Honda CL 450

27.04.2019 - Alle Teile sind da, es kann weitergehen. Zuerst prüfe
ich die neuen und die alten Stahlscheiben der Kupplung mit einem
Planlineal - tatsächlich sind 2 der alten Scheiben definitiv krumm,
der Rest wäre noch brauchbar gewesen. Ich reinige die gebraucht
gekaufte Ölpumpe und sehe sie mir genauer an, sie ist definitiv im
besseren Zustand als meine alte Pumpe. Die Pumpe wandert mitsamt
des äusseren Kupplungskorbs in die rechte Motorseite, dann werden
der innere Kupplungskorb, die Kupplungs- und Stahlscheiben montiert.
Der Deckel und die Federn folgen, dann setze ich den Ölfilter ein,
damit ist das Ende der Motorinstandsetzung in Sicht (sofern nicht noch
was dazwischen kommt...). Ich wische mit dem übrigen Kaltreiniger
die Garage aus und schließe ab, im Bastelkeller wartet noch der von
einem Arbeitskollegen (Danke, F.J.!) geschweißte Kupplungsdeckel.
Die Schweißstelle wird erst mit Flex und Gummischeibe, dann mit
Minischleifer und zuletzt mit Schleifpapier bearbeitet - sieht gut aus,
sogar die Farbe des Alus stimmt, man wird vermutlich nach dem
Polieren von der Reparatur kaum was erkennen können. Es folgt
meine Lieblingsarbeit: Schleifen... Der Deckel wird mit 80er, 150er,
240er, 600er, 1200er und sogar mit 2000er Schleifpapier bearbeitet,
bis ich möglichst alle Stellen ansehnlich habe, das Polieren werde ich
morgen erledigen.

Neue Stahlscheiben für
die Kupplung.
Die rechte Motorseite
ist fertig bestückt.
Die Schweißstelle... ...sieht nach dem ersten
Durchgang gut aus...
...und nach dem 2.
erst recht.

28.04.2019 - Polierbock aufbauen, Schutzanzug anziehen, der Deckel wird
poliert. Allerdings muß ich nach dem ersten Durchgang feststellen, daß auf
der großen Fläche noch Kratzer zu sehen sind - da ich weiß, daß mich der
Kollege, der den Deckel repariert hat, danach fragen und besonders
kritisch draufsehen wird, schleife ich ihn noch einmal mit 600er und 1200er
Papier ab - ich will ja keinen Ärger mit ihm riskieren... ;-) Das Polieren geht
ganz gut, auch wenn ich einige Stellen mit dem Minischleifer bearbeiten muß,
da ich mit den großen Polierscheiben nicht überall herankomme. Danach wird
das Teil gesäubert und ich marschiere in die Garage. Die Dichtflächen werden
gesäubert, mit Dichtmasse eingeschmiert, die Dichtung platziert und alles mit
neuen VA Schrauben verschraubt - allerdings fehlt mir aus nicht nachvollzieh-
baren Gründen der Simmering der Kickstarterwelle, den kann ich aber nach-
bestellen und später noch montieren. Was noch? Ich könnte noch den kleinen
Limadeckel aufsetzen, dummerweise sitzt er nicht sauber. Woran liegt's? Die
Köpfe dreier Inbusschrauben unter dem Deckel sind zu dick, ersetzen wir die
gegen solche mit flacherem Sechskantkopf. Beim Lösen der Schrauben macht
es im Inneren "Klick", etwas ist herunter gefallen... Das waren die Halte-
schrauben des Lichtmaschinenstators, die mit Muttern von der Innenseite
verschraubt sind, wie mir siedendheiß einfällt. Also den Limadeckel komplett
abschrauben, Dichtung und Dichtmasse entfernen, die Schrauben ersetzen und
alles wieder zusammenbauen. Solche Nackenschläge liebe ich heiß und innig,
die kommen sicherlich noch öfter vor...

Von der Reparatur ist nichts
mehr zu sehen.
Der Motor ist
einbaufertig.

02.05.2019 - Eigentlich sollten die lackierten Teile, besonders die dringend
benötigten Lampenhalter, am Dienstagabend fertig sein - vor Ort mußte ich
allerdings feststellen, daß es sowohl an den beiden Lampenhaltern als auch
bei den Seitendeckeln Lackmängel gibt - wird also schon wieder nix...
Immerhin ist der bestellte Simmering für die Kickstarterwelle da, den kann
ich montieren, das war's aber auch schon - viel wird vor dem Urlaub vermutlich
nicht mehr passieren.

Der Simmering ist montiert.

04.05.2019 - Was kann ich noch erledigen? Das Gestänge der vorderen
Duplexbremse kann wieder zusammengesetzt werden. Dazu sortiere ich
anhand der beim Zerlegen gemachten Fotos die Teile und überlege mir,
wie ich das ursprünglich vernietete Gestänge wieder miteinander verbinde.
Ganz simpel: Ich bohre die jeweilige Rückseite der Teile auf 6mm auf,
kürze ein paar M6 Schrauben mit Schaft und setze sie mit selbstsichernden
Muttern ein - passt perfekt und wackelt nicht. Was noch? Der Reflektor
des CB 250 G Scheinwerfers kann in den angepassten und neu verchromten
Lampenring gesetzt werden, befestigt wird er mit Federklammern, es fehlt
nur noch eine H4 Birne mit Bilux Fassung, die ich mir bestellen werde. Zuletzt
nehme ich mir die Armaturen her, das sollte schnell gehen... von wegen!
Da hat schonmal jemand übel herumgepfuscht, ich muss 3 der 4 Halte-
schrauben von Tacho und Drehzahlmesser mit einem Minischleifer abtrennen,
da sich die Gegenstücke im Gehäuse mitdrehen. Die Verkabelung der
Armaturen wäre zwar noch gut, allerdings sind die Gummieinfassungen der
Kontrolllampen total verrottet, da werde ich mich nach Ersatz umsehen
müssen. Um die abgetrennten Halteschrauben aus den Gehäusen zu be-
kommen, muß ich diese öffnen, aber wie geht das? Es ist weder ein Gewinde
noch ein Bördel zu sehen, aber der Drehzahlmesser läßt sich an der Boden-
platte aus Metall im Kunststoffgehäuse drehen, da sollten die Teile zu
öffnen sein. Ich vermute, dass der Kunststoff vor 50 Jahren noch flexibel
gewesen ist, jetzt nicht mehr... Es brechen ein paar Ecken ab, daher schneide
ich kurz entschlossen einen 5 mm breiten Rand der Armaturen ab und be-
komme Tacho und Drehzahlmesser so aus den Gehäusen. Für das erneute
Einsetzen werde ich die Gehäuse mit Silikon einkleben, der untere Rand
ist sowieso nicht zu sehen, da von einer Chromeinfassung und einem
Gummidämpfer verdeckt. Ich setze noch die am Morgen gekauften neuen
Zündkerzen in den Motor, dann geht es in den Bastelkeller. Zum Tages-
abschluß reinige und schleife ich noch den Armaturenträger, der bekommt
eine Grundierung.
Die überholten Bremsteile... ...werden zusammengesetzt. 
Festgerostete Armaturen... ...sind auch nicht alltäglich! 
Überreste der "Befreiungsaktion"! Total vergammelt: die Fassungen
der Kontrollampen. 

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Letztes Update: 04.05.2019