Honda CB250
G5
28.12.2013 - Der erste
Versuch mit der Lackierpistole und dem wasserbasiertem Lack aus dem
Baumarkt vor ein paar Tagen hat nicht gut geklappt, evtl. müßte ich
mir eine größere Düse für die Pistole besorgen. Vorerst probiere
ich's mit noch mal etwas mehr Luftdruck. Danach geht es weiter mit
dem Sortieren und Sichten der Strippen: Blinker und deren Massekabel
werden im Scheinwerfer angeklemmt, ebenso das dicke Massekabel am
Rahmen hinten. Die Verkabelung der Lenkerschalter wird anhand des
Schaltplans geprüft, da mir deren Funktion noch nicht ganz klar ist.
Die Kabel für den Scheinwerfer, die Armaturenbeleuchtung und das
Standlicht werden identifiziert und beschriftet, damit ist der Tag
schon wieder am Ende... Besorgen muß ich mir noch eine H4 Birne, die
in den Bilux- Stecksockel des Scheinwerfers passt.
29.12.2013 - Viel geschafft
heute: Zuest werden die letzten Kabel in der Lampe angeschlossen, der
Kabelstrang für den vorderen Brems- lichtschalter repariert und
verlegt, dann setzte ich den Reflektor provisorisch auf (da ich mir
noch 2 Kreuzschlitzschrauben in M6 aus VA besorgen muß). Als Nächstes
demontiere ich die Soziusfußrasten noch mal, um die selbst- gefertigten
Halter gegen die raren neuen Originalteile aus zu tauschen, dann
montiere ich die beiden Gaszüge, wobei ich mir mittels Handbuch und der
alten Vergaser Klarheit verschaffen muß, welcher der Züge der Öffner und
welcher der Schließer ist. Dabei stelle ich fest, daß die Gasgriffhülse,
auf der die Züge geführt werden und auch der Griffgummi sitzt, ein
Stück zu lang ist - also wieder herunter mit dem Griffgummi, die Hülse
mit der Säge kürzen und alles wieder montieren. Jetzt passt das zwar,
aber dafür stößt die Bremsleitung nun am Drehzahlmesser an... die
Leitung wird also ebenfalls wieder abmontiert, herumgedreht und wieder
befestigt, trotzdem wird es knapp - der Tommaselli Nachbaulenker
scheint etwas schmaler als der Originallenker zu sein. Beim Stöbern im
Ersatzteilkatalog fällt mir auf, daß ich den Regler noch nicht montiert
habe, da kann ich auch die letzten, noch nicht angeschlossenen Kabel am
Batterieträger endlich anschließen. Das Zündschloß wird gemeinsam mit
der Hupe am Rahmen montiert, der Träger des Zündschlosses ist jetzt
leidlich gut genug lackiert, die Hupe dagegen muß noch aufgearbeitet
werden. Ich versuche es zuerst mit Plastikpflegemittel, mal sehen, ob
das reicht. Der Haltebügel für den Kupplungszug dagegen wird entrostet
und mittels Sprühdose silbern lackiert, vielleicht kann ich aber doch
noch irgendwo ein Neuteil auftreiben. Die letzte Tat des Tages: Das
Lenkradschloß nimmt am Gabelkopf Platz, gefolgt vom nun endlich
passenden Deckel nebst Befestigungsnagel.
08.01.2014 - Die H4- Birne
mit der Bajonettfassung ist da und wird gleich eingesetzt, die
Standlichtbirne dagegen muß warten, bis Rostlöser die leicht
korrodierte Fassung reinigt. Unterdessen fnde ich bei
eBay einen Satz VA
Schrauben für die Vergaser, der umgehend ersteigert wird. Mehr wird
vermutlich erst am kommenden Wochenende zu berichten sein.
