03.11.2018 - Nach der
Inspektion soll's heute werden: Der Motor
06.11.2018 - Ich habe mich noch nicht ganz entschieden, wie weit ich den Motor überholen werde. Ein Arbeitskollege mit mehr Erfahrung als ich meinte, er würde bei diesen Kompressionswerten die Zylinder nicht schleifen und neue Kolben verbauen. Auf jeden Fall bestelle ich mir alle benötigten Teile für die Überholung des Zylinderkopfs: 2 neue Auslaßventile, Ventilführungen, Ventil- schaftdichtungen, Zylinderkopf- und fußdichtung, O-Ringe für die Zylinder, Simmerringe für die linke Motorseite (Stichwort: Ölleck, s. o.) nebst diversen anderen Kleinteilen. Vor dem Motorausbau werde ich auf jeden Fall noch einmal Kompression messen - aber wozu? Ganz einfach: Nach dem normalen Messen werde ich die Zylinder mit etwas Öl aus der Ölkanne befüllen, wird die Kompression dann besser, liegt's an den Kolben / Kolbenringen, wird es nicht besser, liegt's an den Ventilen. 09.11.2018 - Abends hilft Freund Dieter kurz aus: Wir messen erneut die Kompression, einmal normal, einmal unter Zuhilfenahme eines Ölspritzers in die Zylinder, das Ergebnis ernüchtert... Links steigt die Kompression von 9,5 auf 11 Bar, dort liegt also klar ein Problem mit Kolben und / oder den Ringen vor, rechts ändert sich nichts, dort ist demnach ein Problem mit den Ventilen. Bei eBay Kleinanzeigen sichte ich einen Zylinder + Kolben, die in brauchbarem Zustand zu sein scheinen, mit dem Anbieter werde ich einig, umso erstaunter bin ich, das er nach meiner Nachfrage auf eine Bankverbindung nun auf einmal mitteilt, dass die Brocken verkauft sind - kein sauberes Geschäfts- gebaren... 10.11.2018 - Es geht los: Nach den üblichen Samstags-Aktiviäten wird die Honda Stück für Stück zerlegt, vorher habe ich den örtlichen Baumarkt noch um 60 Euro reicher gemacht, in dem ich einige Stapelboxen gekauft habe. Auspuff, Seitendeckel, Batteriebox, der Kabelbaum, die Blinker, Räder, die Gabel, einfach alles wird in Baugruppen zerlegt, in den Boxen gelagert und jede Menge Fotos zur Dokumentation gemacht. Freund Ernst hilft mir beim Herausheben des Motors aus dem Rahmen, zuletzt stehen die Schwinge und der Hauptständer auf dem Programm, die beide Nachhilfe in Form von dezenten Hammerschlägen benötigen, da festgegammelt. Der Hauptständer bzw. dessen Befestigung ist dummerweise auch noch Halter des Bremspedals, eine ausgesprochen saudumme Idee vom Hersteller. Aber auch daß ist keine allzu große Herausforderung, mir bleibt immerhin das Auseinandersägen der Schwinge (wie bei der 250er Honda) erspart. Schließlich steht nur noch der Rahmen auf der Hebebühne, nur das Fabrikschild und die Lagerschalen des Lenkkopflager müssen noch demontiert werden, dann können die nächsten Arbeiten beginnen: Zuerst muß die Lagerung des Hauptständers instandgesetzt werden, danach die Schwingenlagerung, anschließend werden Rahmen, Motorhalteplatten, der Kettenschutz, der Batteriekasten und weitere Teile erst zum Abstrahlen und danach zum Lackierer gebracht, ab dann geht es hoffentlich wieder aufwärts.
11.11.2018 - Eigentlich wollte ich mir heute einen ruhigen Tag machen, aber ich ertappe mich doch dabei, mit Arbeitsanzug in die Garage zu dackeln. Ich hole mir den Rahmen, die Schwinge, den Hauptständer und das Brems- gestänge nebst -hebel in den Bastelkeller. Mit Hilfe von Lötlampe und Durch- schlag gelingt es mir, die festgerosteten Buchsen aus der Schwinge zu lösen, etwas leichter habe ich es mit dem ebenfalls festgerosteten Bolzen von Haupt- ständer und Bremspedal. Mein Plan, Buchsen für den Hauptständer anzufertigen, wird leider daran scheitern, das der Hauptständer nicht genug Material hat, da werde ich mir was anderes einfallen lassen müssen. Die beiden Buchsen in der Schwinge für die Federbeine bekomme ich nicht mit dem Schraubstock herausgedrückt, mit der Lötlampe brenne ich den Gummi ab, dann wird der Buchsenrand dünn geschliffen, bis ich mit dem Meißel die Reste aus der Schwinge klopfen kann. Für den Hauptständer will ich auf jeden Fall einen Schmiernippel einsetzen, ein Loch ist schnell gebohrt, aber auch für diesen reicht das "Fleisch" nicht, da muß eine Mutter aufgeschweißt werden, dazu habe ich heute aber keine Lust mehr...
