündspulen, die Drehzahlmesserwelle, Hupe, Zündschloß, Ritzel nebst Kette (die auch gleich wieder gespannt wird), Brems- hebel, Kickstarter und Schalthebel, Fußrasten, der linke hintere Motordeckel, Vergaser mit Seilzügen, die Auspuffanlage mitsamt den hinteren Fußrasten, Luftfilter und Abdeckungen und last but not least das Verlegen und Fest- binden der Motorelektrik. So lang wie dieser Satz ist, so lange dauern auch die Arbeiten. Was noch fehlt: Das Aufsetzen des Benzintanks, An- bringen der Seitendeckel, Einfüllen des Motoröls und anschließend ein hoffentlich erfolgreicher Start des Motors. Die Arbeiten müssen aufgrund der fortgeschrittenen Stunde vertagt werden, lediglich einen Test führe ich noch durch: Ich habe immer noch keine defintive Ursache für das häßliche Geräusch auf der linken Motorseite gefunden, meine Hoffnung lege ich darauf, daß der Rotor eventuell am Lichtmaschinenstator ge- schliffen hat. Daher demontiere ich den Limadeckel und prüfe mit mehr- maligem Drehen und einer Fühlerlehre zwischen Stator und Rotor deren Freigängigkeit - auch hier nichts zu finden, daher bliebt mir nur, auf den Ersatz der zahlreichen Teile des Anlasserfreilaufs zu bauen, daß damit das Geräusch der Vergangenheit angehört - wir werden sehen und hören!
07.02.2015 - Bitterkalt ist es, aber ich will trotzdem ein paar Sachen machen, vor Allem möchte ich natürlich wissen, ob der Motor läuft und das fiese kreischende Geräusch von links weg ist. Angesichts der Temperaturen möchte ich dem Motor ein wenig helfen, daher wärme ich das Motoröl mit dem Heißluftföhn an, bevor ich es wieder einfülle. Währenddessen lade ich auch die Batterie ein wenig nach, zudem sehe ich mir an, wie ich das selbstgebaute Gehäuse für die Alarmanlage an der hinteren Kotflügelver- längerung befestigen kann: Ein breiter Blechstreifen, der mit zwei oder drei Schrauben als Verlängerung des Kunststoffteils angebracht werden kann, sollte genügen. Nachdem das Motoröl aufgewärmt ist, fülle ich es ein, klemme die Batterie wieder an, setze den Tank auf und befestige die Benzinleitungen, dann folgt der spannende Teil: Der Motor startet fast auf Anhieb und läuft rund, das Geräusch von links scheint auch weg zu sein - Ufff... Ich teste alles durch, die Tachobeleuchtung funktioniert nicht, aber das dürfte nur eine Kleinigkeit sein. Bevor ich den Motor nach ein paar Minuten wieder abstellen will, läuft er nur noch auf einem Zylinder, ich hoffe, das liegt bloß am ohnehin etwas wackeligen Anschluß der linken Zündspule am Hauptkabelbaum, den ich ohnehin noch ersetzen will... Immerhin habe ich auch noch festgestellt, daß die Lichtmaschine nun funktioniert und die Batterie lädt - wieder eine Hürde weniger. Aber jetzt wird es mir zu kalt, im Bastelkeller wartet auch noch jede Menge andere Arbeit: Ich habe mir nach langen Jahren endlich ein WIG/TIG Schweiß- gerät zusätzlich zu meinem MIG/MAG Gerät zugelegt, mit eingebautem Plasmaschneider und E-Schweißausrüstung. Das Teil kann dank Gleich- und Wechselstrom neben normalen Stählen inkl. VA auch Aluminium und andere Metalle schweißen, der Plasmaschneider soll mir das exakte Zuschneiden der Schweißmaterialien deutlich erleichtern, aber zuerst muß ich alles zusammenbauen, den ebenfalls gekauften Schweißwagen montieren und verbessern, das kostet Zeit. Nächstes Wochenende bin ich in England zu einem Konzert, daher ist erstmal Pause mit der Honda. |
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Letztes Update: 07.02.2015 |