11.01.2014 - Die Elektrik
wird getestet - und funktioniert nicht... Zur Fehlersuche nehme ich mir
nochmals den Schaltplan zur Brust und gehe Schritt für Schritt die
Leitungen vom Pluspol über die Verbraucher bis zum Minuspol durch, es
finden sich Fehler bei der Verkabelung des hinteren Bremslichtschalters
und des Blinkrelais, die schnell behoben sind. Dann teste ich jeden
Stromkreis einzeln und finde heraus, daß der ganze Vorderbau keine
Masse hat - kann er auch nicht, das Massekabel des Vorbaus baumelt
nämlich noch lose ohne Kontakt zum Rahmen herum... Ich verlege noch
eine zusätzliche Masseleitung vom Rahmen- dreieck (an dem ich an einer
unbenutzten Schraubenöse den zentralen Massepunkt gesetzt habe) zum
Kabel am Rahmen und alles funktioniert! Der einzige "Wackelkandidat"
ist der Killschalter, der offenbar nicht immer zuverlässig
durchschaltet, hoffentlich bessert sich das, wenn etwas mehr Strom als
die paar Mikroampere des Meßgerätes durchfließen, ansonsten werde ich
mir wohl einen neuen Schalter gönnen müssen. Was kommt als Nächstes an
die Reihe? Für die Ständerfeder des Seitenständers (für den TÜV habe
ich mir extra eine Doppelfeder besorgt, die aber etwas zu kurz geraten
ist) muß ich noch einen "Federhänger" aus VA basteln, außerdem können
die neuen Powerzündspulen an den Träger montiert werden, wozu dieser
aber noch modifiziert werden muß, dazu ist in den nächsten Tagen aber
noch Zeit.
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Etwas Leben regt
sich... |
Sieht gut aus, die
Elektrik unter der Sitzbank |
12.01.2014 - Nicht viel Zeit heute, denn das Wetter ist zwar etwas
kalt, aber lockt zum Moppedfahren. Zurück von der Tour sehe ich mir die
Halterung der Zündspulen an, die sind mittels Alubrücken links und
rechts unterhalb des Rahmen (oder besser: innerhalb) befestigt. Die
neuen Spulen, die auch mit der neuen elektronischen Zündanlage
harmonisieren sollen, sind allerdings etwas breiter und die Halterungs-
löcher sitzen genau da, wo die Stehbolzen durch den Rahmen und die
Alubrücken gehen - so klappt das also nicht. Zuerst wird ein Tank unten
ausgemessen, ob die Spulen überhaupt passen, das sollte hin- hauen. Mal
nachdenken... Die alten Alubrücken modifizieren? Nicht möglich. Neue
Brücken fräsen? Zu aufwändig. Was dann? Ein paar Sechskantstangen,
passend gekürzt, mit Gewinde versehen, dazu jeweils senkrecht
angeschweißte Sechskantstücke, fertig ist die Laube! Sechskantstäbe aus
VA in 13mm sind am Lager, vier Stücke davon werden passend abgesägt,
auf der Drehbank mit Sacklöchern versehen und 6mm Gewinde
geschnitten, dort hinein kommen 6mm Gewinde- stangen. Der Rest folgt in den
nächsten Tagen.
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Vergammelte Alt-
Spulen |
Eine der neuen
Spulen, darunter die ersten Teile der neuen Halterung |
16.01.2014 - Weiter geht's, das Schweißgerät wird angewärmt und
die restlichen Teile verschweisst, abgeschliffen, gebohrt, Gewinde
geschnitten und alles am Motorrad angepasst. Dann eine schnelle Probe:
Der Tank hat noch Luft zu den Spulen, nur den Kabelbaum muss ich auf
der linken Seite etwas anders verlegen.
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Nicht allzu schön,
aber passt: die selbstgebauten Halter für die neuen
Powerspulen |
Links muss noch etwas
nach- gearbeitet werden |
18.01.2014 - Allzuviel Zeit habe ich heute nicht, aber ein paar
Sachen mache ich doch: Der Federhänger für den Seitenständer wird aus
3mm VA Blech ausgeschnitten, passend geschliffen, gebohrt und getestet.
Nach 2 Versuchen und etwas nachfeilen passt das Teil - damit wird sich
der TÜV nun mit den doppelten Federn für den Seitenständer hoffentlich
zufrieden geben. Die nächste Tat umfasst die Verkabelung der
Zündspulen, dazu muss ich aber auch die vor einiger Zeit erworbene
elektronische Zündanlage vormontieren, da diese einen Teil der
Stromversorgung für die Spulen liefert. Das Steuer- gerät der Anlage
soll laut Hersteller mit einem Klebepad auf dem Deckel eines der beiden
Luftfilter befestigt werden - das gefällt mir aber nicht. Vor dem
Batteriekasten scheint Platz zu sein, auch wenn die Vergaser wieder am
Motor befestigt sind, daher wird das Steuergerät provisorisch dort
angebracht. Die Kabel werden verlegt, mit Bougierrohr geschützt und die
kleinen Kabelösen für die Zündspulen angelötet. Soweit, so gut, als
letzte Tat heute hole ich mir den Motor und die beiden alten Auspufftöpfe
aus der Garage, wobei ich mir am Motor fast einen Bruch hebe: der wiegt
irgendwas zwischen 30 und 40 Kilo und ist schlecht anzufassen, so dass
ich aus dem Rücken heraus heben muß - gar nicht gut in meinem Alter...