12.11.2018 - Für heute Abend nur ein paar Kleinigkeiten: Auf das neu gebohrte Loch im Hauptständer soll eine Mutter für den Schmiernippel geschweißt werden, aber das Schweißgerät streikt... Beim Öffnen des Deckels kommen mir ein paar Meter Schweißdraht entgegen, die sich von der Spule gewickelt haben - was für ein Chaos! Nachdem ich das entwirrt und den Schweißdraht in die Pistole gefädelt habe, geht's wieder. Schön aussehen tut's nicht, aber es muß nur halten und dicht sein, das reicht mir. Vom Rahmen werden die beiden Lagerschalen des Lenkkopf- lagers ausgeklopft und das Typenschild vorsichtig entfernt, sobald ich einige Öffnungen mit Panzertape verschlossen habe, ist der Rahmen fertig zum Strahlen. Mal sehen, ob ich bis zum Wochenende alle weiteren Teile vorbereitet habe, damit es voran geht. 17.11.2018 - In den letzten Tagen habe ich noch ein paar Teile geordert, einige andere Teile sind angekommen, heute steht diverse Arbeiten auf dem Programm: Alles, was schwarz lackiert werden soll (Rahmen, Schwinge, Fußrasten, Motorhalteplatten, Kettenschutz, Batteriehalter) soll zum Strahlen und Lackieren vorbereitet werden. Ich demontiere alle Teile soweit nötig, mache mir aus Holz Abdeckungen für Teile, die nicht gestrahlt und lackiert werden dürfen (z. B. die Lenkkopflagersitze oder die Schwingenlagersitze) und repariere bedürftige Brocken, so z. B. den Kettenschutz, den ein Vorbesitzer wg, einer abgebrochenen Halterung mit einem aufgenieteten Blech geflickt hat. Hier mache ich mir aus einem Edelsthalblech ein passendes Stück und schweiße es stumpf an, bohre ein Befestigungsloch und schweiße auf der Rückseite eine Mutter an. Am alten Lenkradschloß beiße ich mir dagegen die Zähne aus: Es gelingt mir nicht wie ein gewisser Herr M. aus dem Westerwald, der bei DMAX eine Serie hat und notfalls Flugzeugtüren mit Hilfe von 2 Drähten öffnet, dieses zu öffnen, ich muß es ausbohren... ;-) Ärgerlich ist der Befund des Werkzeugfachs - hier hat jemand kräftigen Rostbefall mit schwarzem Isolierband kaschiert, was unter dem Dreck nicht zu sehen war. Man könnte das schweißen, aber der Aufwand wäre groß, zu groß. Aber da war doch was? Ein paar Tage vorher konnte ich einen Krümmer erwerben und abholen, bei dem Besitzer gab es auch noch ein nettes Gespräch, hatte ich in seiner Grabbelkiste nicht auch noch eine Werk- zeugbox gesichtet? Ein Anruf später bestätigt sich dies, eine Anfahrt und 10 Euro später halte ich es in Händen - vielen Dank an dieser Stelle an Herrn K. aus W.! Ganz fehlerfrei ist auch dieses nicht, wie sich herausstellt: Offenbar ist Werkzeug lose darin herumgeklötert, was kleine Dellen im Deckel hinterlassen hat, die meisten kann ich mittels Hammer und Amboß wieder ausbügeln, warten wir ab, was der Lackierer dazu sagt.
20.11.2018 - Gestern habe ich die vorbereiteten Teile zum Strahlen weggebracht, es wird eine gute Woche dauern, bis ich die Brocken wieder bekomme. Es kommen immer wieder Päckchen mit Teilen an, die ich im Bastelkeller sammle. Heute habe ich mir nach längerem Suchen auch noch 2 Reifen, Schläuche und Felgenbänder bestellt, da neben der Gabel nun auch die Räder angegangen werden können - bin ich etwa zu optimistisch, jetzt schon Reifen zu bestellen? Ich hoffe nicht... Ich hätte mir übrigens gerne klassische Trial- oder leichte Enduroreifen bestellt, aber 1. habe ich von keinem Hersteller einen passenden Satz gefunden und 2. wurde die Honda ab Werk mit Straßenreifen ausgeliefert. Immerhin habe ich schöne Reproprofile gefunden, die dem Mopped sicherlich gut stehen werden. |
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Letztes Update: 20.11.2018 |