05.10.2019 - Zuerst fahre
ich in die City, der
Elektronikfachmarkt
12.10.2019 - Begeben wir uns auf Fehlersuche in der Elektrik: Ich habe mir den Schaltplan im King-Size Format ausgedruckt, damit ich den Weg der Kabel besser verfolgen kann. Zuerst teste ich den neuen Gleichrichter, den ich in Verdacht habe, aber im Vergleich zum Altteil zeigt sich kein Problem, auch die Kabelfarben stimmen weitgehend überein. Dann sehe ich mir das Zünschloß an, aber auch da ist nichts feststellbar. Ich brüte fast eine Stunde über dem Schaltplan und habe danach wenigstens eine Idee, wie ich den Fehler eingrenzen kann: Da Rücklicht und Armaturenbeleuchtung gemeinsam angehen, bleibt laut Schaltplan nur eine Option, wo die Leitungen zusammen kommen: Am Lichtschalter, den ich dazu demontiere, ebenso öffne ich das Lampengehäuse wieder, wo alle Kabel zusammen laufen. Aus dem Bastelkeller hole ich mir den alten Schalter und prüfe Kabelfarben und Anschlüsse, messe Alt- und Neuteil durch - keine Probleme feststellbar. Aber worher kommt der Lichtmaschinenstrom direkt unter Umgehung von Lichtmaschine und Regler? Ich öffne den Stecker zur Lima und messe die Kabel einzeln durch, eines davon hat direkte Verbindung zum Lichtschalter - das darf nicht sein! Und tatsächlich: Ein weisses Kabel und ein weisses mit einem hauchdünnen gelben Streifen sind vertauscht angeschlossen, da ist der Fehler! Den gelben Streifen habe ich glatt übersehen... Alles wieder zusammenbauen, ein Test: die Armaturenbirnchen und das Standlicht sind durchgebrannt und müssen ersetzt werden, meine letzten Reserveteile werde verbaut. Nach dem erneuten Aufsetzen des Tanks starte ich den Motor und - es funktioniert! Die Lima scheint auch zu funktionieren, jedenfalls sinkt die Spannung beim Lichteinschalten nicht ab. Uff... Schwein gehabt. Ich will ja auch noch die Vergaser synchronisieren, dazu habe ich mir ein paar Madenschrauben bestellt, die in die Gewinde der Leerlauf- Blindschrauben passen, die nehme ich mir in den Bastelkeller. Um im Drehbankfutter das Feingewinde nicht zu zerstören, fertige ich mir aus einem Aluröhrchen eine Spannhülse an, nun kann ich die Schrauben gefahrlos einspannen. Ich bohre ein 2,5 mm Loch durch die Schrauben und drehe auf einer Seite das Gewinde ab, damit die Anschlußschläuche meines Synchrontesters drauf passen, zum Synchen der Vergaser ist es aber schon etwas spät. Da das Mopped auch nicht gerade leise ist, machen wir Feierabend.
18.10.2019 - Da das Mopped läuft und ich bislang keine groben Mängel habe feststellen können, soll das Mopped am nächsten Montag dem TÜV vorgeführt werden: Vollabnahme inkl. Oldtimerabnahme stehen an. Am Morgen fahre ich schnell dort vorbei und spreche mit dem Ingenieur meines Vertrauens, welche Daten er benötigt und ob ich kommen kann. Er will einen Auftrag vom Straßenverkehrsamt haben und behauptet, das müsse schon immer so sein, ich entgegne, dass dies nun mein 4 Oldtimermopped wird und ich einen solchen Auftrag bisher noch nie benötigt habe, aber er bleibt hartnäckig. Ich muß einsehen, dass ich gegen ihn keine Chance habe und nicke nur noch stumm... Also auf zum Stadthaus, zum Glück ist wenig Verkehr und ich kann im Stadthaus nach wenigen Minuten gebührenfrei (!) meinen Auftrag an den TÜV in Empfang nehmen. Allerdings hat mir der Ingenieur mitgeteilt, dass er nächste Woche Urlaub hat, evtl. kann ein Kollege die Abnahme machen - noch ein Unsicherheitsfaktor. Etwas Sorgen macht mir, dass ich das Mopped noch keinen Meter fahren konnte: Eine rote Nummer konnte ich nirgends ausleihen und ein Kurzzeitkennzeichen be- komme ich mangels Papiere nicht. Daher muß ich das Mopped auch auf einem ausgeliehenen Anhänger am Haken von Freund Dieter's Mercedes (vorab schonmal Danke für's Leihen plus Organsieren des Hängers!) zum TÜV kutschieren - was für eine Aufwand! Am Abend überlege ich mir, das ich ja schon mal ein Zwischenfazit ziehen könnte, krame den Ordner mit den gesammelten Rechnungen heraus und addiere:
Schon wieder heftig was zusammen gekommen... Wirtschaftlich lohnen tut sich das definitiv nicht, der Wiederverkaufswert dürfte zwischen 5.000 und 7.000 Euro liegen, sofern man einen Käufer findet. Wenn es mit dem TÜV und der Zulassung klappt, kommen nochmal etwa 200 Euro dazu, plus KFZ Steuer und Versicherung. Ein teuer Spaß, so ein Hobby! Nicht eingerechnet sind natürlich meine unzähligen Stunden - wäre allerdings interessant, auch hier mal eine Zählung nebst Stundensatz aufzustellen und das Ergebnis zu sehen - das dürfte den imaginären Wert sicherlich noch einmal um bis zu 10.000 Euro nach oben treiben. 19.10.2019 - Zuerst wird der Gaszug vor dem Verteiler neu verlegt, er zieht an den Gashebeln am Vergaser. Diese stelle ich anschliessend erneut ein, dann will ich das Mopped von der Bühne schieben, aber das Hinterrad ist platt - Nanu, schon wieder? Luft rein, das Mopped runter - das Hinterrad ist platt... §%&$*#!!! Nutzt nichts, das Hinterrad muß wieder ausgebaut werden, ich ziehe den Reifen ab und stelle ein Loch im Schlauch fest. Einen neuen Schlauch habe ich nicht, was nun? Ab zum Baumarkt, Flickzeug holen, auf dem Weg dahin (mit der Italjet) fängt es an zu schütten! 12 Euro für Flickzeug ist ganz schön teuer... Der Schlauch wird geflickt, wieder eingesetzt und der Reifen wieder montiert. Das Hinterrad wandert zurück in den Rahmen, Kette auf- legen, Bremsgestänge montieren, Kette spannen, Bremse einstellen. Nun endlich: Runter von der Bühne! Zu meinem Entsetzen wackelt das Lenkkopflager wie ein Lämmerschwanz - ich verstehe es nicht. Gabelbrücken lösen, Lager nachstellen, Gabel wieder befestigen. Aber das Mopped schiebt sich auch schwer, die vordere Bremse schleift, ich muß die Bremshebel der Duplexbremse abnehmen, um einen Zahn versetzen und die Beläge über die Koppelstange neu ausrichten. Die vordere Lampe sitzt auch nicht fest genug, nachziehen der Schrauben reicht nicht. Ich nehme den Reflektor raus und schiebe je eine Kunststoffscheibe zwischen Lampentopf und Lampenhalter, nun geht's. Ein weiteres Mal starte ich den Motor und synche die Vergaser, mehr kann ich nicht tun. Oder doch? Die Hebebühne fährt nicht mehr richtig hoch, da scheint Öl zu fehlen. Öl nachfüllen, dann die Hydraulik entlüften, die Bühne geht wieder - Feierabend!
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Letztes Update: 19.10.2019 |