25.01.2014 - Vor einiger Zeit habe ich bei eBay ein Kurbelgehäuse
ersteigert, daß für die Aufnahme der größeren 360er Zylinder aufgespindelt
wurde - dieses wird zerlegt und abgerüstet, diverse Lager, Simmeringe und
Stehbolzen müssen demontiert werden. Das Zeugs werde ich in den nächsten
Tagen säubern, dann bekommt der Lackierer Arbeit, da die Gehäuseteile
weder Alu natur noch poliertes Finish haben, die werden wie original
silbern lackiert. Die Kurbelwelle macht einen guten Eindruck, die
Pleuel haben kein Spiel, lediglich eines der äußeren Lager läuft nicht
ganz sauber. Soll ich die Welle komplett überholen lassen oder nur das
defekte Lager ersetzen? Komplett überholen ist natürlich die sichere
Lösung, aber auch die bei weitem teuerste: Die beiden großen Lager
alleine kosten gut 75 Euro pro Stück (wenn man sie überhaupt bekommt),
die Kurbelwelle ist verpresst und müsste zerlegt werden, was auch nicht
umsonst zu bekommen sein wird - da muß ich mir noch Gedanken drum
machen...
28.01.2014 - Klappt leider nicht mit dem Motorgehäuse: Beim
Zerlegen des originalen Motors fällt mir auf, dass das andere Gehäuse
weder eine Aufnahme für den Anlasser noch die Befestigungsbohrungen
hat. Das bedeutet, dass ich doch das Originalgehäuse für die Aufnahme
der 360er Zylinder bearbeiten lassen muss. Die nächsten Tage habe ich
allerdings Pause, da ich keinen Abzieher für den Limarotor habe (der
wird flugs auktioniert, da ich eine 16mm Schraube mit Feingewinde
ohnehin nirgends auftreiben könnte), weiterhin brauche ich einen Nut-
mutternschlüssel für den Ölfilterrotor. Der ist momentan nicht lieferbar,
daher werde ich mir im Baumarkt eine normale Sechskantnuß kaufen und
mir daraus das benötigte Werkzeug basteln. Derweil habe ich auch noch
festgestellt, daß der 360er Zylinderkopf praktisch Schrott ist: Eine
Aufnahme der Auspuffstehbolzen wurde geschweißt und, viel schlimmer,
die Laufflächen der Nockenwelle (die ohne Buchsen direkt im Alu des
Zylinderkopfes läuft) sind arg verschrammt und damit praktisch
unbrauchbar. Man könnte zwar Buchsen einsetzen, das würde aber recht
teuer werden, daher wird Abends bei
eBay U.K. ein
gebrauchter Kopf ersteigert. In nächster Zeit kommen viele Arbeiten,
die ich nach außen geben muß (und die daher vermutlich teuer werden):
> Aufspindeln des Kurbelgehäuses für die 360er Zylinder >
Motorgehäuse, Gehäusedeckel, Zylinder, -kopf und -deckel
glasperlstrahlen, danach wird das Gehäuse silbern lackiert >
Zylinder honen > Tank innen versiegeln > Tank und Seitendeckel
in Candy Gold Orange lackieren > Sitzbank aufpolstern und neu
beziehen
Die Kurbelwelle lasse ich nicht überholen, da alleine die
Lager satte 400 (!) Euro kosten würden, die Welle ist verpresst und
müsste zum Wechseln der Pleuel- und inneren Wellenlager zerlegt, wieder
zusammengesetzt und gewuchtet werden, das würde sicherlich zusammen auf
gut und gerne 1000 Euro kommen - für das Geld bekomme ich 4-5
gebrauchte Wellen... Die restlichen Teile, die der Motor benötigt
(Lager, O-Ringe, Dichtungen, Federn etc.), werden noch einmal einige
hundert Euro kosten - Schauen wir mal, wann das Mopped endlich bereit
für die Straße sein wird.
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