24.11.2018 - Ich will mit
den Rädern anfangen, aber zuerst braucht meine
25.11.2018 - Ich muß mich um etwas kümmern, das ich selbst versäumt habe: die hunderte von kleinen Tütchen mit Ersatzteilen müssen beschriftet werden, damit ich die O-Ringe, Dichtungen, Gummitüllen usw. zuordnen kann - das werde ich zukünftig sofort bei Ankunft der Teile machen, nachdem ich über eine Stunde mit Hilfe des Teilekatalogs und des Internet endlich alle Brocken identifiziert und beschriftet habe. Eine weitere Maßnahme ist ebenfalls unumgänglich: Aufräumen und Staubsaugen! Der Industriesauger müht sich redlich, den Staub vom Boden und die Späne vom gestrigen Fräsen in seinen gefrässigen Schlund zu saugen, bis das Chaos wieder etwas kleiner wird. Mein gestern ruinierter Schraubendreher wird am Schleifbock wieder leidlich in Form gebracht, dann reinige ich die hintere Radnabe und beginne mit dem Vorschleifen. Das war's aber auch für heute, ich will nicht auch noch den ganzen Sonntag im Arbeitsanzug verbringen. 26.11.2018 - Etwas Zeit habe ich, widmen wir uns meiner "Lieblingsbeschäftigung": Schleifen... Die Hinterradnabe wird noch einmal grob und dann fein geschliffen, die Vorderradnabe bekommt ebenfalls noch einen Feinschliff. Im Internet suche ich weiter nach einer neuen Vorderradfelge, aber es ist nichts zu bekommen. Es gibt allerdings neue Felgen für Fahrzeuge mit Scheibenbremse, nur sind da die Naben deutlich kleiner, daher prüfe ich mit der alten Felge und 2 Speichen, wie viel "Luft" ist, um die Speichen schräger zu stellen - viel Luft ist nicht, nur etwa 2-3cm. Das bedeutet, das eine Felge für eine 180mm Nabe passen würde, kleiner darf es nicht sein, oder die Speichen passen nicht mehr in die Felge. Ich suche weiter...
29.11.2018 - Der Sandstrahler ist morgens noch nicht fertig mit meinen Teilen, am Abend kann ich die Sachen abholen. Umgehend wird das Zeug zum Lackierer gebracht, der mir angesichts der vielen Teile ankündigt, das es mit den angepeilten 600-700 Euro vermutlich nichts werden wird... Na schön, so kenne ich ihn. :-/ Ende nächster Woche werden die Brocken dann hoffentlich Schwarz lackiert sein, dann kann es mit dem ersten Zusammenbau weitergehen. Ich weiß noch nicht, wie mit dem Hauptständer verfahren soll: Der ist mit dem Bremspedal auf einem gemeinsamen Haltebolzen befestigt - aber das Bremspedal muß neu verchromt werden, was einige Zeit dauern wird, vielleicht lasse ich den zunächst weg und stelle das Mopped, sobald Räder und Gabel fertig sind, für's Erste auf den Seitenständer. 01.12.2018 - Weiter im Text! Beim örtlichen Autoteilehändler habe ich 2000er Schleifpapier gesichtet, das nehme ich mit und unterziehe beide Naben einem letzten Feinschliff, dann wird poliert - aber nicht, bevor ich das "Ganzkörper- kondom" (Einmal-Schutzanzug) angelegt habe, denn ich weiß, was jetzt kommt: Das Polieren ist echte Knochenarbeit, ich muß die schweren Naben die ganze Zeit halten und mit Druck gegen die Polierscheiben drücken, dazu fliegt mir das Polierwachs um die Ohren und vor allem ins Gesicht, das dadurch die Farbe eines walisischen Minenarbeiters annimmt... Nach dem Polieren und Reinigen der Naben werden beide mit neuen Radlagern versehen, die hintere Nabe bekommt eine neue Sicherungsmutter nebst Simmering. Das Einklopfen der neuen Silentbuchsen für das Ketttenrad geht bis zur letzten Buchse gut, diese weigert sich, die letzten 3 mm nach unten zu rutschen - macht nix, das Kettenrad liegt nicht an den Buchsen an. Der Seegerring für das Kettenblatt wird entrostet und bekommt etwas Sprühdosenlack, desgleichen die Abdeckung der vorderen Nabe. Für die brauche ich noch 3 neue Kreuzschlitzschrauben mit Senkkopf, habe ich sowas? Zum Glück finde ich von der letzten Restauration noch ein paar übrige Exemplare aus VA, die werden passend gekürzt. Ich habe mir beim Polieren tatsächlich einen Muskelkater zugelegt, liegt das an den schweren Teilen oder meinem Alter? Abends wird noch via E-Mail Kontakt zum Ver- chromer meines Vertrauens aufgenommen, evtl. fahre ich zu ihm und gebe die neu zu verchromenden Teile direkt dort ab, als da wären: Der Lenker, die Kabelführung am Lenker, den Aufbockgriff und das Bremspedal, außerdem soll er mir die kürzlich erworbenen hinteren Fußrasten neu verzinken. Eine weitere E-Mail geht an eine Firma, die Trockeneisstrahlen anbietet - ich möchte sehen, was aus dem Motorblock mit einer professionellen Reinigung zu machen ist.
02.12.2018 - Die Bremsen stehen auf dem Programm, die Bremsankerplatten werden überprüft, die Backen demontiert und alle Teile gereinigt. Um die Bremsen hat sich schon lange niemand mehr richtig gekümmert: Die Beläge haben zwar noch ordentlich "Fleisch", aber teilweise löst sich der Belag schon vom Träger ab... Die vorderen Bremshebel sind vom Chrom her schlechter als befürchtet, die müssen mangels Neuteilen auch verchromt werden, aber wie macht man die auseinander? Nach eingehender Betrachtung steht fest, das die Teile mit einer Art Niet verpresst sind, mit vorsichtigen Anschleifen dessen Rückseite, mit Hilfe einer Nuß und dem Schraubstock als Presse bekomme ich die Niete schließlich aus den Teilen, damit können die neu verchromt werden. Befestigen werde ich wieder mit einer selbst hergestellten Schraube mit knapper Passung, von der Rückseite werden Muttern mit flüssiger Schraubensicherung die Teile zusammenhalten. Aber für heute ist's genug mit der Arbeit.
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Letztes Update: 03.12.2018 |